In der Zeitschrift „Cicero“ wurde 2017 die Forderung des Deutschen Familienverbands, allen Kindern von Geburt an ein Wahlrecht zu geben, diskutiert. Nur damit könnten, so der Verband, die Rechte von Kindern in der Bundesrepublik Deutschland gewahrt werden. Pro Kind würden die Eltern je eine Stimme mehr bekommen, so der Plan. Der Journalist Hugo Müller-Vogg wies damals einleuchtend nach, dass diese Forderung naiv und undemokratisch ist. Undemokratisch, weil Kinderreiche dann dieselben Vorteile hätten wie früher im Dreiklassenwahlrecht die reicheren Bürger. Das Wahlgeheimnis wäre außerdem dahin. Ferner gäbe es unlösbare Konflikte bei einer ungeraden Kinderzahl, wenn die Eltern verschiedene Parteien wählen wollten – und das nicht zu sehen sei naiv.
Solche rationalen Einwände stören insbesondere links orientierte Menschen nicht, die ganz auf Gefühl, Moral und Utopie setzen. Heute fordern deshalb linke Parteien mehr Rechte für Kinder und Jugendliche. Wie immer sind linke Parteien auf der Suche nach Minderheiten, die sie durch Förderung abhängig und zu zuverlässigen Linkswählern machen können. Auf der Webseite des Deutschen Familienverbands wirbt die SPD-Politikerin Renate Schmidt für das Kinderwahlrecht. Die derzeitige Justizministerin Katarina Barley (ebenfalls SPD) fordert – vergleichsweise moderat – das Wahlrecht erst mit 16. Begründet wird das mit dem aktuell modischen Engagement einer kleinen Gruppe von Schülern dieses Alters „für das Klima“, das im Schuleschwänzen und dem Bejubeln einer minderjährigen autistischen Schwedin, die eindeutig eine Marionette linker Politik ist, besteht.
Dass ein linker Künstler wie Herbert Grönemeyer schon 1986 forderte, „Kinder an die Macht“ zu bringen, überrascht da nicht. Kinder und Jugendliche werden für irgendwie besser gehalten als Erwachsene. Sie seien unverdorben und spontan, so ähnlich wie die „edlen Wilden“ des 18. Jahrhunderts: Jean-Jacques Rousseau lässt grüßen. Dass sie unerfahren, naiv und beeinflussbar sind, wird ausgespart. Wie immer bei einer solchen Frage hilft der Rückgriff auf die empirische Erfahrung. Haben Jugendliche in den letzten 100 Jahren besonders gute politische Entscheidungen unterstützt? Man denkt sofort an die Begeisterung der wilhelminischen Langemarck-Jugend für den Krieg 1914, an die gläubige Hingabe an den Führer Adolf Hitler in den Dreißigerjahren, an die katastrophale Kulturrevolution der Mao, die Roten Khmer und Ho Chi Minh anbetenden 68er. Auch die mit Teddybären werfenden, illegale Eindringlinge beklatschenden Jugendlichen lassen das Vertrauen in die politische Vernunft dieser Alterskohorte nicht gerade steigen.
Die furchtbarste Manifestation des linken Kinderwahns fand in Kambodscha statt. Für die Roten Khmer waren Kinder eine „Tabula rasa", von der „Gesellschaft“ nicht angekränkelt und daher im Vollbesitz aller guten menschlichen Möglichkeiten. Ihnen wurde zum Beispiel die „natürliche“ Fähigkeit zugetraut, komplexe chirurgische Operationen auszuführen. Moralisch wurden sie ebenfalls für überlegen gehalten, ähnlich wie das heute in Deutschland der Fall ist. Darum wurde ihnen die Unterscheidung von Schuldigen und Unschuldigen übertragen, zu der sie intuitiv in der Lage seien. Der Film „Killing Fields“ zeigte den resultierenden Horror nur zu realistisch, was passiert, wenn Kinder zu Herren über Leben und Tod werden. Es ist typisch für Linke, gerade auch linke Politiker, dass solche links motivierten Verbrechen vergessen (oder besser: bewusst aus dem Diskurs verdrängt) werden. Vierzig Jahre nach dem Untergang der Roten Khmer, für die bekanntlich auch Grünenpolitiker schwärmten, die heute als Ministerpräsidenten das ehemals funktionierende Bildungssystem eines schönen Bundeslandes ruinieren, werden diese zerstörerischen Utopien – wenn auch modifiziert – wieder aus der linken Mottenkiste geholt.
Der amerikanische Erziehungswissenschaftler Lawrence Kolberg zeigte in seiner Stufentheorie der Moralentwicklung, dass Kinder und Jugendliche erst reifen müssen. Das war im Grunde jedem Realisten und also jedem Nicht-Linken vorher schon klar. Kinder können, wie jedermann weiß, sogar besonders grausam sein. Jugendliche sind, speziell in der Pubertät, wenn die Hormone verrückt spielen, extrem labil. Die Gehirnentwicklung ist erst mit etwa 20 Jahren weitgehend abgeschlossen. Viele Kinder und Jugendliche wirken heute zwar frühreif und altklug, aber das ist natürlich nur Fassade. Keinesfalls ist es ein Argument für das Kinderwahlrecht. Das parallel zum Führerscheinerwerbsalter angedachte, aber im Vergleich dazu natürlich noch weit wichtigere Wahlalter von 16 Jahren vernachlässigt jede Balance zwischen Rechten und Pflichten, denn welche Pflichten entsprechen dem Füllhorn an Rechten, die über den Jugendlichen ausgeschüttet werden? Es ist die typisch verantwortungslose Politik der Linken, habituell amoralischen und unreifen, unerfahrenen und schwankenden Menschen größeren politischen Einfluss zu geben, nur um das eigene politische Überleben sichern und die eigenen destruktiven politischen Ziele verfolgen zu können.
Kommentare zum Artikel
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... das soll 'Initiative' heißen, nicht 'Initative.'
Bin untröstlich, bitte um Entschuldigung.
@ Adorjan Kovacs
Herr Kovacs, die Initative für das Wahlrecht für Kinder verfolgt schlicht das Ziel, die Wahlstimmen des Prekariats so genannt 'alleinerziehender Mütter' zu vervielfachen.
http://www.spiegel.de/forum/politik/grundgesetzaenderung-schwesigs-kinderrechts-plaene-gehen-der-union-zu-weit-thread-134250-8.html#postbit_16401010
http://www.spiegel.de/video/abstieg-armut-pirmasens-video-99011536.html
Man könnte es auch Initative zur Demokratisierung und Sozialisierung von Lüge, Denunziation, Elend, Verrohung, Verschlampung und Verblödung nennen:
Wir sind die Opfer, die Täter und überhaupt die Hölle,
das sind die anderen.
https://gutezitate.com/zitate-bilder/zitat-die-holle-das-sind-die-anderen-jean-paul-sartre-188498.jpg
https://www.youtube.com/watch?v=V8w_ry10xi8&list=PL7EC0BBD334015007#t=14m30s
https://www.youtube.com/watch?v=49hF0DN1vho&index=72&list=PL7EC0BBD334015007
https://www.youtube.com/watch?v=_R_eBInW59g&list=PLhwzRw0gYBMSLcNd53mq-riWbKcDm1_m-&index=2
Diese Kinder wählen einfach das, was Mutti ihnen sagt.
Das geht dann in der sogenannten 'Einelternfamilie' genau so, wie auf Bundesebene mit Mutti in Berlin: Die erzieht die Deutschen ja schließlich auch alleine, und die wählen sie dann auch schön brav schon seit vierzehn Jahren immer wieder.
https://www.youtube.com/watch?v=8zIUdYGZNoM#t=30m9s
Wie kommen Sie dazu, Herr Professor, daß ein Familienwahlrecht den Familien nicht nützen würde? Schließlich ginge es um Millionen neuer Stimmen, was die Familienpolitik schlagartig in Richtung mehr Gerechtigkeit verändern würde.
Man könnte auch fragen, wem nützt es, wenn dieses urdemokratische Prinzip 'one man one vote' nicht umgesetzt wird.
In diesem Zusammenhang zu bedenken, wer besonders viele Kinder hat in Deutschland, damit haben Sie allerdings Recht!
@Anne R., Bärbel Fischer
Ich freue mich immer über kritische Kommentare. Aber bei aller Liebe: Wenn Eltern für ihre Kinder die Stimme abgeben – und das habe ich auch geschrieben – wird das Wahlgeheimnis verletzt. Ferner wird stellvertretend gewählt für Leute, die intellektuell noch nicht reif sind, um zu wählen. Dann ist das, wie ebenfalls schon gesagt, dem Klassenwahlrecht ähnlich, das keiner will, weil es insofern ungerecht ist, als es dem one man - one vote widerspricht. Außerdem wissen wir, wer in Deutschland besonders viele Kinder hat – nicht die Deutschen. Schließlich und endlich fehlt zum WahlRECHT eine entsprechende PFLICHT z. B. produktive Arbeit. Wer das Wahlrecht derart entwertet und umdeutet, denkt nicht an die Familie, der diese Prozeduren nichts nützen (das ist reine Propaganda), sondern führt anderes im Schilde oder lässt sich führen.
Der Nuschelsänger meinte etwas anderes, gegenteiliges, als Rousseau. Der wäre nämlich nicht einverstanden mit der Absicht, Kinder in gesellschftliche Erwartungen einzubinden und sie damit ihrer kindlichen Heiterkeit zu berauben (und zu überfordern).
Es ist ein Unterschied, ob Kindern bzw. Jugendlichen das Wahlrecht zugestanden wird oder stellvertretend den Eltern, bis das Kind volljährig ist. So könnten Vater und Mutter jeweils eine halbe Stimme pro Kind abgeben, somit wäre zumindest der scheinbar unlösbare Konflikt bei ungerader Kinderzahl vom Tisch.
Aber ach, das wäre ja familienfreunlich, ergo wird das nichts.
Frauen und Kinder zuerst, Herr Kovacs.
Sie sehen es, da inzwischen auch erwachsene Frauen 'missbraucht' werden können und ihnen unter Umständen und aber immer politisch opportun unterstellt werden kann, so wenig selbstbestimmt und ohnmächtig zu sein - Opfer von Geburt an und von Natur aus - , wie Kinder, da inzwischen ein konstruiertes, angeblich immer mehr oder weniger ausgeprägtes Machtgefälle genügt, um nahezu jede Form der Kommunikation und Interaktion zwischen den 'hergebrachten' Geschlechtern als '(Macht)Missbrauch' darzustellen.
Homosexualisierung und Postmodernismus sind nicht in erster Linie eine Epoche, in die die westliche Welt mit dem 21sten Jahrhundert eingetreten ist, sondern es ist eine Krankheit, die die Gesellschaft von Grund auf und von Anfang spaltet und an der sie zugrunde gehen muss.
Merkel oder der Rest, es kann nur eines von beidem geben.
Je eher, desto besser, besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
https://app.box.com/s/j6bu0a1ucwsu5vbp91on
https://www.youtube.com/watch?v=Cf2nqmQIfxc
Dieser Vorschlag zeigt doch eindrucksvoll, daß KInder bereits an der Macht sind. Der Herbert aus Bochum meinte nicht irgendwelche Kinder, der meinte sich selbst, wie seine jüngsten Einlassungen deutlich zeigen!
Der Vorteil von Kindern - aus linker Sicht - ist ihre bessere Manipulierbarkeit.
Kinder/Jugendliche haben vielerorts die Möglichkeit sich in Kinder- und Jugendparlamenten (Jugendbeiräte etc.) einzubringen und in der regionalen Politik (in einem bescheidenen Umfang) mitzuwirken. Zudem gibt es die Kinderrechtskonvention. Deswegen ist es abwegig, Kindern auch noch ein Wahlrecht einzuräumen.
Erfahrungen haben aber auch gezeigt, daß es karrieregeile Kinder/Jugendliche gibt (die sich mit Hilfe einer solchen Institution in den Vordergrund spielen wollen), die so ein Kinder-/Jugendparlament als erste Trittstufe für eine politische Karriere ansehen und diese Bühne entsprechend nutzen. Von so manchem erwachsenen Politiker unterscheiden sie sich kaum - und das ist jetzt nicht positiv gemeint.
a. Erst mal ein Lob an Professor Adorján F. Kovács. Sie tragen Ihren Titel zurecht.
b. Für Linke sind Kinder nur als Werkzeug, als Instrument interessant um politische Ziele zu erreichen. Für Kinder selbst haben alle Linken nichts übrig. Das ist offensichtlich.
c. Ein Land ohne Kinder hat keine Zukunft. Das dieses Land keine oder wenige Kinder hat, ist nur das Verschulden dieser Linken. Die Bezeichnung Linker ist unfair. Diese Menschen verdienten eine völlige andere Etikettierung.
d. Heute im Radio habe ich es erneut hören müssen und es war abscheulich. Pubertierende, absoluten Schwachsinn redende Kinder, denen eindeutig von Linken der Kopf komplett gewaschen wurde. Fürchterlich. Und das in Bezug auf die kommende Europawahl.
Einige kluge Fragen, einige kluge Gespräche könnten diese Kinder aufwachen lassen, ihnen bewusst machend, dass man sie manipuliert, sie für sehr, sehr dumm verkauft und keine Achtung vor ihnen haben will. Aber nicht mal damit kommen die meisten mehr in Berührung. Die totale Abschottung. Parallelgesellschaften, wo man hinschaut. Nicht nur der hässliche, rassistische Islam schottet sich ab, sondern auch die Kinder hassenden Linken.
Es soll niemand auf Idee kommen, und lernen, wie man Dinge hart und korrekt hinterfragt.
Es gibt riesige Gefängnisse in diesem Land.
Und das Internet macht alles noch schlimmer, irgendwie. Denn, es ist nicht der Mangel an Informationen daran schuldig, sondern der Wille des Menschen. Ein Mangel an Infos gab es nie. Jetzt ist jedoch das Gegenteil der Fall. Eine Riesenflut an Infos. Und die Jugendlichen wissen nicht, wie man das Gute vom Bösen unterscheiden kann. Das ist es, was die Linken immer gewollt haben.
Frau Bärbel Fischer, ich bin sehr wohl der Meinung, daß Kinder und Jugendliche erst einmal etwas vom Leben lernen sollten bevor sie ihre Meinung zum Besten geben. Gerade bei Jugendlichen sehe ich schwarz wenn ich mir diese unförmigen schwabbeligen Gestalten mit ihren Handy´s in der Pfote ansehe. Der Gesichtsausdruck lässt sich dann auch ganz schnell auf den Grad der Intelligenz übertragen.
Erst mal etwas arbeiten und Leistung bringen, dann mitreden.
"13 Millionen Kinder und Jugendliche leben in Deutschland. Bei Wahlen zum Bundestag haben ihre Stimmen jedoch kein Gewicht. „Minderjährige werden beim Wahlrecht ungleich behandelt und zu Bürgern zweiter Klasse degradiert“, sagt Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes (DFV). Angesichts des Demokratiedefizits, das durch den Ausschluss von Kindern und Jugendlichen bei Wahlen entsteht, engagiert sich der DFV für ein wirklich allgemeines Wahlrecht. Wir fordern ein Wahlrecht für Kinder ab Geburt. Dies wird so lange von den Eltern stellvertretend ausgeübt, bis die Kinder wahlmündig sind“, so der Verbandspräsident. „Minderjährige stellen keine Randgruppe der Gesellschaft dar. Es ist nur logisch und gerecht, dass sie die Möglichkeit bekommen, an der politischen Gestaltung des Landes teilzuhaben.“ Soweit der DFV.
Wie Eltern alle, die Zukunft ihrer unmündigen Kinder betreffenden Entscheidungen treffen, so steht ihnen auch eine Stellvertretung bei der Wahl zu. Oder sollen Eltern nur für Unterhalt, Erziehung und Pflege ihrer Kinder zuständig sein, nicht aber für deren grundgesetzlich demokratische Rechte? Schließlich schaffen Eltern die Voraussetzungen für den generativen Bestand des Sozialstaates.Hätten wir seit Jahrzehnten ein Familienwahlrecht, so sähe die politische Situation heute nicht so familienblind aus. Dann müssten Eltern nicht dafür blechen, dass sie überhaupt Kinder aufziehen.
Ich wehre mich auch dagegen, das Familienwahlrecht als ein LINKES Projekt zu betrachten. Weder mit LINKS noch mit RECHTS hat die Befürwortung zu tun, sondern allein mit grundgesetzlicher Demokratie und Gleichbehandlung nach Art. 3 GG.
Ebenso verhält es sich mit dem Wahlrecht von Betreuten( z. Bsp. Geisteskranken). Wählt da der Betreuer für die ? Die Linken versprechen sich von leicht beeinflussbaren einen Vorteil. Da Kinder und Betreute sich oft in linkslastigen Einrichtungen (z. Bsp. Caritas, Diakonie usw. )befinden.