Griechenland seit 7 Jahren in der Rezession

Deutschland erlebte bisher sechs Rezessionen, die erste davon im Jahr 1967.

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Insgesamt erlebte Deutschland seit 1945 Rezessionen mit einer Gesamtdauer von 159 Monaten. Eine Rezession dauerte im Schnitt 26,5 Monate. Die längste dauerte 40 Monate. Dies war 1991-1994.

Griechenland ist seit 7 Jahren in einer Dauerrezession!

Wie so oft kündigt die linksradikale Syriza-Regierung „Licht am Ende des Tunnels an“. Den meisten Beobachtern ist längst klar, dass die griechischen Sozialisten mit den EUzis unter einer Decke stecken. Sozialisten halten eben gerne zusammen. Tsipras sieht für 2017 ein Wachstum in Höhe von 2,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und damit ein Ende der 7 jährigen Rezession. Woher dieses Wachstum kommen soll, weiß allerdings niemand. Noch immer sind 23,3% der Griechen arbeitslos.

Sollte die linksradikale Syriza-Regierung bis 2019 halten, dann muss sie sich wieder einer regulären Wahl stellen. Ob Tsipras die Durststrecke bis dahin durchhält, ist unwahrscheinlich. Zuletzt hat es 2004 eine Regierung in Griechenland geschafft, bis zum regulären Ende einer Amtszeit zu regieren. Man darf hierbei nicht vergessen, dass die Griechen wegen dem EU-Spardiktat die Syriza-Regierung gewählt hatten und nun bekommen sie eben genau dies.

Aufschlussreicher sind die Aussagen des Yanis Varoufakis. In seinem Buch „Das Euro-Paradox“ skizziert er eindrücklich die Misere der Regierung, der er einst angehörte. Griechenland würde nicht von Griechen regiert, sondern von einer informellen „Euro-Gruppe“ und einer Zentralbank, die von keinem Parlament kontrolliert wird. Die Krise der EU sei genau dasselbe Muster, wie es in den 1930er Jahren zu sehen war: Nach einer Wachstumsblase kam der Zusammenbruch , die Beteiligten gaben sich gegenseitig die Schuld.

Laut Varoufakis liegt die Ursache der aktuellen Probleme im Finanzsystem verwurzelt, doch an diese Ursachen trauen sich amtierende Politiker nicht heran. Wir stehen vor einer gigantischen Anleihenblase. Derzeit dürften die weltweiten Schulden weit über 200 Billionen Dollar liegen. Doch dies sind nicht nur Schulden sondern auch Guthaben. Das Finanzsystem müsste eigentlich schon längst zusammengebrochen sein, doch die Zentralbanken halten es künstlich am leben. Griechenland ist nicht Täter sondern Opfer. Das schwächste Glied einer globalen Kette.

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Lord

@ FDominicus - "Nur ist es noch keinem gelungen allein durch Schulden reich zu werden."

Wenn man sie nicht zurückzahlt, klappt das.

Gravatar: FDominicus

Griechenland hat sich von Nutzen gemacht, daß Ihnen Ihre Anleihen nach der Einführung des Euro mit für griechische Verhältnisse niedrige Zinsen abgenommen wurden. Der Nominalzins war höher als bei Anderen EU-Ländern aber niedriger als was die Griechen in Drachme bieten mußte oder aber auch in DM oder in was auch immer für eine Währung.

Und auch heute gelten Anleihen immer noch als "so gut wie Geld". Was gelogen ist.

Die Griechen haben außerdem betrogen, was die Kriterien zu EU angingen, da von Opfer zu sprechen ist der nackte Hohn.

Dirk S. bringt es anders auf den Punkt nur zu schwach. Er schreibt: "Ausrede. GR wollte betuppen, so wie schon seit 1820. " Fakt ist Giechenland hat betrogen.

Ich kann dieses Ignorieren von Tatsachen auch bei Ihnen nicht gut heißen. Die Schulden wurden vom griechischen Staat aufgenommen. Das war absolut nicht nötig, aber bequem und so konnte so getan werden als ob die Griechen reicher geworden wären. Nur ist es noch keinem gelungen allein durch Schulden reich zu werden.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Man darf hierbei nicht vergessen, dass die Griechen wegen dem EU-Spardiktat die Syriza-Regierung gewählt hatten und nun bekommen sie eben genau dies."

Ist nur doof für die Griechen, dass man nicht Geldgeber per Wahl zum Zahlen zwingen kann.

Zitat:"Griechenland würde nicht von Griechen regiert, sondern von einer informellen „Euro-Gruppe“ und einer Zentralbank, die von keinem Parlament kontrolliert wird."

Griechenland hätte den Staatsbankrott erklären können und wäre danach wahrscheinlich aus dem Euro und der EU geflogen. Die Lebensbedingungen für die Griechen hätten sich danach denen eines 3. Welt-Landes (von unten her) angenährt. War also keine Option und somit muss man eben sich nach den Wünschen seiner Geldgeber richten.

Zitat:" Griechenland ist nicht Täter sondern Opfer. "

GR ist Täter, Sie haben sich in den Euro geschlichen und haben jahrelang eine Schuldenwirtschaft betrieben, alles in betrügerischer Absicht. Also, erwischt, steht für eure Schandtaten gerade. Tut mal so, als wenn ihr Ehre im Leib hättet. Stellt zumindest das Jammern ein.

Zitat:"Das schwächste Glied einer globalen Kette."

Ausrede. GR wollte betuppen, so wie schon seit 1820. Leute, seid ehrlich. Sagt einfach: "Wir suchen einen Sponsor." Dann ist die Sache klar und vielleicht steigen die Saudies bei euch ein. Oder die Chinesen. Natürlich gegen Demokratieverzicht.

Nichtgriechische Grüße,

Dirk S

Gravatar: Toni-Ketzer

Werte Autorin Jenny Ger; Sie schreiben über Rezessionen welche im Schnitt nicht älter als 26,5 Monate wurden. - Es ist nun mal so, das heutige ca.40Jahre alte Mitbürger nur jene Zeit unter Genosse G.Schröder und "Angie" kennen. Lange vorher begann eine Rezession welche Altkanzler Willy Brandt(Präsident der Sozialistischen Internationale) ab Anno1969 aus rein sozialpolitischen Gründen einleitete. Sein Amtsnachfolger Altkanzler Genosse H.Schmidt mußte letztlich aus rein wirtschaftspolitischen Gründen sein Amt aufgeben. Da zuvor Altkanzler Willy Brandt in jeder Etage dt.Wirtschaft mindest ein Genosse installierte, konnte Altkanzler Dr.H.Kohl(Gr.Gemeinschaft, UNION) unmöglich die s.g. wirtschaftspolitische Wende schaffen. Er scheiterte, sein damaliger Finanzminister "Theo Waigel" ging seinerzeit als größter Schuldenminister in die Geschichte ein. Er verabschiedete sich wörtlich: "Wer ein Land ruiniert und dafür gelobt wird, ist ein Spitzenpolitiker". Die dt.Wirtschaft war aufgrund Sabotage der Sozen komplett gescheitert. Genosse G.Schröder bekam als Kanzler die Chance, als "Genosse der Bosse" etwas Einfluss auf seine Genossen auszuspielen. Allerdings vergeblich. Es kam seinerzeit was kommen mußte. Im Zuge konstruktiver Maßnahmen wurde die "Agenda2010" als unabdingbar installiert. Seither zerrt der Staatsapparat vom Vermögen der Bürger, erwirtschaftet überhaupt nix. "Arbeiten und Schaffen" lohnen seither nicht mehr, letztlich weil sämtliche entgeltliche Tätigkeit verstaatlicht wurde. Im Zuge mit der "Agenda2010" steht jeder dt.Mitbürger bedingungslos unter Mitwirkungspflicht. Die Deutschen merken es nicht, was die total unfähige Kanzlerin Merkel seit fast drei Legislaturperioden mithilfe Staatsjournalismus skrupellos ausnutzt. Dieser Staat ist heute soweit ruiniert, der braucht eigentlich keine Außengrenzen. Das Deutsche den Griechen ca.250Mrd.Euro schenken, ist ein Akt der Mitmenschlichkeit. Die EZB unter Mario Draghi stellt solche Beträge per "Hubschraubergeld" schnellstmöglich zur Verfügung. Der letzte GAU ist nicht mehr der "Brexit", sondern der Fall "Kaisers-Tengelmann". Zur Zeit könnte Thyssen-Krupp am indischen "TATA" verkauft werden.
Autorin Jenny Ger sieht offenbar vor lauter Bäume den Wald nicht mehr. Wenn das keine Rezession ist, was dann? - Angemerkt: Deutschland zahlte an die US-Wirtschaft seit Anno1970 bis Dato ca.eine Billion Euro an Verlustabschreibung wie z.B. "Texaco/DEA, Daimler-Benz, Telekom, OPEL usw.", wobei neuerlich "VAG" nicht mitgerechnet wurde. Der Fall BAYER-Monsanto wird noch mal richtig teuer werden. Die Genossen nennen es "Rezessionsmanagement".

[Gekürzt. Die Red.]

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