Kabinett des Grauens

Warum lassen sich die Grünen nicht abschalten wie Atomkraftwerke?

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„Katrin, Licht meines Lebens, Feuer meiner Lenden. Meine Sünde, meine Seele.“ Keine Sorge, liebe Leser, ich werde Sie jetzt nicht mit privaten Liebesergüssen behelligen. Als versierte Kenner der erotischen Literatur wissen Sie, dass es sich bei diesem ersten Satz meiner Kolumne um den Romananfang von Vladimir Nabokovs „Lolita“ handelt. Ich habe ihn nur ein wenig abgewandelt, um eine kleine kritische Anmerkung zur schwarz-grünen Liebeslyrik zu schreiben.

Besagte Katrin heißt mit vollem Namen Katrin Göring-Eckardt und ist ein Teil des neuen grünen Spitzenduos. Selbst bei früheren FAZ-Redakteuren, die heute für die Welt vor allem über Jagderlebnisse schreiben (wofür der Springer-Verlag so alles Geld hat); bringt diese Protestantin aus dem Osten das Blut zum Kochen. Kleine Kostprobe gefällig? „Göring-Eckardt aus Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands, ist der Beweis dafür, dass in den Märchenwäldern dort nicht nur Elfen, Feen und Wichtelmänner, sondern auch die schönsten Mädchen wohnen, weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz. Sie hat etwas von einer ‚Erscheinung`’, etwas Überzeitliches, etwas, das über Moden, Lebensstile, Milieus erhaben ist“, so der Hymnus von Herrn Fuhr. Schuster, bleib bei Deinen Leisten, möchte man dem Mann zurufen, den man als Autor der FAZ noch für einen klugen Kopf halten konnte. Schreib lieber über die Jagd, das Essen und Deinen Hund.

Als nüchterner Sauerländer komme ich angesichts dieser neuen grünen Versuchung nicht ins Schwärmen. Als Berufspendler entsinne ich mich noch einer Bemerkung Frau Göring-Eckardts zu den hohen Spritpreisen. Diese, so führte sie in einem Zeitungsinterview aus, hätten vielleicht den angenehmen Nebeneffekt, dass manche Leute nun nicht mehr mit dem Auto zum Bäcker fahren würden. Nach dieser nassforschen Aussage war die Dame – Ebenholz hin oder her – bei mir unten durch. Immer wieder stellen die Grünen so unter Beweis, dass sie die asozialste Partei Deutschlands sind: die Partei der BAT-Boheme, der öffentlich-rechtlichen Journalisten, die selbst massig Urlaubsgeld abgreifen, wenn sie nur freie Mitarbeiter sind, der Energiewendeprofiteure, der reichen Gattinnen mit Öko-Fimmel und SUV, der Volkserzieher, der Inländerfeinde etc. Grün können guten Gewissens nur diejenigen wählen, die sich ihr gutes Gewissen leisten können. Hätte der FDP-Clown Rösler eine solche Bemerkung zu den horrenden Bezinpreisen gemacht, man hätte ihn geteert und gefedert und des neoliberalen Gedankenguts geziehen.

Die Bild-Zeitung hat passend zur immer wieder kehrenden schwarz-grünen Debatte eine Kabinettsliste des Grauens erstellt. Nach den neuen Forsa-Zahlen kommt die Union auf 36 Prozent, während die Grünen 16 Prozent erzielen. Die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde. Und Steinbrücks SPD, die den „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ der Kraft-Regierung in NRW mit seinem Bochum-Gastspiel mit ganz neuer Bedeutung versehen hat, landet nur bei 26 Prozent. Was liegt also näher, als Schwarz und Grün zusammenzurühren?

Für den Alt-Kommunisten Jürgen „Dosenpfand“ Trittin wäre eine solche Regierung vielleicht die letzte Chance, um mit dem grünen Übervater Joseph Martin Fischer gleichzuziehen. Er könnte Außenminister und Vizekanzler werden. Ansonsten präsentiert uns die Bild die Kodderschnauze Künast als Superministerin für Wirtschaft und Energie, Claudia „Heulsuse“ Roth als Entwicklungshilfeministerin und Volker Beck als Justizminister, der die Homo-Ehe im Grundgesetz verankern und dem Gesinnungsterror in diesem Land eine neue Schärfe verleihen dürfte.

Meine Hormone reagieren nicht auf die grüne Katrin und ihre Spießgesellen. Auch wenn sich diese Partei in Gestalt von Frau Göring-Eckardt noch so fromm oder protestantisch geben sollte; für mich bleiben die Grünen die Partei der sozialen Kälte, der Intoleranz und der Verlogenheit. Eine Anekdote am Rande: Als ich vor längerer Zeit mal eine grüne Dame darauf hinwies, dass ein Audi A6 wohl kaum dem Klimawandel zuträglich sei, entgegnete sie mir, dies sei schließlich das Auto ihres Gatten und angeblich das klimafreundlichste in seinem Segment. Die politische Heuchelei hat eben ihre feste Heimat bei einer Partei, die man leider nicht so leicht abschalten kann wie Atomkraftwerke.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: DSasta

Sehr guter Beitrag. Es müssen noch viel mehr Menschen gegen diesen grünen Gesinnungsterror aufstehen. Unter 5% bei der nächsten Wahl wäre mein Traumziel für die!

Gravatar: dickbrettbohrer

Trittin ein "Altkommunist"? Welch Euphemismus.

Gravatar: Marion

Der Artikel gefällt mir.
Danke, Ansgar Lange.

Gravatar: Tritonus

Herr Lange, Sie sprechen mir aus der Seele ! Leider kenne ich genügend Leute aus meiner Vergangenheit und Gegenwart, die dem von Ihnen beschriebenen Wählertypus exakt entsprechen. Dort herrscht teilweise noch die Meinung, dass die Grünen vor allem gut für die Umwelt seien ... Bekehrung sinnlos !

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