Kernenergie im aktuellen Focus-Magazin

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In seiner neuen Ausgabe (Nummer 45/2013 vom 4.11.) berichtet der Focus auf zwei Seiten unter dem Titel “Neustart für die Atomkraft” über fortgeschrittene Reaktorkonzepte. Der Dual Fluid Reaktor des IFK nimmt breiten Raum ein, aber auch auf den “Waste Annihilating Molten Salt Reactor” WAMSR der amerikanischen Firma Transatomic Power wird verwiesen. Die wesentlichen Merkmale dieser beiden Flüssigsalzreaktoren werden wie folgt beschrieben:

Mit einem Flüssigsalz-Reaktor in der Nachbarschaft muss sich auch niemand ängstigen: Solche Meiler sind GAU-sicher. Eine Kernschmelze, wie sie bei der Reaktorkatastrophe von Fukushima eintrat, ist ausgeschlossen, da es gar keinen festen Kern gibt, sondern der Brennstoff im flüssigen Salz gelöst zirkuliert. Bei Stromausfall fließt die Schmelze in ein Auffangbecken, die Kettenreaktion erlischt, das Salz kühlt ab und erstarrt. Und da der Reaktorkern nicht unter Druck steht, ist auch kein Druckbehälter vonnöten.

Auch der durch Bill Gates unterstützte Laufwellenreaktor wird angesprochen. Nicht ohne auf die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland in der Betrachtung solcher Innovationen hinzuweisen:

Die Amerikaner bewegen sich aber immerhin im technikfreundlichen Umfeld des MIT. Unlängst gewannen sie bei einem Innovationswettbewerb des US-Energieministeriums gegen 200 Mitbewerber vorwiegend aus dem Segment der erneuerbaren Energien den ersten Preis. Ihre Berliner Kollegen machten eine andere Erfahrung. Sie hatten sich beim deutschen GreenTec Award beworben. Dort wurde eigens nachträglich das Reglement geändert, nachdem sie in ihrer Kategorie als Sieger aus der Online-Abstimmung hervorgegangen und damit für das Finale qualifiziert waren. Die Kernkraft wollten die Ausrichter dann doch nicht als grüne Technologie anerkennen – ein Fehler?

Als Autor des Artikels zeichnet Thilo Spahl, Ressortleiter Wissenschaft und Technik bei Novo Argumente. Erneut zeigt sich, daß für eine solche Berichterstattung wider den rotgrünen Mainstream durchaus Räume und Möglichkeiten in der bundesdeutschen Medienlandschaft vorhanden sind. Von der Gründung des Nuklearia e.V. ist in diesem Text zwar noch nicht die Rede (Rainer Klute berichtet hier, Fabian Herrmann hier), aber auch das kann ja noch werden.

Kernenergie2a

Beitrag erschien zuerst auf: science-skeptical.de 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael Ziefle

Diese Unterstützung durch den Focus hätte der DFR schon vor einigen Monaten benötigt, damals stand nur die Nuklearia, Freie Welt und die Wirtschaftswoche hinter dem Projekt, als es um den Green-Tech-Award ging und natürlich Dr. Heller.

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