Giacomo Puccini – Autofreak! Jäger! und Frauenversteher?

Turandot, die Eisprinzessin aus China trotzt noch bis Morgen Abend bei den Bregenzer Festspielen der Hitze des Sommers.

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Den Erfolg von Turandot durfte Giacomo Puccini nicht mehr erleben. Er verstarb am 29.November 1924 in Brüssel.

Als die Oper am 25. April 1926 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde, stand sein Freund und langjähriger Weggefährte Arturo Toscanini am Dirigentenpult. Die letzte Oper Puccinis blieb unvollendet. In Brüssel, wo er hoffte, vom Kehlkopfkrebs geheilt zu werden, hatte er mehrere Entwürfe skizziert, aber keinen mehr autorisiert.

Im dritten Aufzug, nach dem Freitod von Liù, die ihr Leben dem Leben ihrer grossen Liebe, Calaf, und der Freiheit ihrer Heimat opferte, legte Toscanini den Taktstock mit den Worten „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ nieder. Die Aufführung blieb, ebenso wie die Oper, unvollendet.

Der heute bekannte Schluss der Oper stammt aus der Feder von Franco Alfano, der von Toscanini mit der sensiblen Arbeit der Fertigstellung von Puccinis Skizzen beauftragt worden war.

Puccini (1858 – 1924) erlebte die Frühzeit der gesellschaftlichen Veränderung in Europa, die einherging mit bahnbrechenden technischen Errungenschaften, die das Leben deutlich erleichterten. Nach den Kriegen des späten 19. Jahrhunderts wandelte sich die bürgerliche Gesellschaft in eine hedonistische, die sich von der Strenge des viktorianischen Zeitalters und dem martialischen Prunk des Wilhelmismus abwandten. Kunst und Mode emanzipierten sich von den bisherigen Regeln, die Frauen begannen um ihre Rechte zu kämpfen, Coco Chanel machte nicht nur die korsettfreie Mode, sondern auch die Hose gesellschaftsfähig. 

Die „neue“ Frau wurde immer mehr in den Mittelpunkt der Opern gestellt, nachdem die bisher klassischen Opernansätze in den Hintergrund gedrängt wurden, während Verdi mit seinen grossen Dramen zwar der musikalische Übervater blieb, von dem sich die junge Komponistengeneration aber zusehends emanzipierte.

Puccini liebte schnelle Autos und die Jagd. Nach dem ersten Wagen, einem De Dion-Buoto Bj. 1901, hatte er, teilweise zeitgleich, 12 weitere Autos. Sein letzter, ein Lancia Lambda, wurde teilweise nach seinen Vorstellungen gebaut und kann als Prototyp des ersten SUV überhaupt angesehen werden. 

Sein Verhältnis zu und mit Frauen spiegelt den Zeitgeist noch deutlicher wider, als seine zwei teuren Hobbies. War Puccini ein Latin Lover oder eher der Bonvivant der Belle Epoque?

Mit seiner späteren Frau, Elvira Bonturi hatte er seit 1886 einen Sohn, die Heirat erfolgte erst 1904. Allerdings war die Ehe ab allem Anfang zum Scheitern verurteilt, u. a. weil seine Frau unter krankhafter Eifersucht litt. Sicher vor seinen Eskapaden fühlte sie sich nur, wenn er nachts am Schreibtisch sass und komponierte. Der Höhepunkt der Verdächtigungen endete mit dem Selbstmord einer Mitarbeiterin der Familie, nachdem die betrogene Ehefrau ihr fälschlicherweise ein Verhältnis mit ihrem Mann angedichtet hatte. Die Familie der Verstorbenen klagte erfolgreich auf Beleidigung und üble Nachrede. Der Prozess wurde in den europäischen Medien genussvoll breitgetreten und die Musikwelt ergötzte sich an der Misere des zu allem Überfluss seit einigen Jahren erfolglosen Musikers.

Offensichtlich gelang es Puccini, die Frauen in seinen Opern besser zu verstehen, als seine Ehefrau. 

Mimi (La Bohème, 1896) die Schwindsüchtige und Rudolfo, ihr Freund, wollen ihre Liebe opfern und sich trennen. Rudolfo hofft, dass ein anderer Mann ihr ein besseres Leben bieten kann, als das armselige, dass sie beiden zusammen führen. Einige Zeit nach der Trennung wird Mimi, bereits todkrank, von Freunden zu Rudolfo zurückgebracht, der nichts mehr für sie tun kann, als sie bis zu ihrem Tod festzuhalten. Das Leben und Leiden der „Unterklasse“ ist eins der klassischen Themen des Verismo, der Motive in Opern um die Jahrhundertwende.

Tosca (Tosca, 1900) verhilft gemeinsam mit ihrem Freund, dem Maler Cavaradossi dessen Freund und politischem Häftling Angelotti zur Flucht. Während ihr Freund auch unter Folter das Versteck nicht bekannt gibt, bricht sie zusammen und verrät ihn. Als der Polizeichef Scarpia kommt, um ihn festzunehmen, entzieht sich Angelotti der Verhaftung durch Selbstmord. Cavaradossi bekennt sich nun ebenfalls zu seinen politischen Aktivitäten und soll deshalb hingerichtet werden. Tosca bietet sich selber Scarpia an, wenn der verspricht, die Hinrichtung nur zum Schein ausführen zu lassen und ihr und ihrem Freund einen Geleitbrief zu schreiben. Noch während er den Brief schreibt, ermordet Tosca ihn. Kurz darauf muss sie jedoch feststellen, dass auch Scarpia sich nicht an die Vereinbarung gehalten hat. Die Hinrichtung ist erfolgt, ihr Freund tot. Verzweifelt stürzt sie sich von der Engelsburg. Korruption und politische Willkür, das völlige Fehlen von politischer Meinungsfreiheit, fast könnte man glauben, Puccini habe schon die Schatten des faschistischen Regimes unter Mussolini vorhergesehen.

Auch Cio-Cio-San (Madame Butterfly, 1904) überlebt das Ende der Oper nicht. Sie liebt ihren amerikanischen Ehemann, der sie zusammen mit einem Haus in Nagasaki erworben hat. Kurz nach der Heirat verlässt er sie. Als er nach Jahren zurückkommt, dann nicht, um wieder bei ihr und dem gemeinsamen Kind zu leben, sondern, um das Kind zu sich und seiner amerikanischen Ehefrau zu holen. In diesem, von stark asiatischen Einflüssen geprägten Werk steht die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung durch Besatzertruppen im Vordergrund.

Einen Ausflug in den Wilden Westen unternahm Puccini mit seiner Oper „La fanciulla del West“ die 1910 an der Met in New York uraufgeführt wurde und der der ganz grosse Erfolg versagt blieb. Minnie, die Schankwirtin, ist die einzige Frau im Camp. Alle verehren sie, doch sie ist die Freundin vom Ortssheriff. Alle Männer des Camps sind auf der Suche nach einem Ganoven namens Ramerrez. Als ein Unbekannter im Camp eintrifft, glaubt Minnie, ihn von früher zu kennen und so wird er ohne Arg aufgenommen. Minnie verrät ihm das Versteck des Goldes, doch er, in Liebe zu ihr entbrannt, gibt den Plan auf, das Gold zu stehlen. Als der Sheriff mit seinen Männern zurückkommt, um Minnie vor dem Fremden zu warnen, versteckt sie ihn auf dem Dachboden. Bevor er dorthin gelangt, trifft ihn eine Kugel und eine Blutspur verrät sein Versteck. Minnie spielt daraufhin eine Runde Poker mit dem Sheriff um sein Leben und gewinnt. Die Männer lassen sich aber nicht überreden und schleppen den Dieb fort. Bevor es zur Exekution kommt, erscheint Minnie auf der Szene, stellt sich schützend vor ihren Geliebten und kündigt an, erst ihn und dann sich umzubringen, wenn die Goldgräber ihn nicht begnadigen. Gerührt vor der Macht der Liebe lassen diese die beiden ziehen. 

Und dann die Krönung, Turandot  (1926, Mailand). Heuer aufgeführt in einer Wiederaufnahme, allerdings mit einer völlig neuen Inszenierung als noch im Jahr 1979 auf der Seebühne in Bregenz (Österreich). Die Musikalische Leitung lag bei Giuseppe Finzi, die Inszenierung und das Bühnenbild wurden von Marco Arturo Marelli umgesetzt. Wie immer spielten die Wiener Symphoniker in ihrem „Sommerquartier“. Neu mit dabei war derPrager Philharmonische Chor und der Bregenzer Festspielchor und, nicht zu vergessen, der Kinderchor der Musikmittelschule Bregenz-Stadt. Morgen, am 23. August gehen die Bregenzer Festspiele mit einer hervorragenden Auslastung von 98% zu Ende. Turandot wird im kommenden Jahr wieder aufgeführt.

In der Person der Turandot, einer chinesischen Prinzessin, kumuliert alles, was das Nicht-Frau-sein-wollen ausmacht. 

Turandot will das Schicksal ihrer Ahnfrau Lo-Uling rächen, indem sie jedem Bewerber ihre Hand verweigert. Lo-Uling war einst von den verhassten Tartaren entführt und ermordet worden. Turandot hat geschworen, dass sie nur den Bewerber um ihre Hand erhören würde, der drei von ihr gestellte Rätsel lösen könnte. Jeder andere Bewerber würde unweigerlich geköpft werden. Als 26. Bewerber wird zu Beginn der Oper ein Prinz von Persien geköpft.

Ping, Pang und Pong, die Reichsminister beklagen das Los Chinas. Dort herrscht, beeinflusst von Turandots selbst gewählter Einsamkeit nur Terror und Dunkelheit. Statt, wie zu Zeiten der Ahnfrau glücklich und erfolgreich zu leben, hetzen sie von einer Hinrichtung zur nächsten. Alles ist, so spiegeln es auch die Kostüme dieser Inszenierung wider, grau in grau. Lediglich die Kostüme der drei Reichminister sind den Vorlagen der Commedia dell’arte entliehen.

In der gaffenden Menge befindet sich unerkannt auch Timur, der Tartarenkönig mit seiner Pflegerin Liù. Sein Sohn Calef kommt ihm, zunächst unerkannt in einem Moment der Schwäche zu Hilfe. Die Stimmung im Volk schlägt zugunsten des persischen Prinzen um, Calef verliebt sich in die hartherzige Prinzessin und beschliesst, der nächste Bewerber um ihre Hand zu werden. Liù gesteht ihm ihre Liebe und versichert ihm, sich um seinen Vater bis zu dessen Tod zu kümmern.

Die Reichsminister Ping, Pang und Pong versuchen noch einmal, Calef von seinen Absichten abzuhalten, auch der alte König wirft seine gesamte Autorität in die Waagschale, aber Calef lässt sich von nichts abhalten und schlägt den Gong, der die Zeremonie einleitet.

Die erste Frage beschreibt ein schillerndes Phantom, das jede Nacht neu geboren wird und jede Nacht wieder stirbt. Die Prinzessin beschreibt die Hoffnung, vielleicht ihre eigene Hoffnung auf ein besseres, erfüllteres Leben, nach dem sie sich nur in der Nacht, in ihren Träumen zu sehnen gestattet. 

Als Zweites sucht sie etwas, das einer lodernden Flamme gleicht, ohne eine Flamme zu sein. Mal siedend heiss und fiebernd und kalt werdend, wenn jemand stirbt. Es ist das Blut, das oft als Metapher genommen wird für psychische Erregungszustände. 

Auch das dritte Rätsel  „Eis, das sich entzündet, und durch dein Feuer noch mehr erstarrt, klar ist’s und doch dunkel.“ Löst Calef ohne Probleme, die Prinzessin beschreibt sich selber und ihre Beziehungsunfähigkeit. Ihre Starrheit wird gleichzeitig ein wenig aufgelöst, aber auch gleichzeitig verstärkt durch die übergrosse chinesische Frauenmaske, die den Bühnenhintergrund für diese Szene gibt. Jede noch so kleine bildliche Veränderung widerspiegelt die Ängste Turandots vor dem Männlichen und letztlich auch vor ihren eigenen, tief in sich verschlossenen Gefühlen und Sehnsüchten.

Nachdem Calef die Aufgabe gelöst hat, möchte er seine Ansprüche geltend machen. Doch Turandot, nun ganz schwache Frau, fleht den Vater an, sie dem Fremden nicht zur Frau zu geben. Sie fürchtet, in dieser Beziehung, so wie viele andere Frauen, versklavt zu werden. 

Calef erkennt ihre Qualen und betont, dass er sie nur zur Frau nehmen wird, wenn sie ihn liebt. Er stellt ihr nun seinerseits ein Rätsel. Wenn sie bis zum Morgengrauen seinen Namen weiss und ausspricht, so wird er verzichten und die Hinrichtung akzeptieren. 

Turandot erkennt darin die Chance, den ihr noch Unbekannten auszuschalten und befiehlt ihrem Volk, in dieser Nacht nicht zu schlafen, bis der Name bekannt ist. Das Volk begehrt auf und als der Verdacht auftaucht, dass Liù den Namen des Fremden kennen könnte, beginnt man sie zu foltern. Timur, der Tartarenkönig, weiss um die Liebe Liùs zu seinem Sohn, er kann aber schlussendlich nicht verhindern, dass Liù, die immer so schützend an seiner Seite stand, es vorzieht, ihr Leben ihrer grossen Liebe zu opfern, damit er weiter leben kann. 

Die Prinzessin fragt die sterbende Liù, woher sie so viel Kraft nimmt und ist erschüttert zu hören, dass es Liebe sei. Der Tod der jungen Frau zerbricht etwas in ihr. Sie erkennt, dass Calef sie aus ihrem selbst gewählten Panzer befreien kann und gesteht, dass sie ihn, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat gleichzeitig gehasst und geliebt hat.

Am Ende wendet sich Turandot erstmals mit dem Wort „Vater“ an den alten Kaiser und teilt ihm mit, dass sie nun den Namen des Fremden weiss: „Er ist....Liebe!“ Doch statt ihn, wie angedroht, dem Henker auszuliefern, wendet sie sich Calef zu. 

Der Panzer der Eisprinzessin ist zerbrochen und getaut.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Emil Erlenmeyer

Karl Brenner, 22.08.2015 - 15:51

Eines muss man Giacomo Puccini zugute halten, immerhin ist er der Erfinder des Tournedos Rossini.

Gravatar: Karl Brenner

Der ganze Texte ist recht offen bezüglich möglicher Antworten. Eine Lücke sozusagen, in die man hineinspringen kann, und wo man nun eine große Anzahl von Worten reinpacken könnte. Aus der Priorisierung dessen, was der Kommentator antwortet, könnte man Präferenzen ablesen. Muss man aber nicht.

Man könnte zum Beispiel jetzt über die Zeit der Technisierung schreiben, mit all ihren Vorteilen (Bequemlichkeit, Wohlstand, Medizin, Essen für alle, kleinbürgerlicher Wohlstand in Familien, ..) und
Nachteilen (Arbeiterverelendung, Entmenschlichung der Arbeit, Verdrängung der Religion aus den Leben der Menschen, Industrialisierte Kriege, 1WK, Trennung der Eltern von ihren Kindern, ...)

Oder über Puccini, mit seinen Umgang mit Partnerinnen, seinen ständigen Ehebruch, welche im krassen Gegensatz zur Sichtweise auf die Menschen und auf die Frauen in seinen Opern steht. Aus analytischer Sicht, eine typische Symtomverschiebung. Auf der einen Seite die Vergötterung der Frau, auf der anderen Seite die Frau als Hure für den praktischen Gebrauch. Beides keine menschliche Sicht.

Wenn man sich für eine Frau entscheidet, sollte man sich daran halten. Alles andere ist der Partnerin nicht zuzumuten. Es ist unmenschlich. Und es zersetzt die Gesellschaft. Und wenn diese Partnerin dies dennoch will, dann sollte man acht auf sich selber geben und dem nicht folgen. Denn Frauen sind eben grundsätzlich keine besseren Menschen.

Oder über die Oper selber, als überkommen Form, welche oft ein recht morbides Vergnügen ist. Man geht hinein, denkt sich "oh, die armen Menschen" empfindet Mitgefühl, und lässt dann das Gesehen auf sich wirken. Aber: Wird der Mensch dann im Alltag wirklich besser handeln? Ich glaube nicht. Er fühlt sich vielleicht besser. Bis zum nächsten mal. Wenn es Spass mach in die Oper zu gehen, und das noch auf hohen Niveau... Warum nicht. Die Kosten für die Städte sind aber kaum nocht zumutbar.

Als Ideal würde ich dem etwas anderes gegenüberstellen. Als Komponist: J.S. Bach und als Form das gesungene religiöse Wort in einer überzeugenen Form (Matthäus Passion, Kantaten, /sicher für den unbedarften Musikhöhere eine harte Kost. Und selbst noch für den Opernfan).
Der "alte Bach" hat sich um seine Familie gekümmert, er hat seine Söhne ausgebildet, und er ist fleißg seinem Beruf nachgegangen. Außer über seinem Weinkonsum (welcher ihm vermutlich seinen grauen Staat verursacht hat) sind keine besondern fachfremden Ausschweifungen bekannt.

Kaum einer, der späteren bekannten Komponisten konnte ein ähnliches Ideal vorweisen. Es waren eben mehr Stars und keine nur beachtenswerten Handwerker.

Oder man könnte über die Musik von Puccini schreiben. Über die unvergeslichen "Schlager", die die Welt nie vergessen wird.

https://www.youtube.com/watch?v=zk5bUrusE94

Es ist eine Musik für das große Publikum und für den Star.
Man erinert sich auch an den Spott von Gustav Mahler, als er Puccini dirigierte. Und da fällt einen auch die Musik von Mahler wieder ein, in der fast alles vorkommt, Religion, Humor, die ganze Geschichte der Symphonik und das Können in der deutsch-östereichischen Musik...

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