Tatsächlich, so leitet Thomas Mayor in seinem Beitrag “Hunters-Gatherers: The Original Libertarians” der neusten Ausgabe der Independent Review aus anthropologischen und ethnographische Forschungsergebnissen her, waren die Anfänge der Menschheit durch ein Gesellschaftssystem gekennzeichnet, dass sich durch ein hohes Maß an individueller Entscheidungsfreiheit der einzelnen Stammesmitglieder und ihrer Familien sowie eine ausgesprochen dezentrale Gesellschaftsorganisation auszeichnete. Nicht altruistische Kollektivisten, sondern eigennützige Individualisten kennzeichneten die Wiege der Menschheit. Die Organisation der Gesellschaft beruhte auf gegenseitigem Tausch, auf Leistung und Gegenleistung, nicht auf sozialer Gleichmacherei und bedingungsloser Verteilung des Wohlstandes. Machtkonzentration hatte ihre natürlichen Grenzen durch den hohen Grad an Mobilität der im wesentlichen wirtschaftlich subsistent lebenden Mitglieder der Gesellschaft in einer Welt reichlicher natürlicher Lebensgrundlagen. Erst der Übergang zur sesshaften Landwirtschaft mit der Notwendigkeit umfangreicher Investitionen in die Herstellung von Nahrungs- und Produktionsmitteln und die Angst vor dem Verlust des dadurch geschaffenen Vermögens ermöglichte einigen wenigen den Aufbau einer Machtposition. Kollektivismus und Despotismus entstanden nicht wegen der Natur des Menschen, sondern trotz des menschlichen Individualismus. Wirtschaftliche Unabhängigkeit und private Alternativen zur Allmacht staatlicher Institutionen dürften daher auch heute noch der Schlüssel zu individueller Freiheit sein.

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