In Luxemburg müsste man leben!

81 Prozent der Luxemburger haben bei einem Referendum den Vorschlag abgelehnt, das Wahlalter von 18 auf 16 herabzusetzen. Dabei fällt einem sofort Österreich ein.

Veröffentlicht:
von

Denn hier war ja eine der ersten Maßnahmen nach der Rückkehr der „großen“ Koalition an die Macht die Senkung des Wahlalters auf 16 gewesen. Dies geschah jedoch hierzulande, ohne die Wähler zu fragen.

Bezeichnend war die damalige österreichische Motivlage: Die SPÖ hat in völliger Verkennung der Tatsachen geglaubt, die Jugend wäre links – dabei ist sie ja schon längst eine reine Pensionistenpartei, die bei Jugendlichen nicht ankommt. Und umgekehrt sind die Freiheitlichen bei keiner Altersgruppe so stark wie bei den Jungen. Zweitstärkste sind meist die Grünen. Die ÖVP wiederum hat bei der Wahlaltersenkung wohl nur deshalb mitgestimmt, weil sie wieder einmal modern sein wollte . . .

Seither hat Österreich das zweifelhafte Privileg, das einzige EU-Land zu sein, in dem schon halbe Kinder wählen dürfen. Das Ganze kann man daher auch unter „Intelligenztest für die große Koalition“ ablegen.

Neidisch macht den Österreicher jedenfalls, weil die Luxemburger gefragt worden sind, ob diese Idee Gesetz werden soll. In Österreich hingegen ist die direkte Demokratie in Parlamentsausschüssen so lange – unter bedauerlichem Desinteresse der Medien – wie ein Fisch gestreichelt worden, bis sie tot war. Also sind wir weiterhin auf Gedeih und Verderb der begnadeten Intelligenz der Politik ausgeliefert.

Dieses Verhalten stellt auch einen weiteren nicht bestandenen Intelligenztest für Rot und Schwarz dar. Denn nun bleiben für mitbestimmungswillige Bürger nur noch die Freiheitlichen und – hoffentlich, denn bei ihnen ist es nicht so klar – die Grünen als Parteien, deren Wahl eine Stimmabgabe für die direkte Demokratie bedeutet. Dabei hat ÖVP-Jungstar Sebastian Kurz bei der letzten Wahl noch vehement die direkte Demokratie gefordert. Jetzt schweigt er – offenbar weil er selbst Teil der Macht-Klasse geworden ist.

 

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Reiner Schöne

Tja Jugendliche lassen schon immer schneller überzeugen, ob es politisch ist oder für einen Krieg. Nicht nur in Österreich möchte man 16 jährige zulassen auch in Deutschland. Dieses Unterfangen kommt von den Parteien die angeblich nur das Beste für den armen Mann wollen, aber im Wahlergebnis unter 20 % und darunter fungieren. Diese Parteien möchten mehr Prozentpunkte erreichen und das geht nur mit den einseitig denkenden Jungendlichen. Einfache Rechnung. Das hat man nun etwas auf Eis gelegt, aber für die gleiche Aufgabe, Asylanten gefunden. Welche Partei sie gut behandelt, bekommt die Stimme. Logisch. Aus dem Grunde war man interessiert auch die deutsche Staatsbürgerschaft ohne große Kontrolle und so schnell wie möglich zu vergeben, angeblich um diese Asylanten schneller eine Arbeit zu verschaffen. Wir sind alle blöd nur die nicht.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang