Heiligabend in der Partnerstadt Pamiers

In Frankreich feiert man Weihnachten ein bisschen anders als in Deutschland. Und man isst ganz andere Desserts. Lecker!

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»Verglichen mit dem deutschen Advent ist bestimmt die Vorweihnachtszeit bei uns nicht so aktiv«, so Dominique Lafont, Vorsitzende der Jumelages-Amitiés de Pamiers. So wird zum Beispiel nicht gebacken und gebastelt.

Dominique Lafont beschreibt die Vorweihnachtszeit und Heiligabend wie folgt:

Klar sind die Kinder auch in Pamiers schon lange dabei, ihren Brief an den Weihnachtsmann vorzubereiten, und alle Schaufenster stellen glitzerndes Allerlei aus.

Ab Mitte Dezember steigt aber auch bei uns die Spannung und die Händler in ihren Holzhäuschen auf dem Weihnachtsmarkt sorgen für gute und musikalische Stimmung. Je mehr wir uns dem 24. Dezember nähern, desto lebendiger wird der »Place de la République« mit Bandas (Musikgruppen) und weiteren aufregenden Veranstaltungen. Das Schönste bleibt klar der Weihnachtsabend mit dem großen Familientreffen und der Bescherung.

Schon am Nachmittag wird gekocht und geschmückt (obwohl der Weihnachtsbaum schon seit Anfang Dezember im Wohnzimmer thront).

Wenn alle Gäste endlich angekommen sind, machen sich die Männer an die schwierige Arbeit des ›Austernöffnen‹ – immerhin ein gutes Duzend pro Person, abgesehen von den wenigen, die die Muscheln nicht genießen.

Nach dem schon etwas lang andauernden Apéritif und seinen Knabbereien beginnt gegen 21 Uhr das Festessen bei fast jeder Familie mit »Foie gras« (Enten- oder Gansleber), Austern, Garnelen und Lachs als Vorspeise, gefolgt von einem Fisch- oder einem Fleischgericht: Wildschwein, Reh oder ganz traditionell Pute mit Maronen gefüllt. Selbstverständlich darf der Käse nicht fehlen.

Öfters sitzen wir noch am Tisch, wenn die Zeit der Bescherung kommt.

Um 24 Uhr erscheint nämlich der Weihnachtsmann, der aber von den Kindern nicht gesehen werden darf! Deshalb versammeln sich alle Geschwister und Cousins in einem Schlafzimmer und tun so, als schliefen sie – was in der Regel sehr spannend und lustig ist.

Der Höhepunkt des Abends sind dann das Geschenketauschen und die Weihnachtsgrüße.

Zum Schluss muss man noch den traditionellen Nachtisch essen in Form von Eis oder Kuchen.

Immer seltener endet dann das Essen mit einem Schnaps, nachdem wir so viele verschiedene und zum jeweiligen Gericht passende Weine genossen haben.

Ein Klassiker zum Nachbacken

Bûche de Noël erinnert an weihnachtliche Kaminabende

Und hier noch ein Rezept für ein klassisches französisches Weihnachtsdessert: Die Bûche de Noël, übersetzt etwa »Weihnachtsbaumstamm oder -scheit«, ist ein traditionelles Weihnachtsgebäck aus Frankreich.

Die Bûche de Noël besteht aus einem rechteckigen Biskuitboden (Génoise), der mit Schokoladen-Buttercreme gefüllt und aufgerollt wird. Ein Ende (manchmal auch beide) wird abgeschnitten und seitlich angesetzt, um das Aussehen eines Baumstamms anzudeuten. Ebenso wird die äußere Cremeschicht rillenartig verziert, um die Borke nachzuahmen. Oft werden noch Pilze (aus Marzipan oder Baiser) und Blätter und Beeren als Dekoration hinzugefügt. Viele Varianten dieses traditionellen Rezeptes existieren, so auch mit heller oder Mocca-Buttercreme.

Zutaten: 6 Eier, 6 Esslöffel Mehl, 6 Esslöffel Zucker, 1 Prise Salz. Eiweiß und Eigelb trennen. Das Eiweiß steif aufschlagen. Mehl, Eigelb, Zucker, Salz vermischen. Eiweiß dazu geben und gut vermischen. Den Teig ausrollen und auf ein gefettetes Blech legen. Bei 180° zirka 20 Minuten backen. Vanillecreme darauf verstreichen. Das Ganze zusammenrollen. Mit geschmolzener Schokolade dekorieren. Mit der Gabel Muster ziehen: das soll wie ein Holzscheit („bûche“) aussehen. Wer winzige Gartenzwerge oder Figurchen hat, kann sie darauf verteilen.

Na dann: bon appétit et Joyeux Noël!

von Dominique Lafont und Michaela Butz

Zuerst erschienen auf winfried.schley.over-blog.net

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