Gedanken zur Familienpolitik

Hannelore Kraft sprach in ihrer Regierungserklärung von der hohen Bedeutung der institutionellen Kinderbetreuung in Form von Ganztagschulen, Kitas und Krippen, die für die Politik momentan die Lösung aller Probleme zu sein scheint – als „Bildung“ angepriesen.

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In der Shell-Jugendstudie betonen die befragten Jugendlichen dagegen vor allem den hohen Wert, den der erfahrene Rückhalt, die Liebe in der Familie für sie hat.

Die offizielle Politik „gönnt“ den Familien immer weniger gemeinsame Zeit! Vor allem Mütter, die arm sind, sollen durch Elterngeldstreichung möglichst sofort in irgendeine Erwerbsarbeit getrieben werden – aber auf welchen Arbeitsplätzen? Und was wird dann mit den Babies – wenn sie nicht schon vorher „abgetrieben“ wurden?

Das grundsätzliche Misstrauen der aktuellen Politik gegenüber Familien ist unübersehbar. Aber ist es gerechtfertigt? Sollte man Eltern nicht auch zutrauen, Verantwortung für ihre Kinder übernehmen zu wollen – und zu können? Muss man nicht die Eltern stärken? Sie gegebenenfalls anleiten?

Sollte man die in Familien erbrachte Arbeit für unsere Kinder und Jugendlichen nicht viel stärker wertschätzen und anerkennen – statt sie immer nur schlecht zu reden (wie übrigens auch die Leistungen der Schulen!)?

Fragt die Politik mal differenziert, was Familien sich wünschen und brauchen? (Die Familie kommt übrigens im rot-grünen Koalitionsprogramm kaum vor!) Und vor allem auch, was Babies, Kinder und Jugendliche existentiell zum gesunden Heranwachsen brauchen?

Das ist grundsätzlich die liebevolle, verlässliche elterliche, familiäre Bindung. Sie hält und trägt über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Aber sie braucht auch Zeit und Energie zum Wachsen – das geht nicht so ohne weiteres „nach Feierabend“!

Eltern, lasst Euch die Zeit mit Euren Kindern nicht nehmen und ausreden! Eure Kinder brauchen Euch – und Ihr braucht auch sie. Nicht nur als „Persönlichkeitsschule“.

Almut Rosebrock, Aktionsbündnis „Gerne leben mit Kindern“, www.glmk.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Susanne

Und die Kinderzahl der bildungsnahen (sozial starken) Schichten müssten steigen. Wichtig wäre ein Wertewandel. Sonst kommen immer mehr Kinder an den Stellen, die auch das beste Bildungssystem überfordern.

Gravatar: Freigeist

Die Eltern-Geld-Streichung soll bei den Armen die Kinderinflation eindämmen. Das Prekariat soll nicht wachsen, denn es ist sehr teuer für den Steuerzahler. Die Staatsverschuldung darf aufgrund des Prekariats nicht steigen.
Will der Steuerzahler mehr Freiheit vor hohen Belastungen, muss die Kinderzahl der Armen fallen.

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