Freiheits-Index

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Der Index des Reports „Economic Freecom of the World 2010 – Wirtschaftliche Freiheit International 2010“ misst den Grad der wirtschaftlichen Freiheit, den die politischen Rahmenbedingungen ermöglichen. Die wichtigsten Eckpunkte, die dafür herangezogen werden, sind individuelle Handlungsfreiheit, freiwillige Austauschbeziehungen, freier Wettbewerb und die Sicherheit privater Eigentumsrechte. Dafür verwendet der Economic-Freedom-Index 42 Maßzahlen aus den Bereichen: Umfang der Staatstätigkeit, Rechtsschutz und Schutz von Eigentumsrechten, Stabiles Geldsystem, Freihandel und Regulierung von  Unternehmen und dem Finanz- und Arbeitsmarkt.

Insgesamt zeichnet die Studie ein positives Bild. Besonders in den Schwellenländern und den früheren kommunistischen Staaten ist das Maß wirtschaftlicher Freiheit gestiegen. Von insgesamt 102 Staaten, deren Daten sich bis 1980 zurückverfolgen lassen, erhöhte sich der Grad wirtschaftlicher Freiheit in 89 Länder, nur in 13 Staaten ging der Grad wirtschaftlicher Freiheit zurück. In den Industrienationen der OECD stagniert dieser hingegen im Durchschnitt seit der Jahrtausendwende – allerdings  auf hohem Niveau.

 

An der Spitze stehen weiterhin kleine Länder wie Hongkong, Singapur, Neuseeland und die Schweiz. Gefolgt von Chile, den Vereinigten Staaten und Kanada. Innerhalb Europas liegt Deutschland hinter der Schweiz, Großbritannien, Dänemark, Luxemburg, der Slowakei, Finnland und den Niederlanden. Aber vor anderen großen europäischen Staaten wie Frankreich, Italien, Spanien und Polen.

Deutschland hat sich von Platz 27 auf Platz 24 verbessert. Das vor allem deshalb, weil andere Staaten zurückgefallen sind. Die Staatstätigkeit der Bundesrepublik liegt im Schnitt der EU. Sehr stark ist das Land in den Bereichen Rechtsstaat und Eigentumsschutz. Die Neigung zu regulieren ist aber in Deutschland größer als im Schnitt der anderen EU-Staaten. Die größte Crux ist die Regulierung des Arbeitsmarktes: „Beim überregulierten Arbeitsmarkt liegt Deutschland abgeschlagen auf dem 129. Platz im Weltmaßstab, was gegenüber dem Vorjahr eine Verschlechterung um weitere 7 Ränge bedeutet. In der EU bildet Deutschland damit das Schlusslicht, eine Position, die das Land in diesem Jahr auch erstmals unter den OECD-Ländern einnimmt.“

Gegen die landläufige Meinung führt ein größeres Maß nicht zu größerer Ungleichheit. Der Anteil der Armen am Volkseinkommen ist in Ländern mit großer wirtschaftlicher Freiheit  etwas größer als in weniger freien Ländern. In absoluten Werten stehen die Armen in den wirtschaftlich freien Staaten wesentlich besser da.

Insgesamt stimmen die Ergebnisse optimistisch. Die Finanzkrise und die Hyperverschuldung der westlichen Industriestaaten gehören zu den bedrohlichen Entwicklungen. Diese ereignen sich aber in einem Umfeld, das global gesehen, besonders in den aufstrebenden Ökonomien, Rahmenbedingungen bietet. Die wirtschaftliche Freiheit ist das Netz, das die Weltwirtschaft auch in der Krise auffangen kann.

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Zusammenfassung des Reports

Kommentar auf Freiheit.org

Kommentar auf Welt-Online

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: bürger

hallo herr b.

Die wirtschaftliche Freiheit ist das Netz, das die Weltwirtschaft auch in der Krise auffangen kann?

würde ein Sozi sicher so formulieren: die wirtschaftliche Freiheit ist Ursache für die Krise.

Was stimmt denn nun?

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