Isolierung von Kleinstkindern in Kleinfamilien mit unzufriedenen Müttern täte schon Babys nicht gut

Kita-Lüge 7: Sicherlich bedeuten unzufriedene Mütter ein großes Risiko für ihre Babys durch die mangelnde Möglichkeit, Ruhe, Gelassenheit und Wärme auszustrahlen. Tragischerweise ist aber diese Unzufriedenheit durch emanzipatorische, feministische, antifamiliäre und wirtschaftliche Beeinflussung über Jahrzehnte hervorgerufen worden.

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So z.B. durch die Veröffentlichung von interessengeleiteten, von Auftraggebern abhängigen Studien in der Presse, in Frauenzeitschriften und sogar an erster Stelle in den Nachrichten, durch Lobbyismus von Medien, Politik und Wirtschaft. Die Folge ist, dass Frauen sich ausschließlich über ihre Berufstätigkeit definieren. Die Fähigkeit, sich gelassen und selbstbewusst für einige Zeit hauptsächlich mit ihrem Säugling zu beschäftigen, steht diesen Müttern daher nicht mehr zur Verfügung. Denn weder hörten sie von der elementaren Wichtigkeit ihrer Funktion in den ersten Lebensjahren, noch wurde diese finanziell anerkannt (siehe auch die entlarvende Farce um das Betreuungsgeld: Mit parlamentarischen Tricks wurde versucht, die Einführung des von der damaligen Familienministerin Kristina Schröder initiierte Betreuungsgeld von 100 – 150 Euro/Monat zu verhindern). Kaum zu überschätzende Spuren hinterlassen auch die jahrzehntelangen einseitigen und häufig sogar diskriminierenden Darstellungen in den Medien (die strahlende, mit High-Heels und Lippenstift geschmückte Working Mum in ihrem Designer-Büro versus die schlecht frisierten Mütter in ausgeleierten Jeans und formlosen Pullis in chaotischen Kinderzimmern). Anstatt also die Unzufriedenheit zu beklagen, sollten ihre Ursachen beseitigt werden, z.B. durch finanzielle und ideelle Anerkennung, berufliche Fortbildung während der Babypause, Wiedereinstiegsgarantien etc. Im Falle des Scheiterns der Ehe müssten Mütter von Kleinkindern genügend abgesichert sein, um sich nicht demütigenden Abhängigkeiten ausgeliefert zu sehen.

Unter den gegebenen Umständen ist es verständlich, dass Mütter stolz und zufrieden sind, wenn sie sich im Beruf ihrer Wahl verwirklichen können. Trotzdem verstummen nicht die Klagen über die daraus resultierende Doppelbelastung. Diese schlägt sich auch in den Zahlen über steigende Herzinfarktraten bei immer jüngeren Frauen nieder. (12)

Während zwar die unzufriedene, durch ihre Erziehungsarbeit angeblich intellektuell unterforderte Mutter in der Öffentlichkeit omnipräsent ist, gibt es daneben auch Umfragen, die ein deutlich abweichendes Bild zeichnen – vergleiche Kapitel 4. Der Begriff „Zufriedenheit“ wird zudem oft unzureichend verkürzt auf die Phase der frühen Mutterschaft. Dazu schreibt die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleber: “Verzichten solche Frauen möglicherweise unreflektiert (Gruppendruck) auf die intensivsten Jahre ihres Lebens, auf die kurzen drei Jahre, in denen sie die Chance haben, ihr Kind jeden Tag zu erleben […], seine Entwicklung hautnah mitzuverfolgen? Wie oft hören wir in der psychotherapeutischen Praxis, dass Frauen dieser unwiderruflich vergangenen Lebenszeit mit ihren Kleinkindern nachtrauern und sich vorwerfen, nicht nur aus ökonomischen Gründen, sondern auch wegen unbewusster Ängste ihre Kinder zu früh weggegeben zu haben. Die frühe Mutter- und Elternschaft löst gerade bei Intellektuellen eine tiefe Angst vor einem Versinken in der Struktur- und Zeitlosigkeit aus […]. Viele dieser Frauen leiden unter Schuldgefühlen, ihren Kindern in den ersten Lebensjahren durch zu frühe Fremdbetreuung vieles vorenthalten zu haben.

Die Lüge besteht in diesem Zusammenhang darin, dass die Unzufriedenheit der jungen Mütter als unabänderliches Faktum, als eine Art biologische Zwangsläufigkeit hinzunehmen sei. Anstatt Unzufriedenheit durch einseitige Beeinflussung weiter hervorzurufen, sollte sie durch Anerkennung und bessere Informiertheit schon vor ihrem Entstehen gegenstandslos gemacht werden.

In England und Frankreich entscheiden sich neuerdings immer mehr Familien dafür, die ersten drei Jahre mit ihren Kindern zu verbringen. Sie ziehen die Konsequenzen aus den jahrelangen, frustrierenden Erfahrungen mit dem Phantom der „Vereinbarkeit“. Dies führt zurück zum Thema Wahlfreiheit.

(12) Deutsche Herzstiftung: Herzinfarktrate bei Frauen zwischen 40 und 55 Jahren

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Susanne Röhm

Zu dieser Serie der KiTa-Lügen empfehle ich die 3-teilige Doku des mdr "Kinder des Ostens".
Immer noch zusehen auf der mdr-homepage.
Wollen wir es doch wieder so???

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