Ist Energieeffizienz wirklich effizient?

Energie sparen ist voll im Trend. Politik und Medien versuchen die Menschen von der Tugend des sparsamen Umgangs mit Energie zu überzeugen, wer sich nicht freiwillig davon begeistern lässt, der wird mit Subventionen dazu überredet oder per Gesetz gezwungen.

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Nationale und europäische Effizienzziele sollen erreicht werden. Doch die Frage nach der Effizienz der Energieeffizienz wird eher selten gestellt. Roy Cordato von der John Locke Foundation widmet ihr dagegen seinen Aufsatz “Energy Efficiency, Economic Efficiency and the Pretence of Knowledge” (Energieeffizienz, ökonomische Effizienz und die Anmaßung von Wissen) und kommt zu einem recht klaren Ergebnis: Die simplifizierende Suche nach dem minimalen Energieverbrauch bezogen auf den gewünschten Output verschließt die Augen vor der Notwendigkeit, dass der Energieeinsatz zunächst durch andere Produktionsfaktoren ersetzt werden muss, deren Verbrauch dadurch steigt und entsprechende Kosten verursacht. Ökonomische Effizienz bedeutet hingegen die Reduzierung des Einsatzes aller Ressourcen relativ zum gewünschten Output. Die Wahrnehmung von Energieineffizienz kann daher in vielen Fällen lediglich auf eine Fehleinschätzung von Nutzen und Kosten von Energieeinsparung zurückgeführt werden. Wer sich darüber wundert, dass andere Menschen geringere Investitionen in Energieeffizienz vornehmen, sollte sich zunächst die Frage stellen, ob er deren konkrete Nutzungssituation überhaupt richtig einschätzen kann. Energieeffizienz ist nur dann ökonomisch effizient, wenn sich für Produzenten die gesamten durchschnittlichen Produktionskosten und für die Verbraucher die gesamten Kosten des Konsums reduzieren. Energieeffizienzregulierung und Anreizpolitik sind getragen von dem paternalistischen Gedanken, dass Politiker und Bürokraten die Interessen von Wirtschaft und Bevölkerung besser einschätzen können als  diese selbst. Diese Anmaßung von Wissen ist jedoch letztlich der Grund für die Ineffizienz der Energieeffizienzpolitik.

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