Freie oder feste Wechselkurse?

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Eine häufig vorgetragene Kritik lautet, dass freie Wechselkurse destabilisierende Wirkung hätten und oft wird nostalgisch auf die Zeit von Bretton Woods zurückgeblickt. Dabei wird übersehen, dass Bretton Woods nicht einfach als Ergebnis einer freien politischen Entscheidung abgeschafft wurde, sondern zusammengebrochen ist. Feste Wechselkurse führen genau zu jenen Ungleichgewichten, die freien Wechselkursen oft unterstellt werden. Wenn ein Land Geld druckt, dann fließt die Inflation über den Wechselkursmechanismus in andere Währungsräume ab. Ungleichgewichte in der Handelsbilanz können nicht durch die automatische Ab- oder Aufwertung korrigiert werden.

Welche Probleme das mit sich bringt, zeigen der faktisch politisch festgesetzte Wechselkurs zwischen der USA und China und die wachsenden Ungleichgewichte innerhalb der Euro-Zone. Eine steigende chinesische Währung und ein fallender US-Dollar hätten das Gleichgewicht zwischen China und den USA wiederherstellen können. Ebenso würde eine Abwertung der griechischen Währung gegenüber der DM zu einem Ausgleich führen. Durch die Schaffung einer einheitlichen Europäischen Währung und durch die Kopplung der chinesischen Währung an den Dollar sind diese automatischen Ausgleichsmechanismen ausgeschaltet worden mit verheerenden Folgen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Liberalen Instituts

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

@Meier
Die Schweiz ist eine Ausnahme. Andere kleine Länder haben künftig keine andere Wahl, sich vor massiven spekulativen Angriffen zu schützen. Sie müssen zu Restriktionen greifen oder unter eine Gemeinschaftswährung schlüpfen.

Gravatar: Meier

Die Schweiz ist ein gutes Beispiel für ein kleines Land, das von freien Wechselkursen profitiert, sogar als ein sehr demokratisches Land eine Sicherheit ausstrahlt und Anlegergelder fließen den schweizer Banken darum zu.

Freie Wechselkurse entsprechen der Kaufkraft die eine Währung in einem anderen Wirtschaftsraum besitzt und spiegeln die Glaubwürdigkeit einer Währung im Ausland.
Dort, wo Regierungen die Notenpresse bedienen, um Subventionen zu verteilen, die nicht durch Wirtschaftsleistung erbracht sind, werden feste Wechselkurse notwendig, wie ehemals zwischen DM West und Ost.

China erobert sich den Dollarmarkt als boomende Wirtschaftsmacht, mit dem Aufkauf relativ wertloser US-Anleihen die als Äquivalent von, per FED bedrucktem Papier kursieren und schafft sich Fakten.
Auf dem Weg zur Weltmacht zählt die Wirtschaftsmacht, also eine Potenz die im freien Wechselkurs ihren Ausdruck findet. Da es der chinesischen Wirtschaft Nachteile bringen würde, hält der chinesische Staat den "Daumen drauf" und wehrt sich gegen freie Wechselkurse.
Die USA "leben über ihre Verhältnisse", darum hat die USB mit amerikanischen "Geldflüchtlingen" ihre Probleme.
Wenn die KP in China freie Wechselkurse zuläßt, kann sie sich vor Anlegern nicht verschließen, verliert aber gewaltige Währungsvorteile als preiswerter Exporteur.
Freiheit ist auch bei Wechselkursen von Währungen jeder staatlichen Regulierung überlegen, da sie währungs- und regierungspolitische Fehler früher ausgleichen kann, ohne Entwicklungen aufzustauen die später zu heftigen Verwerfungen führen.

Gravatar: Freigeist

Kleine Länder mit eigener Währung können sich gegen Spekulation nur wehren, wenn sie feste Wechselkurse haben. Andernfalls kommt es zu Übertreibungen, die Schaden in den Firmen anrichten.

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