Im Teufelskreis der Gentrifizierungsangst

Unter dem Schlagwort Gentrifizierung geht die Angst vor Mietsteigerungen und der Verdrängung von sozial Schwachen um. Inzwischen gründen sich Bürgerinitiativen um den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen im Kiez zu verhindern.

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Wer früher häufig selbst zu den Verdrängern gehörte sieht jetzt durch andere seine Besitzstände in Form geringer Miete bedroht. Doch das Problem hoher Mieten und Wohnraummangels lässt sich nicht durch die Einschränkung des Wohnungsangebots lösen. Planungs- und Investitionsrestriktionen sind das Ziel vieler Gentrifizierungsgegner. Man kann jedoch den Folgen einer zahlungskräftigen Nachfrage nach Wohnraum nicht entgegentreten treten, indem das Angebot zusätzlichen Wohnraums hoher Qualität behindert. Ganz im Gegenteil, nur so lässt sich der Druck der Nachfrage steigenden Nachfrage auf die Preise langfristig entspannen. Die Aufwertung des Kiezes geht mit einem Mehrangebot von Wohnraum einher, zieht Dienstleistungen an und schafft damit auch für die bestehende Bevölkerung mehr Lebensqualitität und Einkommensmöglichkeiten. Kristian Niemitz zeigt in seiner neuen Studie “Abundance of Land, shortage of housing”, dass gerade die Planungsrestriktionen im Wohnungsbau ursächlich für hohe Preise und knappen Wohnraum sind. Auch wenn die Situation in Deutschland im Vergleich zu Großbritannien noch relativ entspannt ist, so zeigen sich auch hierzulande in vielen Gegenden die Zeichen einer bedenklichen Entwicklung. Angst und Besitzstandswahrung führen am Ende zu einer Situation, in der die Schwächsten am Wohnungsmarkt den Kürzeren ziehen.

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