Keine Angst vor Monopolen

Auch ich hatte oft Angst vor ihnen und glaubte: Monopole sind etwas Böses, werden missbraucht, würgen Konkurrenz ab, rauben den Konsumenten aus. Jedoch: Diese Angst ist unnötig.

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In der wirklichen Welt stirbt fast nichts so schnell wie ein Monopol. Nirgendwo wachsen Alternativen so rasch wie in der real existierenden Ökonomie.

Deren Geschichte ist gepflastert mit Grabsteinen verblichener Monopole. Wenn etwas zu teuer ist, entstehen blitzschnell Konkurrenzprodukte. Noch wirksamer ist der Fortschritt, der binnen kurzem jedes Monopol zertrümmert.

So ist dieser Tage die Produktion von VHS-Kassetten eingestellt worden; sie waren vor 20 Jahren „die“ Monopol-Technologie für Videos. Das Festnetz-Monopol in der Telefonie wäre auch ohne Privatisierung von der Mobilfunk-Technologie längst beseitigt worden. Oder: Wer weiß noch, was der Walkman war, ein de-facto-Monopol von Sony?

Ähnlich ging es dem russisch-amerikanischen Weltraum-Duopol. Heute sind im All genauso Europa, China, Indien, Nordkorea und sogar private Investoren unterwegs. Auch das Monopol der Eisenbahn im Frachtverkehr ist heute bloß noch eine wehmütige Erinnerung der Gewerkschaft, deren „starker Arm“ Streik nur die Alternative Lkw boomen lässt.

Welches Produkt auch immer marktbeherrschend war oder gar ein Monopol hatte: Nichts davon hält im 21. Jahrhundert über längere Perioden. Auch außerhalb der Technik. Kaviar oder Lachs, Hummer oder Perlen: Alles, was knapp und daher teuer war, wird nun künstlich gezüchtet. Dasselbe passierte der Landwirtschaft als Ganzes: Glaubte noch Thomas Malthus, dass die Welt unmöglich eine Milliarde Menschen ernähren könnte – was Bauern und Grundbesitzer unglaublich reich gemacht hätte! –, sind heute dank neuer Anbaumethoden, der Gentechnologie (und wohl auch der globalen Erwärmung) mehr als sieben Milliarden Erdbewohnern besser ernährt denn all ihre Vorfahren. Weltweit gibt es kaum noch Hungersnöte (außer in den Reden des päpstlichen Wirtschaftshassers). Die Bauern müssen immer öfter sinkende Weltmarktpreise hinnehmen, die nur bei selten gewordenen Missernten wieder nach oben gehen.

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at

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