"Hart aber fair": Auch Remake des Gendertalks führt zu Kritik

Auch gestern hat der Wirbel um die bizarren Programmentscheidungen des WDR nicht nachgelassen.

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Der STERN schreibt in der Überschrift seines Beitrags von "Tugendterror". Carsten Heidböhmer befindet: 

In der Diskussionsrunde haben Gäste Ansichten geäußert, die einigen Frauenverbänden nicht gepasst haben. Das geht natürlich nicht, dass jeder einfach seine Meinung äußern darf! (...) Was politisch nicht erwünscht ist, ob Meinung, Fakt oder bloß eine kritische Nachfrage, muss eliminiert werden. (...) Mehr noch: Damit der Zuschauer die politisch unerwünschte Sendung schnell vergisst, wird sie einfach noch einmal neu gedreht. Mit den gleichen Gästen. In der Hoffnung, dass sie beim zweiten Mal das Korrekte sagen. Und der Moderator die Sendung in die von den Frauenverbänden gewünschte Richtung lenkt.



Birgit Kelle kritisiert den Umgang des WDR mit Moderator Frank Plasberg: 

"Ich finde es seltsam, wie der WDR mit einem seiner besten Moderatoren umgeht", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Das hat Frank Plasberg nicht verdient." Kelle (...) hat auch für die Sendung am 7. September zugesagt. "Ich hoffe, dass der Rundfunkrat diesmal zufrieden ist und wir nicht monatlich antanzen dürfen", sagte sie der Zeitung.



Für den Mediendienst kress.de stellt Jürgen Overkott fest: 

Beschämend für den WDR ist allerdings, wie Rundfunkrat und Senderspitze mit dem politischen Druck umgegangen sind. (...) Rundfunkrat und Programmchef hätten ihrem Talker demonstrativ den Rücken stärken müssen. Die Pressefreiheit – schade, dass eine Binse aus aktuellem Anlass betont werden muss - ist ein hohes Gut, das nicht aus geschmäcklerischen Gründen geopfert werden darf. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss Unabhängigkeit gegen politische Beeinflussung zeigen – aus welcher Ecke auch immer. (...) Die Neuauflage des Gesprächs kann nur unfreiwilliges Polit-Kabarett sein.



Und auf den Seiten des Freitag spricht Christian Füller von "Zensur nach innen": 

Diesmal allerdings haben die Bedenken gegen den WDR-Talker Metternich’sche Qualität. Das Thema „Deutschland im Gleichheitswahn?“ wurde nämlich gelöscht, fast wie bei den Karlsbader Beschlüssen, mit denen man einst die aufkommende demokratische Öffentlichkeit regulieren wollte. (...) Dass [Selbstzensur-Aktionen] nicht von einer äußeren Hoheit wie zu Anfang des 19. Jahrhunderts angeordnet werden, sondern durch Chefredakteure von innen im botmäßigen Gehorsam, macht die Sache nicht besser. Es ist ein Signal an Kollegen, bloß nicht zu frech zu werden.



Diversen Medienberichten zufolge ist übrigens die Teilnahme weder von Anton Hofreiter noch von Anne Wizorek an dem Remake des Gender-Talks gesichert. Zusagen liegen bislang offenbar nur von den drei Gender-Kritikern Kelle, Kubicki und Thomalla vor.

Beitrag zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Coyote38

Logisch eigentlich, dass weder Hofreiter noch Wizorek für die Neuauflage zugesagt haben. So viel intellektuelle Prügel, wie sich die Beiden mit ihrem Gender-Gesülze schon das LETZTE mal eingefangen haben, wollen sie bestimmt nicht noch einmal beziehen ...

Gravatar: D.Eppendorfer

Meine Meinung:

Schon seltsam, dass man ausgerechnet in jenen Medien, die sonst gerne als mainstreamkonforme Erfüllungesbüttel der Regierung kritisiert werden, bei "Hart aber fair" plötzlich die Speerspitze der Meinungsfreiheit erwartet.

Man braucht außerdem keine von welchen wichtigtuerischen Egospinner(inne)n auch immer getadelten Talkshows zu löschen, denn der Merkelandistan-Michel hat am Tag danach sowieso wieder vergessen, was da alles gelabert wurde und beschränkt sich auf seine Primärinteressen wie Mutantenstadl und Fuzzball zwischen den pausenlosen Werbebotschaften.

Es besteht also keine Gefahr, das da mal etwas Vernünftiges hängenbleiben könnte, dass die Demokratur der linken Weiberfastnacht gefährden könnte.

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