Habecks Schummel-Wasserstoff aus VAE

Angeblich sei die erste Wasserstoff-Testlieferung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Hamburger Hafen angekommen – da lohnt sich ein genauer Blick auf die Meldung aus Robert Habecks Ministerium.

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„Erste Wasserstofflieferung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in Deutschland eingetroffen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 15. September. Doch bereits in der Überschrift steht die erste Unwahrheit: Geliefert wurde nämlich Ammoniak (NH3), und nicht Wasserstoff (H2). Er nennt Ammoniak verschleiernd „Wasserstoffderivat“. In den Vereinigten Arabischen Emiraten kann mit elektrischem Strom vom Kernkraftwerk Barakah in einer Elektrolyse-Anlage aus Wasser (H2O) Wasserstoff erzeugt werden. In einer Dampfreformierungs-Anlage der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) wird sogenannter Blauer Wasserstoff hergestellt (Erdgaskraftwerk). Im nächsten Umwandlungsschritt wird mit dem Haber-Bosch-Verfahren aus diesem Wasserstoff Ammoniak erzeugt, um ihn transportieren zu können. Nach dem Schiffstransport nach Deutschland wird durch einen „Cracker“ aus Ammoniak wieder Wasserstoff. Dieser Wasserstoff treibt mittels einer Brennstoffzelle LKWs oder den H2-Zug (Mireo) der Bahn an oder wird zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen, „E-Fuels“, verwendet.

Nach all diesen Umwandlungen und Rückumwandlungen bleibt jedoch kaum noch etwas von der ursprünglichen Energie übrig. Die Gesetze der Physik und Chemie sind leider nicht verhandelbar. Der Wirkungsgrad der Elektrolyse oder der Dampfreformierung beträgt ca. 75 Prozent. Die Haber-Bosch-Ammoniaksynthese hat einen Wirkungsgrad von 60 Prozent, NH3-Kompression und Transport: 85 ProzentAmmoniak-Cracker: 70 Prozent, H2-Kompression und Transport: 90 Prozent, Brennstoffzelle: 70 Prozent. So erhält man von 100 kWh Strom aus dem Kernkraftwerk lausige 17 kWh Nutzenergie aus der Brennstoffzelle. Es ist fast so wie im Märchen von Hans im Glück. Aus einem Goldklumpen hatte er durch einen Reigen von Tauschgeschäften am Schluss einen Wetzstein.

Unfassbar teuer

Das Wasserstoffprojekt der Energiewende ist zudem unfassbar teuer: Eine CO2-frei erzeugte kWh vom KKW Barakah (oder deutschen KKWs) kostet ca. drei Cent. In Deutschland kostet dieser Wasserstoff ca. 90 ct/kWh. Zum Vergleich: Wasserstoff aus Erdgas kostet zurzeit min. 25 ct/kWh. Durch Förderprojekte und Subventionen wird der Preis künstlich niedrig gehalten. Habeck spricht vom Aufbau einer Wasserstoffwertschöpfungskette und hätte gerne grünen Wasserstoff aus den VAE. Den gibt es aber nicht, weil es dort keine Windkraftanlagen und nur wenige Photovoltaikanlagen gibt. Der Anteil der Erneuerbaren am Strommix beträgt dort nur drei Prozent (2021).

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums kann man Ammoniak auch auf der Basis von sogenanntem Blauen Wasserstoff herstellen: Von Blauem Wasserstoff ist die Rede, wenn bei der konventionellen Herstellung von Wasserstoff mittels Dampfreformierung das dabei freiwerdende CO2 abgeschieden und gespeichert wird (Carbon Capture and Storage, kurz CCS). Dieses Verfahren hat der Minister Habeck allerdings in Deutschland verboten! Alternativ zum Ammoniaktransport lässt sich auch flüssiger Wasserstoff transportieren. Dafür sind Temperaturen von unter minus 230°C nötig. Das ist mit sehr viel Aufwand und sehr hohen Kosten verbunden und stellt hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien. Faustformel: In die Verflüssigung von Wasserstoff müssen ca. 40 Prozent des Energiegehaltes des Wasserstoffes reingesteckt werden. Je länger die Strecke bzw. Speicherdauer, desto höher wird aber leider der Verlust an Energie.

 

Hans Ambos hat als Leiter des Radiochemielabors des Kernkraftwerkes Biblis und als Strahlenschutzbeauftragter einer Schweizer Firma gearbeitet. Seit 15 Jahren ist er freiberuflicher Dozent im Bereich Strahlenschutz und Kerntechnik.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tom aus Sachsen

Ich kann mich noch an den grünen Spinner erinnern, der hier im Forum Auto´s und LKW mit Wasserstoff antreiben wollte. Daraufhin hatte ich ihm mitgeteilt daß als Endprodukt Wasserdampf entsteht welcher als Teibhausgas dreimal mehr wirksam ist als CO² .

Wo steckt er eigentlich ? Hat´s ihm die Sprache verschlagen ?

Gravatar: Steffen Lutz

Ich verstehe die Aufregung nicht? Bei Herrn Habeck ist Ammoniak und Wasserstoff sicher das Gleiche. Heraus kommt am Ende Verblödungsgas!

Gravatar: Hajo

Parfüm und Zitrusfrüchte gab es in Wandlitz auch im Übermaß, man mußte nur zugreifen, wenn man in exponierter Stellung saß und das nötige Kleingeld besessen hat und das gleiche trifft nun auch hierzulande wieder zu und die sozialistische Welt hat sich keinesfalls geändert, sie hat sich nur zusätzlich nach Westen verlagert, wo die Kommunisten ja nicht ausgestorben sind, sondern lediglich auf ihre Chance gewartet haben, die sie derzeit kräftig in Zusammenarbeit nutzen um uns ins sozialistische Paradies zurück zu führen, wo wir glaubten, es hinter uns gelassen zu haben.

Heute haben sie lediglich den Focus auf andere Produkte verlegt, die dem eigenen Zeitgeist-Gedanken angepaßt sind und im Prinzip ist es doch egal, was man als Mangel bezeichnen kann, es ist in jedem Fall die Handschrift aller Roten dieser Welt, was sie immer wieder erneut beweisen und das hört erst auf, wenn wir sie in die Wüste geschickt haben, wo sie hingehören.

Das Problem dabei ist die Tatsache, daß die Verbindungen der westlichen Oligarchen mit den Roten eine ganz üble Kombination darstellen und sie in Gemeinschaftsarbeit jede demokratische Bemühung ins Abseits stellen und die Bürger unmündig machen und die gleichen werfen dem Osten diktatorische Tendenzen vor und handeln nicht viel besser und diese Wiedersrprüche werden leider von der Mehrheit nicht erkannt uns sie lassen sich über deren Propaganda-Kampagnen vereinnahmen, was wiederrum belegt wie naiv die Leute sind, denn sonst würde sie es ändern, weil es keinen Platz für diese üblen Typen geben sollte.

Gravatar: Sam Lowry

Also, gestern um exakt 16:59:00 wurden die Pipelines gesprengt. Siehe auch:
https://volcanodiscovery.de/uploads/pics/seismic-signal-balticseaquake26sep22.jpg

Es lässt sich doch sicher irgendwie feststellen, welche amerikanischen Schiffe sich zu der Zeit im besagten Seegebiet befanden.

Und sollte es jemand anderes gewesen sein, was ich nicht glaube, dann haben die Amerikaner diese sicher auch schon lange identifiziert.

Cui bono? Den Amis mit ihrem Fracking Dreck.

Wasserstoff ersetzt mal sicher kein Erdgas. Da muss Märchenonkel Habeck nochmal ein paar Jahre nachsitzen oder Nachhilfe nehmen... CH4 ist nicht H! 6, setzen!

Gravatar: kassaBlanka

Nun, es ist ja hinlänglich bekannt, daß die Grundrechenarten bei der Grünen Mischpoke schon zur höheren Mathematik zählen.....

Gravatar: kassaBlanka

„Erste Wasserstofflieferung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in Deutschland eingetroffen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 15. September.

Das wird doch wohl nicht der 4 Liter Luftballon gewesen sein, der zur Begrüßung losgelassen wurde....?

Gravatar: Werner Hill

Danke für diese kompetente und desillusionierende Aufklärung!

Man sollte sie aber geheimhalten, sonst verlieren zu viele Wähler ihren Glauben an die Kompetenz von Herrn Habeck. Und womöglich auch noch den Glauben, daß durch das bißchen Wasserstoff irgendetwas besser oder billiger wird.

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