Ich bin Birgit Kelle …

Veröffentlicht:
von

… wenn du was gegen Birgit Kelle hast!

Wer die Vorberichterstattung um die heutige Maischberger-Sendung (11.02.2014 ab 23:10) betrachtet, kommt sich vor, als stehe die mediale Unterdrückung Homosexueller in Deutschland kurz vor ihrer Vollendung. Da wird seitens des einschlägigen Internetmagazins Queer bereits der Titel der Sendung „Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?“ bemängelt – als ob es an einer Fragestellung etwas zu bemängeln gäbe! Vor allem aber die Teilnehmerauswahl passt dem Magazin offenbar nicht in den Kram:

Auf der stehen nämlich tatsächlich Menschen, die es mit dem Erziehungsauftrag der Eltern ernst meinen, sich eine Einmischung von Staat und irgendwelchen Ideologen in ihren verfassungsmäßigen Auftrag verbitten und zu allem Überfluss auch noch bekennende Christen sind (wobei Birgit Kelle nicht aus dieser Richtung argumentiert). Zudem stellen sie auch noch auf die aktuelle Gesetzeslage zur Ehe und Familie ab, und das reicht, um heute als „Homo-Hasser“ zu gelten: Birgit Kelle und Hartmut Steeb werden sich, so muss man befürchten, stellvertretend für verantwortungsvolle Eltern wieder mal eine „Watschen“ abholen!

Um keinen Zweifel an ihrer Position aufkommen zu lassen, beeilen sich direkt auch überregionale Medien fleißig, Pressemeldungen des Internetportals wiederzugeben, die beide Diskussionsteilnehmer als „notorische Homo-Hasser“ betiteln.

Lustigerweise beziehen sich die Sprachrohre von Queer auf den sogenannten „Waldschlösschen-Appell“ mit dem man bereits im vergangenen Jahr seitens der Schwulen- und Lesbenlobby versucht hat, der Einladung von Kritikern ihrer Ideologie einen illegitimem Anstrich zu verleihen. Danach sollen (so zitiert die Pressemeldung) „diskriminierende Äußerungen ‚klar benannt und den Personen dahinter keine Plattform geboten werden. Gerade in Talkshows sollen sich Schwule und Lesben nicht mehr für ihre sexuelle Orientierung rechtfertigen müssen.’“ – Gemeint ist damit, wie unschwer zu erkennen, aber eine Einschränkung von Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit und man kann es nicht deutlich genug sagen: Dieser Appell ist das Papier (oder den Speicherplatz) nicht wert, auf dem es steht, es ist ein in höchstem Maße undemokratisches Dokument mit dem versucht wird, eine notwendige öffentliche Debatte zu unterdrücken.

Um hier nicht missverstanden zu werden: Über die Frage, wie in Schulen mit dem Thema Sexualität umgegangen wird, bestand in der Vergangenheit ein grundsätzlicher Konsens, der lediglich von Genderideologen und Lobbyvertretern aufgebrochen werden soll. Einen Konsens haben die Vertreter von Queer aber auch nicht im Sinn, für sie gilt nur das als legitime Meinung, was ihrem eigenen Standpunkt entspricht.

Dem Redaktionsteam von „Maischberger“ ist insofern zu danken, dass man sich offenbar nicht einschüchtern lässt und sich die Mühe macht, eine einigermaßen ausgeglichene Diskussionsrunde zusammenzustellen („gegen“ Kelle und Steeb argumentieren die Travestie-Künstlerin Olivia Jones, der Gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Spahn und die Schriftstellerin Hera Lind). Dabei würde ein Proporz gesellschaftlicher Meinungen eher ein umgekehrtes Zahlenverhältnis fordern. Ich mache mir auch keine Illusionen, wie gegen Kelle und Steeb mit Verdächtigungen und Verleumdungen gearbeitet werden wird um keine konstruktive Diskussion zuzulassen.

Umso mehr brauchen Birgit Kelle und Hartmut Steeb heute Abend die Unterstützung der Vernünftigen in diesem Land. Mein Aufruf geht daher an meine Leser: Mischen Sie sich in die Diskussionen ein! In den Familien, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, am Stammtisch, aber auch in den Netzwerken wie Twitter (Hashtag #maischberger) oder auf Facebook (www.facebook.com/maischberger), die von den Medien intensiv beobachtet werden. Nur ein Wort der Warnung an alle, die dort Position für das Erziehungsmonopol der Eltern und gegen den Einfluss von Politik und ideologischen Einfluss von Vertretern sexueller Minderheiten beziehen: der Ton ist ruppig und aggressiv, bisweilen beleidigend. Lassen Sie sich nicht auf diesen Tonfall ein! Christen in diesem Land sind keine Homo-Hasser, und wir sollten uns auch nicht dazu provozieren lassen, uns in dieser Form zu äußern (auch wenn es manchmal schwer fällt, nicht polemisch zu werden, was mir vermutlich auch in diesem Beitrag nicht immer gelungen ist).

Vielleicht reicht auch der eine Satz, um den Ideologen das Heft aus der Hand und die Maske vom Gesicht zu reißen, ein Satz mit dem man in anderem Zusammenhang gegen Intoleranz zu kämpfen versucht, eine Intoleranz die gerade von denen an den Tag gelegt wird, die lautstark nach Toleranz und Anerkennung rufen. „Ich bin Birgit Kelle – wenn du was gegen Birgit Kelle hast“ oder „Ich bin Hartmut Steeb – wenn du was gegen Hartmut Steeb hast“

Ergänzung: noch ein Link zu einem Bericht, in dem auch auf viele Medienberichte verwiesen wird

Beitrag erschien auch auf: papsttreuer.blog.de

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Karin Weber

@DerLektor

Ich habe den Eindruck, dass sich hier seit Jahren eine Artenteilung vollzieht. Das sind auch in der Natur meist schmerzhafte Vorgänge. Wenn die ProHo-Lobby das Reproduktionsproblem gelöst hat, warum lässt man die 99%-Anteil Heterobevölkerung nicht endlich in Ruhe? Wandern Sie doch aus, auf eine Insel, irgendwo in der Südsee. Reagenzieren Sie Kinder nach Herzenslust, aber spätestens nach einer Generation werden Sie begreifen, dass es eine Sackgasse ist. Also Ihre Argumentation ist mal wieder so was von schräg, ich muss aufpassen, dass ich mich nicht vor lauter Lachen entstuhle.

Gravatar: Conni

Wie kann man nur solchen Quatsch erzählen, um partout Recht recht zu haben?

Gravatar: MicroHirn

Aha, da haben wir's. Homosexualität wird in Wahrheit in vitro gezüchtet. In vitro veritas?

Gravatar: Tebit B

Der Herr Lektor macht einen schweren Denkfehler: In der Realität werden 99 Prozent der Menschen auf natürlichem Weg von Mann und Frau gezeugt. Künstliche Befruchtung ist nur ein Ausweg für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Da bei der künstlichen Befruchtung aber zu viele Embryonen sterben, muss man das ganze Verfahren aus ethischen Gründen ablehnen.

Lieber Lektor, seien Sie ehrlich: Wie sind Sie entstanden? Ihre Eltern hatten Sex, wetten? Und für den kleinen Prozentsatz der künstlich Entstandenen gilt: auch diese haben genetisch einen Vater und eine Mutter und nicht zwei Mütter oder zwei Väter.

Gravatar: DerLektor

Dass Reproduzierbarkeit nur in der heterosexuellen Ehe stattfinden kann, ist spätestens seit 1979 eine Mär. Kinder aus dem Reagenzglas oder durch Leihmütter sind seit mehr als 30 Jahren Realität. Es handelt sich also um ein Nicht-Argument, wenn man Gegenteiliges behauptet.
P.S. Daher ist natürlich auch die Kausalität "Heterosexualität ist Voraussetzung für Homosexualität" nicht gegeben, die Behauptung dessen völlig absurd und am Thema vorbei.

Gravatar: T. K.

Welch billiger Kommentar! Hauptsache diffamieren:

Gravatar: Karin Weber

@ Richard

Das Erfrischende an der Gesamtsache ist ja, dass es ohne Heterosexuelle auch keine Homosexuellen gibt oder wurde das Problem schon gelöst? Insofern sollten doch die ProHo´s zufrieden sein, dass sich noch Heterosexuelle reproduzieren.

Der Regenbogen gehört wieder an den Himmel und nicht in die Schulen. Die Toleranz der Bürger wird eines Tages umschlagen. Persönlich finde ich sowas auch nicht gut, aber hoffentlich wissen das auch die Leute, die mit der Fackel um die Lunte springen.

Gravatar: Jambo

Bin froh das mein Vater meine Mutter liebt, sonst könnte ich nicht schreiben, weil ich nicht geboren wäre.

Gravatar: egon sunsamu

Müssen Heteros und Familien demnächst den Depardieu machen?
Im Klartext: in Rußland bei Putin Asyl beantragen, weil sie in Buntland von LSBTTIQUsw politisch korrekt verfolgt werden?

Gravatar: Richard

Ich finde es ja irgendwie lustig, dass nun so getan wird als wäre es eine große Überraschung, dass Meischberger Gäste wie Steeb oder Kelle einlädt. Jeder, der sich mit Talkshows auskennt weiß, dass diese von der Konfrontation leben. Deshalb darf auch der selbstverliebte Wichtigmacher Lohmann immer wieder im öffentlich rechtlichen Fernsehen seine perfekte Föhnwelle herzeigen. Ich finde die Auswahl der Diskutanten trotzdem fragwürdig. Ich hätte mir gewünscht, dass Kelle und Steeb bessere Rhetoriker geben übergestellt werden. Und keine Klischeefiguren wie Olivia Jones oder Hera Lind. Dann wäre es vielleicht eine interessante und sachliche Diskussion geworden, die vielleicht die Frage erhellt hätte was so unglaublich schreckenerregend daran sein soll wenn Kinder in der Schule über diverse sexuelle Orientierungen lernen. Die Tatsache, dass man das totschweigt bringt die Sache ja nicht aus der Welt.

Gravatar: DerLektor

Selbstverständlich kann es auch an Fragestellungen etwas zu bemängeln geben. - Sind Sie bei Trost?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang