Gotte fragt, ich antworte: oder: die globalisierte Informationswelt

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Lieber M.M

ich weiss, dass sie ein digitaler nomade sind, der nicht nur in arlese, sondern überall auf der welt zu hause ist.

 

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aber finden sie das nicht angurkmässig doof, in ihrem inselparadies die nzz zu lesen (und wahrscheinlich auch noch die lokalblättli) und damit über die “news” der heimat auf dem laufenden zu sein?

für mich bedeutet reisen immer auch, dass das zuhause seine wichtigkeit verliert. das tut es u.a. so, dass ich gerne auch abstand nehme von den heimischen pressetiteln. müssiggang sine novitatis, quasi.

Liebe Gotte

Grundsätzlich zu Ihrer Frage: Nein.

Im Moment sind wir auf Haltestation und da mache ich eigentlich dasselbe wie zuhause: lesen. Ich lese, was News anbelangt meine RSS-Feeds, Twitter und Onlinemedien.

News von der Heimat – was ist das in einer globalisierten Informationswelt?

Ich lese News (wo immer ich auch bin) Artikel des Guardian, der NYT, spiegel, Al Jazeera, von Journalisten, Bloggern und von vielen anderen Quellen rund um den Globus. Darunter halt auch die Morin- Geschichte, die hundert Tage des Herrn Lauber usw.

Es ist ein Irrtum, zu meinen, es gäbe noch ein hier und dort. Auch im analogen Raum. Zum Beispiel diese Hotelanlage, die kann irgendwo sein. Das ist so dieset globale Standart inkl. des schweizerischen Beitrags zum Frühstück: Müsli (so angeschrieben).

Was sich draussen tut, wenn wir in Bewegung sind, ist eh 70 % subjektive Interpretation und 30% Kulissewirkung (da beschränkt sich allerdings die Lesezeit auf den Hotelaufenthalt).

Dazu lese ich derzeit parallel noch Bücher (neue Biografie Goethes – NZZ Bücherbrilage; was zum Müssiggang von Hodginson – dürftig; den neuen Olson – spannend; zwei von Tucholsky – wenn ich so schreiben könnte,; “Drei Novellen” von Dostojewski; Enzensberger, de Tocqueville und was von Sloterdijk.)

Die meisten Bücher habe ich unterwegs runtergeladen, angeregt durch irgend einen Kommentar oder eine Rezension.

Überdies haben wir Jazz, Rock und Klassik, Opern, auf dem iPad mit dabei inkl. einem hervorragenden Minisoundsystem.

Und wissen Sie was – hätte ich tatsächlich keinen Zugriff auf diese mir wichtige intelllektuelle, musische und eben auch News-Welt, ich würde umgehend – sie ist meine Zeugin (ebenfalls Intensivleserin) – sofort das nächste Flugzeug besteigen und “nach Hause” fliegen.

Der Mix von “meiner” Welt und “ihrer” Welt ist das einzig exotische das bleibt, nachdem die BBC, und wie wir feststellen müssen, auch H&M schon überall vor uns waren.

PS: ich bekomme auch mit, dass Herr S. Und Frau K. aus A. ihr Traumhaus bekommen haben und freue mich.

PS2: falls Sie den noch nicht gelesen haben: Joël Dicker “Die Wahrheit über den Fall…” Ist das spannendste Buch seit Langem. Haben wir in Novosibirsk runtergeladen und bis Ulan Bator durchgehabt. Und anders als kürzlich in einem Basler Feuilletonbetrag geschrieben wurde, gibt’s den auch auf Deutsch.

Beitrag erschien zuerst auf: arlesheimreloaded.ch

 

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