Glücklich, wer ...

Es ist allen Menschen gemeinsam, dass sie danach streben, glücklich zu sein. Die Vorstellungen und Bemühungen um das Glück sind allerdings sehr unterschiedlich. Jeder jagt dem Glück auf anderen Wegen nach, je nachdem, was er als sein Glück ansieht: materieller Wohlstand, Erfolg, Ehre. Warum ist das den meisten Menschen so wichtig?

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Weil sie dadurch glauben, geschätzt, anerkannt, letztlich geliebt zu werden.

Selbst Verbrecher handeln so, weil sie davon überzeugt sind, auf diesen Wegen ihr Glück zu finden.

Sicher gibt es menschliche Voraussetzungen für das Glück, die bessere oder schlechtere Startchancen bieten. Wer nie in seinem Leben Liebe erfahren hat, wer immer herumgestoßen, missachtet und vernachlässigt wurde, hat es gewiss schwerer, glücklich zu werden als jemand, der sich geliebt, geschätzt und geborgen weiß.

... in einer Familie aufgewachsen ist.

Es ist nicht von ungefähr, dass auch heute bei Befragungen Jugendlicher der Wunsch nach einer Familie ganz oben auf der Skala rangiert. Familie steht für die Menschen als der Ort, wo man nicht nur essen und laufen und seine Grundfertigkeiten erlernt hat, sondern wo man „leben gelernt hat“. Der Ort, wo man Zuhause ist, geliebt, umsorgt, geborgen ist, wo man Bindung erfahren hat und daher später einmal in der Lage ist, Bindungen einzugehen. Alle Elemente für ein gelungenes, glückliches Leben werden in der Familie grundgelegt. Die Familie ist die erste und wichtigste Schule, in der man Tugenden und Verhaltensweisen lernt, die das ganze Leben prägen. Sie ist der Ort, wo man immer wieder hin zurückkehren kann, der Ort, wo man nicht nach Leistung sondern nach Zugehörigkeit beurteilt wird.

... Vater und Mutter hat.

Es sind unterschiedliche Dinge, die der junge Mensch vom Vater und was er von der Mutter lernt. Daher hat derjenige, der beide Eltern in seiner Kindheit um sich hat, einen größeren Erfahrungsfundus, aus dem er im späteren Leben schöpfen kann.

Die Mutter bestimmt durch ihre größere Nähe und ihre Zuwendung vor allem in den ersten Lebensjahren stark das Empfinden und Gefühlsleben des Kleinkindes. Sie vermittelt ihm Wärme, Sicherheit, Hilfe, Verstandenwerden, auch wenn sich das Kind noch nicht mit Worten ausdrücken kann.

Aus der Bindungsforschung wissen wir heute, dass die ersten Lebensjahre entscheidend dafür sind, ob ein Mensch ein Grundvertrauen zu sich und anderen in seinem Leben aufbauen kann.

Über die „vaterlose Gesellschaft“ und die damit verbundenen Nachteile für das Aufwachsen der Kinder ist in den letzten Jahren viel geschrieben und geforscht worden:

(Die vaterlose Gesellschaft). Noch vor kurzem hat Papst Franziskus darauf hingewiesen, wie wichtig die Präsenz des Vaters in der Familie für die Ehefrau und die Erziehung der Kinder ist. (Die Präsenz der Väter - Grußworte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 4. Februar)

.... Geschwister hat.

Ein Kind, das schon in jungen Jahren die Erfahrung macht, dass es nicht der Mittelpunkt der Welt ist, dass es neben ihm Geschwister mit denselben Ansprüchen und Wünschen gibt, wird leichter vor Egozentrismus und Selbstsucht bewahrt. Mit anderen teilen, Rücksicht nehmen, die Bedürfnisse anderer erkennen und akzeptieren, Beziehungen aufbauen, sich auf andere einstellen, freundschaftsfähig werden, all das wird im späteren Leben gefordert. Glücklich, wer diese Verhaltensweisen schon von frühester Kindheit einüben konnte.

Kurzum: Glücklich, wer in einer Familie mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwachsen darf. Wünschen wir dieses Glück auch den nächsten Generationen!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.erziehungstrends.net.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gero Pischke

Danke, lieber Herr Hennert,
für diesen wohltuenden nachvollziehbaren Beitrag!

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