Besondere Aufmerksamkeit verdienen jene Menschen, die versuchen, ihre für sich sprechende Hilflosigkeit mit der Lehre zu vertuschen, dass Religiosität überhaupt nicht vom Menschen „aufgebaut“ werden kann, sondern vom Himmel zu ihm herabsteigt: Es ist ein passiv angenommenes „Geschenk von oben“. Einigen wird es von Gott gegeben — und sie erweisen sich als religiös, und anderen wird es nicht gegeben — und sie werden Atheisten; der Mensch selbst kann in dieser Angelegenheit nichts tun.
Eine eingehende und endgültige Lösung dieses Problems ist nur im Zusammenhang mit der theologischen Lehre der „göttlichen Prädestination“ möglich. Es reicht uns, hier Folgendes festzustellen.
Was auch immer diese „göttliche Prädestination“ sein mag, ob sie vollständig und absolut jegliche menschliche Freiheit ausschließt und sie im Voraus unsere Bemühungen jeglicher Bedeutung beraubt, oder ob sie nur bedingt persönliche Neigungen der Menschen vorherbestimmt und ihnen Freiheit und ihren Bemühungen Hoffnung gewährt, — die Prädestination bleibt bei jeder Lösung des Problems und in allen individuellen Umständen dem Menschen selbst unbekannt, und daher wird ihm praktisch nichts vorwegbestimmt. Ohne zu wissen, wofür er prädestiniert ist, behält der Mensch immer die Möglichkeit, so zu leben und zu handeln, als ob er nicht für den Atheismus, sondern für die Gotteskontemplation prädestiniert sei. Ob ihm die entsprechende Gabe von oben gegeben wurde oder nicht, ist ihm zunächst nicht klar und daher sollte er versuchen, diese Gabe in sich selbst zu finden, sie zu erwecken, zu entwickeln und zu stärken. Wenn ihm diese Gabe in geringer und verborgener Form gegeben wird, bedeutet dies, dass er „auf einem entfernten Kreis“ platziert ist und sein „Radius“, der zum Zentrum führt, lang und schwierig sein wird. Aber es gibt nicht den geringsten Grund, daraus zu schließen, dass er von Gott umgangen und dazu prädestiniert ist, im Atheismus zu sterben. Es gibt Menschen mit wenig religiöser Begabung und großem Willen: und diese Menschen siegen. Es gibt Menschen mit großen Gaben, die große Anstrengung des Willens nicht nötig haben; ihnen fällt die religiöse Erfahrung leicht, aber sie erfordert von ihnen auch eine Willensanstrengung. Seinen Mangel an Willen, seine geistige Faulheit, seinen Durst nach Passivität oder Vergnügen und Vulgarität zu vertuschen, indem man sich auf die imaginäre Prädestination Gottes zum Untergang bezieht, ist eine blasphemische Angelegenheit. Daher befreit kein „religiöser Determinismus“ die Seele von Berufung, Hoffnung, Anstrengung und Suche nach einem Weg: Selbst der vollständigste und absoluteste Determinismus ist eine praktisch gleichgültige theologische Lehre und nichts weiter. Der Mensch hat unter keinen Umständen einen Grund oder das Recht, sich und seine Tätigkeit von der religiösen Konstruktion auszuschließen.
Ein solcher Ausschluss wäre religiös unnatürlich. Das Wesen der Religion setzt die Bewegung zweier Seiten voraus: Gott wird dem Menschen offenbart — der Mensch wendet sich an Gott. Wenn Gott sich dem Menschen nicht offenbart, ist die Religion objektiv unmöglich: Sie wird eine Illusion sein, die auf leeren menschlichen Fantasien beruht (wie Atheisten behaupten). Wenn der Mensch sich nicht an Gott wendet, ist die Religion subjektiv nicht realisierbar: Sie wird auf eine Offenbarung reduziert, die in eine religiös-tote Seele gegossen wird. Die Bekehrung eines Menschen ist nur dann sinnvoll, wenn sie frei und aktiv ist: Sie kann weder in Bezug auf Gott noch in Bezug auf andere Menschen auf Zwang und Passivität reduziert werden. Weder ein gezwungener noch ein passiver Mensch — befinden sich auf dem Höhepunkt der Religion. Gott braucht einen Menschen, der „sucht“, „fragt“ und anklopft (Mt 7, 7), der erscheint und „eintritt“ und darüber hinaus durch die „engen Pforten“ eintritt (Mt 7, 13). Und darüber hinaus: Gott braucht einen Menschen, der Gott freiwillig liebt (Mt 22, 37; Mk 12, 30, 33; Lk 10, 27); und die Liebe ist ein kreatives und aktives Prinzip, auch wenn sie sich scheinbar einer „passiven“ Kontemplation hingibt.
Demnach erfordert die religiöse Einheit des Menschen mit Gott zuallererst das freie Suchen des Menschen: geistig-instinktives Bedürfnis, geistige Freude, innere Offenheit, geistige Läuterung und rechtes Handeln — damit hier keine kleinste Bewegung des Geistes und des Herzens, keine einzige aufrichtige Willensanstrengung, kein einziger Läuterungsschritt auf dem rechten Weg spurlos und fruchtlos bleibt. Man könnte sagen, die religiöse Einheit ist etwas Versprochenes und Zugängliches: Der Mensch ist dazu berufen und bestimmt; und er muss seine Hindernisse selbst überwinden und beseitigen.
Indem ich dies feststelle und der menschlichen Freiheit und menschlichen Anstrengung so große Bedeutung beimesse, gehe ich nicht auf die Lehre ein, dass es eine Vorherbestimmung Gottes gibt, nach der einige Menschen zum Heil, während andere zum Verderben prädestiniert sind, und letztere der Gnade beraubt sind, und sie durch keine individuelle Anstrengung, kein Brennen des Herzens und keine Läuterung der Seele gerettet werden. Ich ziehe mich aus der Betrachtung dieser Lehre zurück, weil, wenn es wirklich ein so schreckliches Urteil der Vorherbestimmung Gottes gibt, keiner der Menschen weiß, wer von ihnen individuell wozu genau vorherbestimmt ist; in eine solche Vorwegnahme des Urteils Gottes einzugreifen, ist dem Menschen nicht gegeben. Wenn der zur Vernichtung prädestinierte trotz all seiner Bemühungen zugrunde geht, dann wird der zur Rettung prädestinierte gerettet, trotz all seiner Nachlässigkeit und sogar seines Widerstands. Daher wäre die Einbeziehung dieser theologischen Lehre in die Konstruktion persönlicher religiöser Erfahrung religiös ungerechtfertigt und schädlich. Wer sich zur Erlösung prädestiniert glaubt, kann genauso falsch liegen wie einer, der sich zur Vernichtung prädestiniert glaubt. Der erste wird irrtümlicherweise Läuterung und gute Werke vernachlässigen und im Stolz erhaben sein; und der zweite wird fälschlicherweise verzweifeln und all seine Bemühungen für hoffnungslos halten und all dies — nur weil sie versucht haben, das religiös Unzugängliche zu erkennen, sich selbst nach dem ihnen unbekannten Urteil Gottes zu richten, bevor sie Taten begehen, und sich im Leben von Phantasien leiten lassen, die die geistige Energie schwächen. All dies kann nur zur unbegründeten Feigheit oder ebenso unbegründeten Arroganz, Abkühlung des Eifers des Herzens und der geistigen Energie führen. Indem der Mensch seine religiöse Erfahrung und seinen religiösen Weg „von unten “ betrachtet, darf er sich nicht einbilden, sie „von oben“ zu sehen; nichts wird dabei herauskommen außer Selbsttäuschung und geistiger Wahnvorstellung. Daher ist es angebracht, die Prädestinationslehre im religiösen Dogma zu berücksichtigen, aber nicht unbedingt in der religiösen Erfahrungslehre und ihren Axiomen. Hier sollte sie einfach beiseitegelassen werden.
Der Mensch muss seine religiöse Erfahrung mit dem Gefühl aufbauen, dass ihm völlige Freiheit geschenkt wird, dass ihm die volle Verantwortung anvertraut wird und dass von ihm die größte Aufmerksamkeit des Geistes, der Seele und des Fleisches verlangt wird; er muss sicher sein, dass Gebetsfreiheit, Verantwortung und Aufmerksamkeit droben auf größte Güte und Barmherzigkeit treffen.
Kommentare zum Artikel
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ropow 18.09.2024 - 01:02
Eine völlige Freiheit, da hat Herr Bieri recht, gibt es nicht. Von einer solchen habe ich aber auch nie fantasiert.
Vielleicht können Sie mit dem Freiheitsverständnis, das Daniel von Wachter in diesem Podcast (https://podcasts.apple.com/de/podcast/glaube-ist-frag-w%C3%BCrdig/id1672844370?i=1000623606103) vertritt, etwas anfangen.
Warum Sie sich nicht frei fühlen, wenn Freiheit mit Verantwortung zusammenhängt, das ist allerdings auch ein Fall für die Psychologie.
@Hartwig 19.09.2024 - 15:02
„Nehmen wir an, Sie hätten einen unbedingt freien Willen. Es wäre ein Wille, der von nichts abhinge: ein vollständig losgelöster, von allen ursächlichen Zusammenhängen freier Wille. Ein solcher Wille wäre ein aberwitziger, abstruser Wille. Seine Losgelöstheit nämlich würde bedeuten, dass er unabhängig wäre von Ihrem Körper, Ihrem Charakter, Ihren Gedanken und Empfindungen, Ihren Phantasien und Erinnerungen. Es wäre, mit anderen Worten, ein Wille ohne Zusammenhang mit all dem, was Sie zu einer bestimmten Person macht. In einem substantiellen Sinn des Wortes wäre er deshalb gar nicht Ihr Wille.“ - Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit, FISCHER 2003
Ach @ropow (18.09.2024 - 01:02)!
Wie lange lesen, diskutieren Sie hier schon mit?
Bevor man andere "kritisiert", muß man voher selbst bezeugen, wo man stehen will. Von welchem Standpunkt aus, man andere kritisiert.
Das ist in "Vergessenheit" geraten. Nicht mehr üblich.
Genau das ist der schwerwiegende Fehler. Fatal.
Jemand, der etwas kritisiert, die Fachliteratur dazu jedoch nicht beherrschen will oder/und kann, sollte lieber besser zuhören und die Beweise nachprüfen.
Die Bibel ist hier sehr klar.
Wer nicht glauben will, der soll, der möge prüfen.
Dafür müßten Sie (und viele andere auch) doch "Experten" sein. Oder nicht?
Nur herummeckern kann niemanden überzeugen.
Sie sind mit dem Ergebnis der religiösen Bewegung (pol. Aufklärung), die das perfide Lügen, die perfide Lüge, hinterhältig und arrogant, unters Volk brachte, unzufrieden.
Schlimmer. Menschen wie Sie, ließen sich von diesen Betrügern über den Tisch ziehen. Und jetzt klagen Sie.
Aber, der kluge Weg, den wollen Sie nicht gehen.
Ihre Lebenslüge eingestehen, auch nicht.
Und dann wollen Sie die Natur zähmen, befehlen.
Wenn Ihre Tage auf Erden gezählt sein sollten, dann war es das.
Die Bibel sagt, daß man Gott an seinen Werken klar und eindeutig erkennen kann. Wer hier mit seinen hanebüchenen Interpretationen daher kommen will und zu anderen Schlüssen, auf den wird keine Rücksicht genommen.
Eine glatte Provokation, ein frecher Seitenhieb, auf die Großmäuler, die von wiss. Beweisführungen absolut sicher keine Ahnung haben, aber jeden ihrer "verrückten" Argumente, mit dem Titel "mündig" unterschreiben.
Auch in Ihrer Pseudo-Wissenschaft (denn von der echten Variante haben Sie bis heute KEINE Ahnung) gilt: Definitionen sind entscheidend.
Gott ist so definiert, und das müssen Sie als "ehrlicher" Diskutant akzeptieren und unterschreiben, als Unschuld definiert. IHN trifft KEINE Schuld.
Sollten Sie das nicht tun wollen, dann lügen Sie.
Sollten Sie jemals die 10 (zehn) Gebote eingehend studiert haben, darüber nachgedacht, dann kann man NUR zu einem LOGISCHEN Schluß kommen: diese sind maximal intelligent durchdacht. Nur diese garantieren echten Frieden und echte Freiheit.
Ja, FREIHEIT.
Auch sagt die Bibel weiterhin: wer nur ein einziges Gebot mißachtet, vergeht sich "automatisch" an den anderen.
Sie haben immer noch nicht verstanden: was Sie glauben und denken ist IRRELEVANT.
Sie müssen Beweise liefern, für das, was Sie vertreten.
Und da sieht es für die falschen Freunde der Möchtegern-Evolution sehr düster aus.
Denn, alle Freunde der Evolution vergehen sich an mindestens einem Gebot.
Noch Fragen?
Die Menschen mißachten die Zehn Gebote. Um das zu kaschieren "glauben" diese an die Evolution. Quasi als Rechtfertigung.
Was verstehen Sie schon von der Evolution? Absolut NULL. Sie sind nicht in der Lage einen wiss. Vortrag, an einer anges. Uni zu halten. Ich rede hier nicht nur von "woken" Unis. Alle links geführten Unis sind völlig verdummt. Wiss. Methoden, Beweisführungen werden NICHT mehr beachtet. Man beherrscht dieses Metier auch nicht mehr. Intelligente Fragen? Darüber kann ich nur lachen.
Natürlich hat der Mensch einen freien Willen. Was sonst?
@Adorján Kovács 16.09.2024 - 22:45
Verstehe, es gibt eben keine Glaubensfreiheit zum Nulltarif - wer den 10 nichtgebotenen Vorschlägen oder Empfehlungen nicht folgt, der muss dann eben die Folgen tragen.
Das kommt mir irgendwie bekannt vor.
„Es gibt keine Meinungsfreiheit zum Nulltarif.“ - Angela Merkel (CDU) im Bundestag am 27.11.2019
Dass sich eine Mehrheit der Bürger solches gefallen ließ, kann wohl nur die Psychologie erklären - nicht die von Merkel, sondern die der Bürger.
Sich angesichts der 10 Gebote - und des „Tarifs“ bei Nichteinhaltung - in völliger Freiheit zu wähnen, kann dann wohl auch nur die Psychologie erklären - nicht die von Gott, sondern die der Gläubigen.
@Konrad Stark 11.09.2024 - 13:37
Ich darf noch einmal (mit Dank für Ihren Kommentar) darauf hinweisen, dass das nicht MEINE, sondern IWAN ILJINs Darstellung ist.
ropow 14.09.2024 - 01:16
Das Buch Iljins heisst im Original "Die Axiome der religiösen Erfahrung". Der Begriff Erfahrung deutet darauf, und in der Tat ist es so, dass das Buch religionspsychologisch argumentiert. Vielleicht ist es ja etwas für Sie.
Nicht akzeptieren kann ich Ihre Insinuation, dass die 10 Gebote durch die Formulierung "du sollst" und "du sollst nicht" die menschliche Freiheit einschränken. Sie können ja trotzdem jederzeit gern das tun, was Gott nicht empfiehlt (entsprechend Genesis 3,1: "Sollte Gott das wirklich gesagt haben?") und die Folgen tragen. Die vorwiegend protestantische Konstruktion der Prädestination ist zudem eine Sache von Gott aus, wenn es sie denn gibt, und nicht vom Menschen aus: Deswegen geht Ihr Hinweis auf Religionspsychologie hier fehl, denn Gott hat keine "Psychologie".
Mathias B. 13.09.2024 - 21:03
"...menschliche Konstruktion": Woher wissen Sie das? Ich weiß es nicht. Und iljin weiß es auch nicht. Darum geht es im Artikel. Und Atheismus ist übrigens nach dem Verständnis jeder Religion schlecht.
Ekkehardt Fritz Beyer 11.09.2024 - 08:46
Mit keinem Wort habe ich irgendetwas zu Ihrem mir völlig unbekannten Bildungsstand geschrieben. Ich wollte nur sagen - und muss es auch zu Ihrem zweiten Kommentar sagen -, dass es in dem Ausschnitt aus Iljins Buch um GANZ andere Fragen geht, als die, die Sie anschneiden.
Aus Anlass Ihres Artikels habe ich mir noch einmal die 10 Gebote angesehen, besonders die Stellen mit „du sollst“ und „du sollst nicht“.
Um damit eine religiöse Erfahrung mit dem Gefühl aufbauen zu können, dass einem völlige Freiheit geschenkt würde, bedarf es allerdings eher einer geeigneten Prädisposition, als einer Prädestination.
Wie bedauerlich, dass diese schöne und wertvolle Religion mit derlei philosophisch-theologischem Ballast so leicht angreifbar gemacht wird, anstatt es mit der Religionspsychologie gut sein zu lassen.
So ein Schwachsinn in der heutigen Zeit, die naheliegendere Probleme kennt und nach Lösungen ruft!
Die erwähnte angebliche Prädestination (von Gott bestimmt zu glauben=gut; zum Atheismus verurteilt=schlecht bzw. weniger wertvoll) ist doch eine primitive bösartige menschliche Konstruktion und dient nur der Spaltung der Menschheit in wertvoll und minderwertig, gut und böse. Das an sich kann nicht (in unserem Falle christlich) sein.
Vielen Dank, Herr Kovács
Ich durfte seit Jahrzehnten Erfahrungen in fast allen christlichen Denominationen machen. Und dieses Thema "Prädestination" wird of viel zu wenig durchdacht, und die
Reziprozität zwischen Gottes Offenbarung und menschlicher Antwort erwogen. Ich sehe in Ihrer Darstellung eine klare und treffende Behandlung dieses Themas. Einfach nur große Klasse!
„Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe“ (2. Kor 9,15)! seiner Offenbarung in Jesus Christus und das damit verbunden Geschenk bzw. den Auftrag zur wirklichen "Menschwerdung".
Dass viele Zeitgenossen diesen Zusammenhang nicht sehen ist dramatisch!
@ Adorján Kovács 10.09.2024 - 21:17
Sie schreiben: „Es geht um ewige Fragen, die mit „Ja mei“ vielleicht nicht adäquat behandelt werden können.“ ...
Womit mein Bildungsstand als abgewrackter Holzfäller auch für Sie – lieber Adorján - sicherlich ganz besonders deutlich wird!
Klar: Schon „Erasmus von Rotterdam“ formulierte die folgenden Sätze:
„Die Christen führen untereinander Krieg und wagen, jenes hochheilige Opfer darzubringen?“ …“Und was das Absurdeste ist, in beiden Heerlagern … werden Gottesdienste gefeiert. Ist das nicht etwas Ungeheuerliches? Das Kreuz kämpft mit dem Kreuz, Christus führt mit Christus Krieg!“ Und abschließend heißt es bei Erasmus: „Die gottgeweihten Priester können und sollen nur dort anwesend sein, wo man Krieg abwehrt. (Aus: Querela pacis, Die Klage des Friedens)“
https://chrismon.de/kolumnen/was-ich-notiert-habe/22192/umstritten-die-christen-und-der-krieg
Ja mei: Können vielleicht ´Sie` mir nun erklären, warum wohl auch für die Nato „die Würde des Menschen als Grundlage einer christlichen Ethik“ gilt
https://lehrerfortbildung-bw.de/u_gewi/religion-rk/gym/bp2016/fb6/2_gewissen/2_christ/1_wuerde/
und sie wohl ´deshalb` „grünes Licht für einen schweren Fehler“ in Russland zu geben gedenkt???
https://www.merkur.de/politik/krieg-neues-einsatzort-f-16-kampfjets-nato-staat-gruenes-licht-niederlande-usa-ukraine-93290979.html
@Ekkehardt Fritz Beyer 10.09.2024 - 10:13
Ich verstehe Ihren Kommentar nicht. Er scheint mir auch wenig mit dem Iljin-Vorabdruck zu tun zu haben, der keine aktuellen politischen Bezüge hat und keine haben will. Es geht um ewige Fragen, die mit „Ja mei“ vielleicht nicht adäquat behandelt werden können.
Die Deutschen sind das wohl gottloseste Volk auf Gottes weiter Erde. Mit Neu-Heidentum, Nietzsche, Yoga light und Wicca-Kulten werden sie die tödlichen Bedrohungen nicht meistern können. Das wohlfeile Schimpfen auf die Kirchen, die selbstverständlich versagt haben, ist nur Ausflucht: Jede und jeder ist persönlich aufgerufen, seinen und ihren Glauben zu stärken, durch Information, durch Gebet. Das stärkt dann auch die Kirche. Sie ist kein Service-Unternehmen, sondern die Gemeinschaft der Heiligen, also jedes und jeder Getauften.
Davon handelt das Iljin-Buch. Und der Text des Vorabdrucks ist ermutigend: Gegen die protestantische Auffassung, dass wir gar nichts von selbst tun können, verteidigt Iljin unsere Freiheit. An anderer Stelle sagt er, dass unsere Freiheit darin besteht, das verlockende Böse nicht zu tun. Und wer wollte leugnen, dass es auf dieser Welt auch viel Gutes und Schönes gibt und getan wird…
... „Der Mensch muss seine religiöse Erfahrung mit dem Gefühl aufbauen, dass ihm völlige Freiheit geschenkt wird, dass ihm die volle Verantwortung anvertraut wird und dass von ihm die größte Aufmerksamkeit des Geistes, der Seele und des Fleisches verlangt wird; er muss sicher sein, dass Gebetsfreiheit, Verantwortung und Aufmerksamkeit droben auf größte Güte und Barmherzigkeit treffen.“ ...
Ja mei: Der Sohn Gottes, Jesus Christus – der angeblich auch seinen Vater und den heiligen Geist verkörpert - sagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und dass außer durch ihn kein Mensch zum himmlischen Vater kommt (Johannes 14,6)
Darf ich deshalb davon ausgehen, dass der angeblich so gerechte(?) Gott auch hinter dem Krieg der Amis in der Ukraine gegen Russland steckt???
https://anti-spiegel.ru/2024/us-senator-graham-sagt-offen-dass-es-den-usa-in-der-ukraine-nur-um-rohstoffe-geht/
Weil der ´eigentliche Braten` von Moskau bis nach Kiew duftet???