Interessant? Ist es so schlimm?

Am vergangenen Sonntag äußerten sich einige deutsche Bischöfe über die ersten Wochen des neuen Papstes.

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So sagte Erzbischof Zollitsch:

 

Nun ist es wieder interessant, katholisch zu sein. Das haben wir Papst Franziskus zu verdanken.

 

Es gibt einen chin. Fluch der lautet:

Mögest Du in interessanten Zeiten leben.¹

Interessant ist es in jedem Falle, katholisch zu sein, in einer Gesellschaft, die sich der Kirche immer mehr entfremdet und sie anfeindet. Interessant ist es in jedem Falle, katholisch zu sein, in einer Kirche, in der der Glaube zusehends und unter den Händen der Bischöfe und Priester immer weiter verdunstet. Interessant ist es in jedem Falle, katholisch zu sein, wenn man ahnt, daß es in dem Ort in dem man lebt vielleicht schon in 20 Jahren vielleicht nur noch alle paar Wochen eine Sonntagsmesse geben wird.  Interessant ist es in jedem Falle, katholisch zu sein, wenn Dialoge und pastorale Prozesse wichtiger sind als Seelsorge, Katechese und Sakramente.

Ja, wir leben in der Kirche in interessanten Zeiten.

Daß es also nach Ansicht des Erzbischofs von Freiburg jetzt wieder interessant ist, katholisch zu sein, könnte darauf hindeuten, daß der Vorsitzende der DBK die dramatische Lage der Kirche in Deutschland nun erkannt hat. Und wenn dies Papst Franziskus zu verdanken ist, dann liegt das vielleicht daran, daß er Erzbischof die einfachen klaren Worte des gegenwärtigen Papstes leichter versteht, als die eben doch sehr akademische Redeweise des emeritierten Papstes, dessen Predigten, Reden und Ansprachen, ich gestehe es, auch fünf- und mehrmaligem Lesen immer noch Stoff zum Nachdenken enthalten.

Wie auch immer, wenn das jetzt endlich der Abschied von dieser lausigen Aufbruchsrhetorik war, dann soll es ja gut sein. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt, der Erzbischof von Freiburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wolle gar den neuen Papst gegen den alten ausspielen.

Aber sowas denken wir ja nicht …

Beitrag erschien zuerst auf: blog.Peter-Winnemoeller.de

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