Hausunterricht in den USA gefährdet?

Die moderne Heimstatt des Homeschooling horcht auf: Immer häufiger sprechen amerikanische Medienberichte offen die Warnung aus, die Obama-Regierung wolle die Bildungsfreiheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten einschränken.

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Anlaß zu dieser Sorge gibt die offizielle Haltung des Staates im Fall Romeike. U.S. Generalstaatsanwalt Eric Holder versagt der Familie das Bleiberecht in den USA, da sie zu keiner “verfolgten Menschengruppe” gehörten. Ihr Hausunterricht sei eine individuelle Entscheidung, die der deutsche Staat nun einmal nicht gutheiße. Das für sich sei noch kein Grund, ihnen Asyl zu gewähren.

Nach Einschätzung von Medien wie CBNThe New Americanoder WORLD ist es der Regierung mit dieser Haltung zum Fall der deutschen Homeschooler, die in den USA Asyl beantragt hatten, mehr um gute Beziehungen zum deutschen Verbündeten zu tun, denn um die amerikanische Sichtweise des Elternrechts.

 

“Staaten wie Deutschland und Schweden zeigen: wenn Regierungen das Recht auf Hausunterricht verweigern, ist es nicht mehr weit bis zum Aus für die Elternrechte.” CBN-Korrespondent Dale Hurd

 

Dieses, so hatte bereits 2010 ein amerikanischer Richter geurteilt, sei bei Romeikes durch die deutsche Praxis stark gefährdet, Hausunterricht zu bestrafen und Homeschool-Eltern das Sorgerecht zu entziehen. Dieses Urteil wurde als klare Ohrfeige für den deutschen Schulhauszwang gewertet, hatte der Richter doch kein Blatt vor den Mund genommen und die nationalsozialistischen Wurzeln der absolut verstandenen Schulpflicht angeprangert.

Auf des Generalstaatsanwalts Geheiß legte die US-Asylbehörde Einspruch ein. Der Ausgang der Berufungsverhandlung am 23. April 2013 wird weitere Kreise ziehen, ein Ende in dem aufsehenerregenden Asylfall ist nicht abzusehen. Auch für die deutsche Position dürfte es spannend werden, im Fall einer Ablehnung Romeikes werden die Schulzwangverfechter Oberwasser erhalten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ursula Prasuhn

@Pauline Mayer
Auch ich bin Lehrerin und stimme Ihren Worten voll und ganz zu!

@Marcel Elsener
Ich habe Ihre (Anti-)Empfehlung gelesen und musste immer nur angewidert mit dem Kopf schütteln.
Aber offensichtlich gibt es nicht wenige Leute, die solch abartige Gedanken gut und richtig finden. Das bereitet mir am meisten Kopfschmerzen, weil es zeigt, wie erfolgreich bereits indoktriniert wurde.
Ich befürchte, dass nicht zuletzt große Teile der Lehrerschaft „infiziert“ wurden und dem Gender-Mainstreaming wie die Lemminge folgen, ohne überhaupt dessen Namen zu kennen, geschweige denn seine Intention. Sie sehen sich als fortschrittlich, chancengerecht denkend und mitfühlend. Leider verkauft sich die scheußliche Gender-Lehre genau über diese Attribute.
Häuslicher Unterricht hat für mich schon lange nichts Zwielichtiges mehr. Im Gegenteil, ich kann Eltern immer besser verstehen, die zu dieser Notwehr gegen staatlich verordnete „Gehirnwäsche“ greifen.
Bewegten sich die Schulen primär in ihrem traditionellen Kerngeschäft – dem sorgfältigen und gründlichen Beibringen von Lesen, Schreiben und Rechnen – hätte ich keine Bedenken. Diese Kulturtechniken werden jedoch immer unwichtiger zugunsten des Einimpfens von Ideologie.
Lesen, Schreiben und Rechnen scheint heute eher das Kerngeschäft der boomenden Nachhilfeindustrie als das der staatlich gelenkten Schulen.

Gravatar: Pauline Mayer

Die religionsfeindlichen Äusserungen von @freigeist sind wir doch gewohnt. Stets ohne Inhalt, also geistfrei. Was spricht denn gegen das Unterrichten zu Hause? Das unterstütze selbst ich als eine an einer staatlichen Schule unterrichtende Lehrerin. Wir brauchen keine Schulpflicht in Deutschland, sondern höchstens eine Bildungspflicht. Jeder zu Hause unterrichtete Schüler wird dann eben regelmässig geprüft. Nicht nur die Ergebnisse aus den USA, sondern auch aus Deutschland zeigen, dass die Leistungen dieser Schüler meistens überdurchschnittlich sind. Das ist aber auch nicht verwunderlich. Was ich mit 30 Schülern in einem Jahr durcharbeiten muss, könnte ich mit einem interessierten Schüler in zwei Monaten erledigen. Gute Eltern haben sogar gegenüber den Lehren den entscheidenen Vorteil, dass sie drei Pestalozzi`schen "Z" voll zum Einsatz bringen können. "Zuwendung, Zeit und Zärtlichkeit" Das kann die Schule nicht leisten.

Gravatar: Marcel Elsener

@Freigeist
Ihre Kritik ist durch die Untersuchungen in den USA entkräftet, denn offensichtlich sind dort die Homeschooling-Eltern im Schnitt mindestens so qualifiziert bei der Vermittlung des Schulstoffes wie Lehrer. Sie werden es vielleicht nicht glauben, Herr Freigeist, aber man kann sich autodidaktisch bilden – sogar als Lehrer. Der zu vermittelnde Schulstoff ist normalerweise bekannt und kann von den Eltern erlernt werden.

M.E. werden die pädagogischen Fertigkeiten, welche angehenden Lehrern an den entsprechenden Ausbildungsinstitutionen vermittelt werden, bei weitem überbewertet. Viel wichtiger sind persönliche Charaktermerkmale der Lehrer, die diese mitbringen müssen, damit sie Kinder erfolgreich schulen können. Dazu gehört neben der notwendigen Beherrschung des Schulstoffes, Standfestigkeit, emotionale Ausgeglichenheit/Belastbarkeit und eine gewisse professionelle Distanz zu den Kindern.

Wenn ich ausserdem sehe, wie viele Kinder an öffentlichen Schulen schulpsychologisch abgeklärt oder mit Medikamenten ruhiggestellt werden, weil die Lehrer (und insbesondere die Lehrerinnen) nicht mit ihnen fertig werden, dann lässt das mein Vertrauen in das öffentliche Bildungssystem auch nicht gerade anwachsen. Dann kommt noch die von PISA- und IGLU-Untersuchungen festgestellte unterschiedliche Benotung von Jungen und Mädchen hinzu. Wo ist da die Professionalität der Lehrer?

Gravatar: Freigeist

@Marcel Elsener
Wenn ein Lehrer-Ehepaar seine Kinder zu Hause schult, habe ich nichts dagegen. Welche Qualifikation haben so manche Eltern? Das sieht man schon daran, dass sie fanatisch religiös sind. Wie schön, dass ich solch ein Kind nie habe sein müssen. Freiheit! Kein Religionsdiktat.

Gravatar: Ursula Prasuhn

@Marcel Elsener
Jedem Ihrer Worte kann ich nur beipflichten.
Kennen Sie das Buch von John Taylor Gatto mit dem Titel „Verdummt noch mal!“?
Hier ein paar Textstellen:
„Wir brauchen nicht MEHR Schule – wir brauchen WENIGER.
Wenn man die kommunale Natur von institutionalisierten Familien wie Schulen…in Betracht zieht, wird meist nicht berücksichtigt, dass sie gar keine wirklichen Gemeinschaften sind, sondern Netzwerke.
Aber ein Vampirnetzwerk, wie eine Schule es ist, raubt große Anteile an Zeit und Energie, die dafür nötig wären, um echte Gemeinschaft und Familie aufzubauen, und will immer noch MEHR.
Netzwerke allerdings brauchen nicht die ganze Person, sondern nur einen schmalen Ausschnitt von ihr. Das Netzwerk verlangt von Ihnen, alle anderen Teile Ihrer Persönlichkeit zu unterdrücken und nur den Teil zu zeigen, der für das Netzwerk interessant ist – ein hochgradig unnatürlicher Akt.
So rauben Netzwerkschulen den Gemeinschaften die Vitalität und ersetzen sie durch hässlichen Mechanismus. Niemand überlebt den jahrelangen Aufenthalt an diesen Orten, ohne Schaden an seiner Menschlichkeit zu nehmen.
Hinter der Absurdität, dass Netzwerke wie Gemeinschaften aussehen (aber keine sind), lauert das groteske Geheimnis der Massenschule, und das ist der Grund, warum eine Ausweitung des Herrschaftsgebietes der Schule den Zustand des sozialen Zerfalls, den sie korrigieren soll, nur verschlimmern würde.
Die Führungsriege von Institutionen betrachtet sich heute selbst als SYNTHETISCHE VäTER für Millionen SYNTHETISCHER KINDER, womit wir alle gemeint sind. Diese Theorie sieht uns in einer Art abstrakten Familienbeziehung verbunden, wobei der Staat die wahre Mutter- und Vaterrolle einnimmt und daher auf unserer primären Loyalität bestehen kann.
Der tiefste Zweck dieser gigantischen Netzwerke besteht darin, zu regulieren und gleichförmig zu machen. Da die Logik von Familie und Gemeinschaft darin liegt, im Umkreis eines zentralen Themas der Vielfalt Raum zu geben, richten Institutionen immer dann, wenn sie vermehrt in persönliche Angelegenheiten eingreifen, großen Schaden an. Indem wir den Schwerpunkt unseres Lebens von Familien und Gemeinschaften auf Institutionen und Netzwerke verlagert haben, haben wir letztendlich eine Maschine zum König gesalbt.“

Gravatar: Freigeist

@Oliver
Schimpferei ist falsch - es ist Kritik.

Gravatar: Oliver

@Freigeist
Ihre ewig gleiche Schimpferei gegen die Religionen werden langsam unerträglich.
Außerdem scheint Ihnen entgangen zu sein, dass heute jene Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen, nur noch zu einem Bruchteil einer religiösen Sekte angehören. Die weitaus meisten befürworten den Hausunterricht inzwischen aus sehr weltlichen Gründen.
Dazu hat K.K. bereits Zutreffendes gesagt.

Gravatar: Freigeist

Die gedankliche Vergiftung von Kindern bei Evangelikalen ist ein Skandal. Als Erwachsene leiden diese Menschen dann noch häufig an irrealen Höllenvorstellungen. Sie können diese Kino-Welt im Kopf nie mehr loswerden.
Was hat sich der Mensch nur an blödsinnigen Religionen ausgedacht. Hinduismus mit Kastenwesen, Heilige Eidechsenreligionen. Christentum, Islam, Judentum. Scientologie und Co..

Gravatar: Ulli B.

@K.K.
Mir geht es wie Ihnen. Was bleibt Eltern außer dem Hausunterricht denn noch übrig, wenn sie ihre Kinder vor Fehlbildungen durch die Schule bewahren wollen?
Hausunterricht bedeutet, große Opfer zu bringen, ist also keine leichte Sache.
Darum bewundere ich diese Eltern.

Gravatar: K.K.

Auch ich war vor Jahren noch gegen Homeschooling.
Angesichts dessen, was sich in unserem Bildungswesen immer mehr abzeichnet, nämlich sozialistische Gleichmacherei der Kinder, habe ich inzwischen jedoch meine Meinung völlig geändert.

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