Grandios gescheitert

Das Elterngeld ist unsozial und ineffektiv. Aufregen tut sich niemand: Mütter sitzen ja eh bloß in der Küche.

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Das deutsche Elterngeld bevorzugt Väter und benachteiligt Mütter. Diese bekommen im Schnitt nur gut 60 Prozent dessen, was Vätern ausbezahlt wird. Damit haben wir hier den größten „Gender-Pay-Gap“ des Landes. Während also von feministisch bewegter Seite immer wieder bemängelt wird, dass dieser Gap, die Vergütungslücke zwischen Mann und Frau, auf dem Arbeitsmarkt eine große Ungerechtigkeit sei, die unbedingt beseitigt werden muss, ist sie beim Elterngeld sogar staatlich vorprogrammiert.

Denn schon bei Einführung des Elterngeldes wusste man, was kommen wird, schließlich ist diese Subvention eine „Lohnersatzleistung, die direkt an das vorherige Einkommen gekoppelt ist“. Regt sich irgendeine frauenbewegte Politikerin oder wenigstens die zuständige Ministerin darüber auf? Nein, sie verlängert den Wahnsinn auch noch.

Kein demografischer Effekt

Das Elterngeld, als familienpolitisches Vorzeigeprogramm einst von Ursula von der Leyen eingeführt, sollte einen Babyboom auslösen und Familien nach der Geburt eines Kindes finanziell unterstützen. Kinder kriegen soll man sich ja leisten können. Faktisch haben wir nun nach einigen Jahren die Ergebnisse dieses Steuerungselementes und siehe da: Grandios gescheitert. Zwar nehmen Eltern gerne Elterngeld – warum auch nicht – sie bekommen aber im Schnitt nur noch ein Kind.

Das entspricht einer Geburtenrate von genau 1,0. Dumm nur, dass wir eher 2,1 Kinder pro Frau brauchen, um den demografischen Wandel aufzuhalten, oder wenigstens in absehbarer Zeit abzuschwächen, denn er ist genaugenommen schon da. Demografische Bilanz des Elterngeldes also: Gescheitert.

Wenn man allerdings ehrlich ist, dann war das ganze Konzept Elterngeld sowieso nie dafür gedacht, alle Eltern gleich zu unterstützen. Man wollte, dass die „Richtigen“ die Kinder bekommen. Also nicht diejenigen, die das Kindergeld vor dem Flachbildschirm versaufen und jetzt auch noch Betreuungsgeld kriegen, um davon Spielkonsolen fürs Kinderzimmer zu kaufen, nein, die Richtigen eben. An wen dabei gedacht wurde, sieht man daran, wer am meisten profitiert von der Umstellung von ehemals „Erziehungsgeld“ auf heutiges „Elterngeld“: die gut situierten Akademiker.

Und ja, Frau von der Leyen sprach ja damals auch viel von diesem Frauentyp, der endlich auch animiert werden sollte, Kinder zu bekommen, war er doch auf der Fertilitätsskala kaum zu finden.

Das Elterngeld war nie als Honorierung der elterlichen Erziehungsleistung gedacht

Man hatte also vor, genau diejenigen Frauen mit hoher Bildung und hohem Einkommen zu unterstützen, die im Falle der Familiengründung am ehesten auf staatliche Unterstützung verzichten könnten. Damit wurde die Regel über Bord geworfen, die sonst für soziale Leistungen gilt: Lasst uns diejenigen unterstützen, die es aus eigener Kraft – warum auch immer – nicht können. Dieser Grundsatz wurde mit dem Elterngeld nicht nur übergangen, sondern sogar ins Gegenteil pervertiert. Jetzt unterstützen wir die am meisten, die es am wenigsten brauchen. In sozialer Hinsicht also ebenfalls: Komplett gescheitert.

Den meisten wird es heute nicht mehr bewusst sein, aber vor Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 gab es das sogenannte Erziehungsgeld, womit schon mal vom Namen her klar war: Die elterliche Erziehung eines Kindes wird honoriert, sie ist wertvoll. Deswegen wurde früher das Erziehungsgeld von 300 Euro auch nicht auf die Sozialhilfe angerechnet, sondern zusätzlich ausgezahlt. Heute wird das Elterngeld mit Hartz IV verrechnet.

Wie gesagt, wir wollen ja nicht belohnen, dass hier die Falschen … Das neue Elterngeld war nie als Honorierung der elterlichen Erziehungsleistung konzipiert, sondern ganz offiziell als „Lohnersatzleistung“ für den Ausfall des Einkommens. Man entschädigt also die Karriereunterbrechung und es profitiert, wer bereits ein hohes Einkommen vorweisen kann, denn er bekommt bis zu 70 Prozent seines bisherigen Gehaltes ausgezahlt.

Verlierer sind die Mütter, die in der Ausbildung sind, die Arbeitslosen, die Studentinnen und die Mehrfachmütter, die aus einer Elternzeit in die nächste gehen: Sie alle werden jetzt mit dem Sockelbetrag von 300 Euro abgespeist, während die Akademikerin bis zu 1.800 Euro bekommt. Gleiches Geld für gleiche Arbeit gilt also nur in Tarifverhandlungen, nicht aber für Eltern. Denn hier unterscheiden wir, welche Erziehung von welcher Mutter und welchem Vater uns mehr wert ist.

Auch unter sozialen Gesichtspunkten ein Totalausfall

Als besonderes Schmankerl bedeutete die Umstellung von Erziehungsgeld auf Elterngeld für alle Geringverdienerinnen, Studentinnen, Mehrfachmütter und Arbeitslosen eine Kürzung um 50 Prozent. Denn das Erziehungsgeld in Höhe von 300 Euro gab es zwei Jahre lang, das Elterngeld gibt es nur noch ein Jahr. Unter sozialen Gesichtspunkten also nicht nur gescheitert, sondern Totalausfall.

Besonders unbeliebt scheinen in diesem Konzept die Mehrfachmütter zu sein, sie bestraft man ab dem zweiten Kind. Denn selbst die Akademikerin, die noch für die erste Elternzeit 1.800 Euro Höchstsatz bekam, bekommt für das zweite Kind nur noch den Mindestsatz von 300 Euro, wenn sie zwischen den beiden Kindern nicht erwerbstätig ist, entsprechend bei weiteren Kindern. Schließlich kommt sie ja nicht aus hochbezahlter Arbeit zum Kind, sondern nur aus der unproduktiven Tätigkeit einer Mutter, die bereits Kinder großzieht. Stichwort: Latte-Macchiato-Mütter. Das wollen wir ja nicht auch noch belohnen!

Insofern wirklich konsequent, dass die Statistik uns nun zeigt, dass die Akademiker-Mütter klug sind und gar nicht daran denken, noch ein weiteres Kind zu bekommen, sondern mit dem einen Kind die Familienplanung abschließen.

Während also ein Land wie Frankreich Familien ab dem dritten Kind nahezu steuerfrei stellt und prächtige Geburtenraten erzielt, rutschen Familien in Deutschland ab dem dritten Kind statistisch an die Armutsgrenze. Und während ein Land wie Japan, das eine ähnlich erbärmliche Geburtenrate wie Deutschland hat, gerade massiv die Familie mit drei Kindern staatlich fördern will, um den demografischen Wandel aufzuhalten, und dafür sogar eine Ministerin zur Bekämpfung des Geburtenrückgangs ins Amt hob, hat unsere Familienministerin gerade beschlossen, das Elterngeld für diejenigen zu verlängern, die statistisch nur ein Kind bekommen und möglichst bald nach der Geburt wieder erwerbstätig sind – so das Konzept des Elterngeld Plus.

Wir brauchen die Mehrkindfamilien

Dabei bräuchten wir gerade die Mehrkindfamilien mit drei, vier oder mehr Kindern, um zu kompensieren, dass inzwischen ein Drittel der jungen Leute gar keine Kinder mehr bekommt oder nur eines. Eine Förderung dieser Familien hat entsprechend wenig mit Ideologie zu tun, sondern vielmehr mit Mathematik.

Aber damit wollen wir das Familienministerium nicht belästigen, denn dort hat man schließlich wertvollere Ziele: die Gleichstellung von Mann und Frau. Die „Partnerschaftlichkeit“ zwischen den Geschlechtern und die gleichmäßige Aufteilung von Hausarbeit und Bürojob. Wir können das nicht länger den Partnern alleine überlassen, sie verharren sonst in diesen vorsintflutlichen, traditionellen Familienstrukturen. Und damit kommen wir zum letzten Faktor, bei dem Elterngeld komplett scheitert:Männer beziehen im Schnitt 1.140 Euro Elterngeld und Frauen mit 701 Euro nur gut 60 Prozent davon.

Sie erhalten also für die Erziehung ein und desselben Kindes unterschiedliche Summen. Wie war das noch mal mit „Gleiches Geld für gleiche Arbeit …“? Aber verstehen Sie mich hier nicht falsch, mir geht es nicht darum, den Vätern etwas wegzunehmen, sondern diese offensichtliche Ungleichheit durch Aufstockung zu beseitigen. Die Idee ist ja gut und richtig, auch Väter mehr in die Kindererziehung einzubinden – nicht wegen der aufgehübschten Partnerschaftlichkeitsstatistik, sondern weil Väter für Kinder wichtig sind. Aber klar, da muss man schon ein bisschen Geld in die Hand nehmen, oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass Männer ihre gutbezahlten Jobs an den Nagel hängen, um mit den 300 Euro Mindestsatz abgespeist zu werden, den der Hauptteil der Mütter erhält?

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie einen Gynäkologen und nicht das Familienministerium

Warum wird die Erziehung eines Kindes nicht bei allen gleich gefördert, egal ob Studentin, Ingenieur, Mann oder Frau? Der sogenannte Gender-Pay-Gap beim Elterngeld beträgt durchschnittlich stolze 38 Prozent, es stört bloß keinen. Mütter sitzen ja auch bloß in der Küche oder höchstens mal am Sandkastenrand und nicht im Vorstand eines DAX-Unternehmens. Dort wäre ein Gender-Gap von 38 Prozent ein Skandal und hätte sofortige öffentliche Ächtung zur Folge, ach was, Rücktrittsforderungen an den amtierenden, vermutlich männlichen-weißen Vorstandsvorsitzenden, für die Frechheit allein, so ein Angebot zu unterbreiten!

Das Elterngeld in dieser Form hat sich einst eine Frauenministerin ausgedacht und umgesetzt, die sonst gerne auf Quoten achtet und den Gender Pay Gap beklagte. Und mit Frau Schwesig ist es eine weitere Frauenministerin, die es in dieser ungerechten und unsozialen Form auch noch erweitern möchte. Auch sie ist selbstredend sehr für Gerechtigkeit und gegen den Gender Gap. Die organisierte Frauenkompetenz im Land findet dieses System, das die eigenen Geschlechtsgenossinnen benachteiligt, offenbar so großartig, dass es jetzt mit dem Elterngeld Plus in die Verlängerung geht.

Sind ja auch irgendwie selbst schuld diese Mütter, warum bekommen sie ihre Kinder auch jung und mit kleinem Einkommen. Wo man doch heute dank Social Freezing und künstlicher Befruchtung erst mal die Führungsetage erklimmen könnte, um auch jenseits der 40 noch Mama zu werden und dann die staatlichen Leistungen im Maximalmaß abschöpfen könnte. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie aber lieber einen Gynäkologen und nicht das Familienministerium.

Beitrag erschien zuerst auf: theeuropean.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Clara West

Ursula von der Leyen hat als Familienministerin mit dem Elterngeld etwas auf den Weg gebracht, was sie selbst mit ihren 7 Kindern nie praktiziert hat. Das Elterngeld "gewährt" ein Jahr Ruhepause vom Arbeitsplatz, aber dann soll auch schon genug sein. Das Elterngeld war auch nie für die Otto-Normal-Familie gedacht, denn die hatte zuvor Erziehungsgeld bekommen. Das Elterngeld zielte auf die Gutverdiener ab. Die "Intelligenz" des Landes sollte sich angstfrei vermehren können, ohne fürchten zu müssen, dass der Job weg ist. Schlechtverdiener oder "Nur-Hausfrauen" sollten sich bitteschön gar nicht mehr vermehren. Man fürchtete um den Durchschnitts-IQ des Landes. Denn wie wir ja aus der Historie wissen, gebären dumme Hausfrauen auch nur dumme Kinder. Nur so ist der Erfolg Deutschlands zu erklären, als Kinder noch flächendeckend zu Hause erzogen wurden. (ironiemodus aus)

Nun, die Realität sieht eben anders aus. Wirkliche Gutverdiener lassen sich von den max 1800 Elterngeld nicht aus der Reserve locken, mal abgesehen davon, dass sie es sich auch ohne staatliche Unterstützung leisten können, eine Nanny einzustellen oder ein Au Pair nach dem anderen bei sich zu beherbergen. Abgesehen davon, dass mittlerweile auch Arbeitgeber bei Top-Verdienern mit Vergünstigungen winken, die auch die Kinderbetreuung mit einschließen.

Gravatar: Dr. Gerd Brosowski

Das Elterngeld ist wieder einmal ein Beispiel der in unserem Politikbetrieb üblichen Flickschusterei und Kurzatmigkeit. Da liest eine Ministerin in der Zeitung oder in irgendeiner Vorlage, dass Frauen, deren Ausbildung lange dauert, weniger Kinder als andere Frauen bekämen. Zwar erweist sich die Meldung schließlich als falsch, aber da ist die Ruckzuckmaßnahme schon durch, das Elterngeld ist beschlossen, das Erziehungsgeld ist abgeschafft, der Unsinn nimmt seinen Lauf.

Statt sich von den Zeitungen sagen zu lassen, was als nächstes zu tun ist, sollten sich die Regierenden an Recht und Gesetz halten. Das würde in diesem Fall bedeuten, das nicht zu besteuernde Existenzminimum auch bei Kindern anzuerkennen, wozu es Gerichtsurteile gibt, die von unserer Exekutive schändlich missachtet werden. Danach könnte sich die Bundesregierung ganz aus der Familienförderung zurückziehen und sowohl die Förderung der Kitas – vielleicht der größte Posten in der ganzen Familienpolitik - wie auch das Elterngeld und sonstige Almosenvergaben einstellen.

Wie Frau Fischer ausführt, wäre nach diesem Schritt eine Förderung der Familien bei den Gemeinden am besten aufgehoben .Diese werden über kurz oder lang um Familien mit Kindern konkurrieren müssen, und das wird ihrer Fantasie, wie eine effektive Förderung auszusehen hat, aufhelfen. Könnten sich dann die Länder und der Bund dazu aufraffen, solche Maßnahmen der Kommunen zu unterstützen, etwa indem man das Steueraufkommen entsprechend regelt, stünde einer ordentlichen Familienpolitik nichts mehr im Wege.
Und wenn die Verbände der Großindustrie in die Kitas so verliebt sind, dann sollen sie die immensen Subventionen dieser Einrichtungen doch gefälligst bezahlen und aufhören, nach Staatsknete zu rufen.

Gravatar: FDominicus

Definieren Sie bitte die Richtigen. Ich weiß nicht ob ich darunter fallen würde, und was ich denn machen müsste um richtig zu sein/werden....

Gravatar: Karin Weber

Förderung hin, Förderung her. Am besten, man unterhält sich erst einmal mit der jungen Generation, was die für Vorstellungen hat und offeriert ihnen diese Möglichkeiten und Chancen einer intakten Familie. Was gerade wieder groß wird, hat zum Großteil die Wirrungen des deutschen Familienrechts hinter sich gebracht und wurde In der Schule feministisch sozialisiert. Viele wissen ja gar nicht mehr, was eine intakte Familie ist und wie sie funktioniert.

Ich habe ein paar Freundinnen, die sind "unbemannt" und suchen sich seit geraumer Zeit über Singleportale wieder Anschluss. Wissen Sie, wie viele "Milchreisbubis" sich bei den reifen Damen "bewerben"? Aus meiner Sicht lässt das nur eine Interpretation zu: Die jungen Männer suchen sicher die sexuelle Befriedigung, aber ohne die Folgen einer Ehe und Kinder. Die wissen sehr wohl, was sie im deutschen Rechtsstaat als Mann erwarten wird. Nicht das die kindophob wären, aber die kennen die Familienrechtslage für Männer ganz sicher. Bei älteren Damen wissen sie sicher, dass deren Familienplanung abgeschlossen ist und kein Risiko einer „Unterhaltsversklavung“ und „Kindesentzug“ droht.

Ist so eine Entwicklung nicht schräg? Besuchen Sie spaßeshalber mal solche Portale und lesen sich die Profiltexte bzw. Mottos durch. Der Verweis auf "Abenteuer" und "Milchreisbubis" taucht sehr oft auf. Offensichtlich scheint die Abwechslung und die Unverbindlichkeit bei Beziehungen sich in dieser Gesellschaft zu etablieren. Die Vielfalt und deren Folgen ..

Gravatar: FDominicus

Ich bin weder für Elterngeld noch für Erziehungsgeld. Der Staat hat sich da raus zu halten. Oder aber er soll ehrlich genug sein und neue Lebesnborn Heime schaffen. Ich verstehe nicht wie man hier auf einmal so andere Maßstäbe anlegt.

Und die Behauptung die "Richtigen" fördern zu wollen, ist für mich viel zu nahe an Reinrassigkeit. Wer ist denn richtig? Warum sind Kinder von Akademikern richtiger?

Wenn wir schon über den "Wert" von Kindern schreiben, dann müssen wir das entweder konsequent tun oder aber es lassen. Ich bin dafür es sein zu lassen.

Ich bin auch dafür die Schulen etc aus den Händen der Staatsbeamten zu nehmen. Sowie ich auch dafür bin, den Leuten erst mal weniger zu rauben um dann nach Gutherrenaart oder Gutsfrauenart nach politischem Gutdünken die "Gelder" zu "verteilen".

Gravatar: Bärbel Fischer

In den vergangenen Fünfziger-und Sechzigerjahren bekamen in Westberlin junge Familien einen Kredit, der "abgekindert" werden konnte. Ähnlich verfahren auch Kommunen, wie z. B. Freiburg i. B., die jungen Familien ein günstiges Baudarlehen gewähren, dessen Verzinsung sich mit jedem weiteren Kind erniedrigt. Da allerdings der Unterhalt für das 3. oder 4. Kind ebenfalls kräftig zu Buche schlägt, macht den Profit kaum wett. Aber das Signal ist erfreulich.

Gravatar: Makurs

Die Richtigen zu fördern, wäre aber grundsätzlich schon eine gut Idee.

Gravatar: Jana

Also nicht "grandios gescheitert", sondern "grandios erfolgreich".
Warum jedoch eine heimliche Geburtenkontrolle, wenn diese unseren Sozialsystemen den Kollaps beschert?
In anderen Ländern wären weniger Geburten sicher sinnvoll und hilfreich. Aber bei uns??

Gravatar: Helena

Junge Mütter und Väter, die sich in der Ausbildung befinden, auch junge angehende Akademikerinnen und Akademiker, die allenfalls geringbezahlte zeitbefristete HiWi oder Assistenzsstellen haben, sind mit dieser Art Elterngeld ebenfalls im Nachteil, da es staatlich subventioniert hohe Einkünfte bevorzugt, bescheidene Einkunftsverhältnisse zusätzlich benachteiligt, anstatt eines fixen planbaren Erziehungsgelds für alle zu erziehenden Kinder in gleicher Höhe zu zahlen. Somit wird die Möglichkeit bspw. für nach dem ersten Studienabschluss in bescheiden bezahlten universitärer Forschung verbleibende Frauen und Männer eine Familie zu gründen ehr verhindert, nach hinten verschoben, hin zur kein- oder bestenfalls einKindfamilienplanung. Damit hätte vdL auch die ggf. anvisierte Zielgruppe verfehlt.

Verschiedene Familienkonstellationen werden mit vorhandenden Familienpolitik unsäglich benachteiligt, diskriminiert z. B. Vater Facharbeiter/Handwerker ggf.auch selbständig mit kleinem bescheidenen Familienbetrieb und Mutter Erzieherin. Bei dieser Konstellation können und wollen sich das Elternpaar Erziehungsarbeit nicht mainstreamideologischkorrekt aufteilen, dafür werden sie dann abgestraft. Falls die Erzieherin als Mutter sich anmaßt ihre eigen Kinder erziehen zu wollen, hat sie mit der vorhanden "Familienpolitik" schon verloren. Ideologisch erwünscht wäre die eigenen frühzeitigst in die Kita zu stecken und gefälligst andere Kinder in der Kita zu betreuen !?! Auch wird ehr maximal einKind Familie realisierbar bleiben.

Gravatar: Winfried Schley

Vielleicht brauchen wir ein ganz neues Denken in unserer Gesellschaft: Stipendium für blutjunge Paare, Familienkredite, deren Rückzahlungssumme sich mit der Anzahl der geborenen Kinder verringert und erst dann den Einstieg in eine Berufsausblidung. Wir stecken heute viele Steuergelder in Bildungseinrichtungen mit überlangen Ausbildungszeiten und überqualifizierten Abschlüssen, die sich finanziell nicht mehr lohnen. Mir scheint eine gesamtgesellschaftliche Umverteilung der Steuer- und Finanzkraft durchaus sinnvoll.

Gravatar: Ursula Prasuhn

Es ist doch seltsam, dass die staatlichen Maßnahmen für eine höhere Geburtenrate allesamt nichts bringen. Ob Krippenplatz oder Elterngeld, der angeblich erhoffte Babyboom bleibt aus und es gibt immer mehr 1-Kind-Familien, bei denen die Mütter schnell wieder ins Berufsleben zurückkehren und keine Lust auf weitere Kinder haben.
Da dürfte allmählich die Frage erlaubt sein, ob dies nicht genauso gewollt ist.
Der scheinbare Wahnsinn hat jedenfalls Methode. Immer wird das Gegenteil dessen erreicht, was Ziel sein soll.
Was sagt denn das politische Drehbuch "Gender Maistreaming" zu diesem Rätsel? Welche Geburtenraten sind hier gesellschaftliches Ziel?

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