Kaputt gemacht

Klaus Berger äußert sich bei idea zur Rolle der Theologie bei der Zerstörung des Glaubens. Ein Absurdum, wenn man Theologie übersetzt, was nämlich gerade die “Lehre von Gott” bedeutet, so ist es kaum zu verstehen, wie gerade diese den Glauben zerstören sollte.

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Doch Wirklichkeit spricht eine deutliche Sprache. Wesentliche Glaubensinhalte, wie die Auferstehung, die Jungfrauengeburt, die Wunder Jesu u.v.a.m. werden entweder gleich komplett geleugnet oder so relativiert, daß vom Inhalt nichts mehr bleibt. Das betrifft nicht allein die biblische Theologie, vielmehr sind inzwischen alle Bereiche der Theologie davor nicht gefeit.

Das ist nicht immer so, das ist nicht überall so, aber es ist ein zunehmendes Phänomen. Begleitet wird es von Kartellbildungen, so daß anders denkende resp. rechtgläubige Wissenschaftler kaum noch eine Chance an den Universitäten haben, einen Lehrstuhl zu ergattern.

Klaus Berger spricht hier für die evangelische Theologie. In der katholischen Theologie siehst es nicht viel anders aus. So wichtig und bedeutungsvoll der wissenschaftliche Dialog der Theologie mit den anderen Wissenschaften an der Universität ist, so sehr schwindet doch (allen Exzellenzclustern zum Trotz) der Wert der Theologie im Kontext einer Universität, die sich immer weniger als Bildungs- und immer mehr als Ausbildungsort versteht. Ferner verliert eine ungläubige Theologie zunehmend ihre Glaubwürdigkeit und letztlich auch Kanon der Wissenschaften ihre Bedeutung. Wann hätte in den letzten 30 Jahren mal ein deutscher Theologieprofessor ein Buch geschrieben, das interdisziplinär rezipiert und anerkannt worden wäre.

Als Folge dieser freigeistig schwebenden Wissenschaft spuckt die Universität frustrierte und/oder (quasi-)ungläubige Absolventen aus, die dann in Priester-, Lehrer- oder sonstigen Berufen an der Wirklichkeit der Diskrepanz zwischen dem zu lehrenden / verkündenden Glauben und ihrer persönlichen Sicht scheitern. Auch das ist nicht zu unterschätzen. Und auch hier gilt: Existierende Ausnahmen bestätigen nur die Regel.

Gläubige – d.h. wirklich betende – Theologie und gute geistliche Begleitung – für Studenten wie Dozenten – sind für eine erfolgreiche Theologie unabdingbar. Berger spricht bei idea für die Bibeltheologie, die dieses Phänomen in besonders krasser Weise deutlich macht. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift des eigenen Glaubens kann unmöglich dazu führen, gerade diesen Glauben zu demontieren. Dabei schließe ich mich ausdrücklich nicht dem allgemeinen “Rumgeprügel” auf die historisch-kritische Wissenschaft an, denn das wäre ja gerade so, als würde ich den Seitenschneider aus dem Werkzeugkasten verbannen, nur weil man damit auch falsche Kabel durchschneiden kann. Der falsche Einsatz eines richtigen Werkzeugs hingegen kann sowohl für den Handwerker als auch für den Wissenschaftler dramatische Folgen haben.

Beitrag erschien zuvor auf: blog.peter-winnemoeller.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Rießler

Freigeist, ich habe noch kein Kind gesehen, das sich Gedanken über die Rache an der dritten oder vierten Generation macht. Wenn Gott dies macht, habe ich allerdings kein Problem damit. Wenn ich mir die Bösewichte in meiner Umgebung anschaue, erscheint mir der Gedanke sogar ausgesprochen sympathisch.

Gravatar: Freigeist

@Thomas Rießler
Wo steht das denn: Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation. ---- Wer an solch einen Gott glaubt, der sich wie in eifersüchtiges verzogenes, freches Kind aufführt, ist nicht Ernst zu nehmen. Solch ein Gott ist Märchenwelt.

Gravatar: Thomas Rießler

Ob geistfrei oder unrein sei einmal dahingestellt, YZ.
Bei den Verfechtern der historisch-kritischen Methode fällt auf, dass sie die angeblichen Errungenschaften derselben stets in lediglich allgemeiner Form preisen. Was nun konkret an neuen Erkenntnissen daraus hervorgegangen sein soll, darüber schweigen sie sich aus. Vermutlich würde es den Lesern dann auffallen, dass es sich dabei nur um Spekulationen handelt, die den Glauben zersetzen und biblische Aussagen auf einer beliebigen zeitgeistkonformen Ebene umdeuten. Letztlich können die AbsolventInnen einer modernen theologischen Fakultät nicht einmal mehr guten Gewissens das apostolische Glaubensbekenntnis aussprechen. Die historisch-kritische Methode steht nicht in der Tradition der Kirche. Wikipedia schreibt hierzu treffend: „Die historisch-kritische Methode war eine Errungenschaft der Neuzeit und stellte einen Bruch mit der altkirchlichen bzw. mittelalterlichen Bibelauslegung dar. Anders als in jenen Auslegungen betrachtet die historisch-kritische Methode das auszulegende Wort als der Geschichte untergeordnet und nicht als Prädikat zu ihr.[1] Solches kam durch Unterordnung „allgemeingültiger Wahrheiten“ unter die Vernunft in der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts zustande.“

Gravatar: YZ

@Thomas Rießler
Ihr Kommentar gefällt mir im Gegensatz zum geistfreien Gejaule Ihres Kontrahenten.

Gravatar: Freigeist

@Thomas Rießler
Sagen Sie doch mal dem Heiligen Geist, er soll seinen Hintern hochbringen und endlich tätig werden. Es gibt so viel zu tun. Und schicken Sie ihn schnellstens zu den Schulversagern in unser Schulen.

Gravatar: Thomas Rießler

Die ersten Christen haben keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den biblischen Texten nötig gehabt und vermutlich dennoch ein wesentlich besseres Verständnis derselben als wir heutzutage besessen. Die Vorstellung, durch die Anwendung wissenschaftlicher Methoden etwas Vernünftiges über die Bibel aussagen zu können, ist zunächst mal ein neuzeitliches Experiment und vielleicht auch die Konsequenz des persönlichen Unglaubens. Die ersten Christen hatten eine persönliche Sündenerkenntnis und eine Bekehrung als Basis für ihr weitergehendes Schriftstudium, jedoch kein Theologiestudium. Schließlich gibt es für einen gläubigen Menschen die Verheißung, dass ihn der heilige Geist in alle Wahrheit führen wird. Es ist abwegig, zu erwarten, dass nichtgläubige Wissenschaftler einen Ersatz für den heiligen Geist sein können.

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