Liebe Leser, an den Finanzmärkten verspricht das vor uns liegende Jahr 2024 sehr spannend zu werden. Es wird die Entscheidung bringen, ob die US-Ökonomie und mit ihr die Weltwirtschaft tiefer in eine Rezession rutschen oder eine mehr oder weniger sanfte Landung erfolgt.
Dass eine sanfte Landung gelingen wird, sagen – wie üblich – die US-Zentralbank und die meisten Wall Street-Ökonomen voraus. Anzeichen, die für dieses Szenario sprechen, lassen sich derzeit aber nicht erkennen. Ganz im Gegenteil befinden sich alle treffsicheren ökonomischen Frühindikatoren auf Niveaus, die in der Vergangenheit nur in oder kurz vor einer Rezession erreicht wurden.
S&P 500 mit mächtigem Doppeltop
Dennoch endete das nun vergangene Börsenjahr 2023 mit großer Euphorie. Dabei holte der S&P 500 Index lediglich die Verluste des Jahres 2022 wieder auf. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart dieses weltweit wichtigsten Aktienindex. Der viel beachtete NASDAQ Composite Index steht nebenbei bemerkt noch knapp 7% unter seinem Hoch des Jahres 2021. Die dadurch entstandene negative Divergenz ist ein zusätzliches Warnsignal.
Aus charttechnischer Sicht zeigt der S&P 500 ein großes potenzielles Doppeltop. Die beiden Hochs dieser mächtigen Formation liegen fast genau ein Jahr auseinander, und die Spanne von Hoch zu Tief beträgt rund 1.200 Punkte bzw. 25%. Da eine Topformation dieser Größenordnung ein ganz erhebliches Abwärtspotenzial birgt, sollten Sie die Botschaft dieses Charts nicht auf die leichte Schulter nehmen.
S&P 500, 2020 bis 2024
Der Index zeigt ein mächtiges Doppeltop, das auf erhebliches Abwärtspotenzial hindeutet.
Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com
Rezession und hohe Überbewertung der Börse
Das gilt umso mehr, da die fundamentale Bewertung der US-Börse extrem hoch ist. Das zeigen alle bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse wie zum Beispiel das Shiller-KGV oder die häufig als Buffett-Indikator bezeichnete US-Marktkapitalisierung in Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts.
Die Kombination aus einer hohen Überbewertung und einer Rezession führte in der Vergangenheit zu besonders schweren Aktienbaissen. Große Vorsicht ist deshalb auch im Jahr 2024 angebracht. Wenn sich die weitverbreitete und von der Fed geschürte Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft als Wunschdenken erweist und stattdessen die sehr bewährten Rezessionsindikatoren recht behalten, wird es an der Börse ein böses Erwachen geben.
Es gibt auch attraktiv bewertete Sektoren
Es gibt jedoch Bereiche und Sektoren, die trotz dieses schwierigen Umfelds ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen. Welche Sektoren das neben dem Edelmetallbereich sind, lesen Sie in unserer aktuellen Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Finanzmarktausblick 2024 – Weltwirtschaft vor der Entscheidung – Märkte im Überblick“.
Informieren Sie sich aus unabhängiger Quelle auf höchstem Niveau mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren – kritisch, unabhängig und erfolgreich. Jetzt 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse.
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Der größte US-Gold-ETF befindet sich in hervorragender Verfassung. Details dazu lesen Sie in unserer aktuellen Krisensicher Investieren Monatsausgabe Januar 2024.
P.P.S.: Sie wollen Woche für Woche sicher durch diese Krise kommen, dann fordern Sie bitte noch heute den kostenlosen Claus Vogt Marktkommentar hier ganz einfach mit Ihrer E-Mail an.
Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs Krisensicher Investieren.
2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ und 2009 „Die Inflationsfalle“. 2018 erschien „Bitcoin & Co. Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ und 2019 ihr hochaktuelles neues Buch: „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf www.krisensicherinvestieren.com. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Die Frage ist, ob dieses Doppeltop überhaupt aktiviert wird. Natürlich wird es immer wieder Korrekturen und Konsolidierungen geben aber langfristig werden Aktien weiter steigen.
Ohne Aktien wäre einem seit dem ganzen "Voll-Crash-Gelaber seit ca. 2008" jedenfalls eine Menge Performance verloren gegangen. Die großen DAX Konzerne werden mittelfristig von dem Desaster in Deutschland bestenfalls marginal betroffen sein - im Gegensatz zu den vielen, kleineren Mittelständlern.
Ein weltweites und breit gestreutes Aktionportfolio ist für eine erfolgreiche Vermögensbildung unerlässlich.
Ist der angestiegene DAX nur ein Indikator für den Kaufkraftverlust durch die Inflation?
Auch beim DAX sollte man bedenken, daß er im letzten Jahr ganz bestimmt nicht um 20% gestiegen ist, weil bei uns die wirtschaftliche und politische Lage so toll ist.
Einiges ist sicherlich durch die basisbedingt rückläufige Inflation und die Hoffnung auf wieder sinkende Zinsen zu erklären - andererseits sind Zinsanlagen wieder eine echte Konkurrenz für Aktien geworden. Oder wird schon die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine eingepreist?
Ein Grund könnte auch sein, daß deutsche Aktien von ausländischen Fonds aufgekauft werden, um Einfluß auf die Unternehmen zu gewinnen (52% der DAX-Aktien sind bereits in den Depots von Ausländern - allen voran Black Rock!).
Jedenfalls ist im DAX viel heiße Luft und man sollte jetzt eher auf Zinsanlagen oder auf das (gerade eben wieder nach unten manipulierte) Silber setzen.