Hut ab vor Merkel!

Erstaunlich, dass Wahlkämpfe, eigentlich die Zeiten hemmungsloser Lügen und haltloser Versprechungen, bisweilen auch zur Stunde der Wahrheit werden können.

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Zumindest in Deutschland. Dort hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Satz gesagt, auf den viele Österreicher bei einem ihrer Spitzenpolitiker bis heute vergeblich warten. Wörtlich: "Man hätte zum Beispiel Griechenland gar nicht aufnehmen dürfen in den Euro-Raum." Brava! Wenn auch mehr als ein Jahrzehnt zu spät. Wenn auch wohl als Seitenhieb auf die damalige rotgrüne Regierung Schröder gedacht. Aber ein Aussprechen von Wahrheiten ist immer ein erster Weg zur Besserung. Jetzt fehlt freilich noch das Eingeständnis, dass es ein mindestens ebenso großer Fehler war, 2010 Griechenland – und dann fast logischerweise auch etliche andere Länder – mit unvorstellbaren Haftungssummen zu „retten“, statt es die Folgen seiner Verschwendungspolitik spüren zu lassen. Aber 2010 hat nicht mehr Schröder, sondern Merkel regiert. Daher werden wir auf diesen zweiten Teil der Wahrheit noch längere Zeit vergeblich warten. Dabei könnte Merkel zu Recht sagen, dass sie 2010 erst nach längerem Widerstand umgefallen ist – unter dem Druck Frankreichs, der USA, der EU-Kommission, sämtlicher Südeuropäer und aller Sozialdemokraten Europas, aber auch so mancher Bürgerlicher à la Helmut Kohl.

Beitrag erschien zuerst auf: andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: FDominicus

“Man hätte zum Beispiel Griechenland gar nicht aufnehmen dürfen in den Euro-Raum.”

Und, warum hält man sich dann nicht an die No-bail-out Klausel? Es stände den Griechen doch frei diese EU zu entlassen. Es stände auch Deutschland frei so zu handeln. Also warum verschwenden wir Milliarden um die EU in dieser Form zu erhalten?

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