Karneval als rheinisch-katholisches Kulturphänomen. Theologisches

Es ist wieder soweit: Der Karneval beginnt. In einem Dreiteiler möchte ich mich dem Kulturphänomen, das vor allem im katholischen Rheinland verbreitet ist, annähern.

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1. Der Karneval ist katholisch. Historisch und geographisch lässt sich das zeigen. Historisch durch die Verbindung zur Fastenzeit, dort wo das Fasten ernst genommen wird, feiert man heftig Karneval. Und geographisch korreliert der Karneval mit katholischen Bevölkerungsanteilen. Das ist klar. Schauen wir nun genauer hin.

Es geht mir jetzt darum, das ambivalente Verhältnis des Karnevals zur Kirche, zum Katholizismus systematisch zu betrachten, anhand dessen, was im Karneval so passiert. Das Spannungsverhältnis von Karneval und Kirche drückt der Narr selbst aus, wenn er von sich sagt, er sei zwar streng katholisch, habe aber mit der Kirche nichts am Hut. Der Karneval gibt uns damit auf seine Art die Frage zur Beantwortung auf, ob die Kirche tatsächlich die Botschaft Jesu in der Welt und für die Welt, die ganze Welt, nicht nur verwaltet, sondern auch erfahrbar macht, das ist ja ihre Aufgabe, die Aufgabe der Kirche, oder ob vielleicht wahr ist, was so mancher Narr vermutet, dass nämlich Gott längst aus der Kirche ausgetreten ist.

2. Viele Witze, in denen der Papst, der Vatikan und andere Würdenträger vorkommen, und zwar eher wenig vorteilhaft, thematisieren die innerkirchliche Spannung von göttlich-überzeitlichem Auftrag im Angesicht der conditio humana unter den Gegebenheiten dieser Welt. Also, das „in der Welt sein“, aber nicht „von der Welt sein“, wird als problematisch entlarvt, indem es immer wieder in Richtung eines Übergewichts allzu weltlicher Erscheinungen innerhalb der Kirche aufgelöst wird und damit Themen wie Geld oder Macht offen und vor dem Hintergrund des kirchlichen Selbstverständnisses eben auch sehr, sehr kritisch verhandelt werden.

 

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