Freeman Dyson: Ein aktuelles Interview

Ich war 14, als man mir ein Buch von Freeman Dyson schenkte. Dadurch reifte der Entschluß, Physiker zu werden.

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Nun hat der große alte Mann aus Princeton erneut ein Interview zum Klimawandel gegeben. Man kann es sich als Video bei der Vancouver Sun ansehen.

The fact is that CO2 is so beneficial in other ways it would be crazy to try to reduce it.

Ja, so führt er gewohnt eloquent aus, am menschlichen Einfluß auf das Klima bestünde kein Zweifel. Aber den Glauben, hier handele es sich um eine Katastrophe, nennt er religiös motiviert. Denn weder könne man das Ausmaß der Veränderungen überblicken, noch dürfe man die positiven Folgen einer höheren Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre ausblenden.

Die Modellrechnungen, auf denen die Angst vor dem Klimawandel beruhe, seien zwar nützlich um das Klimasystem zu verstehen, aber nicht für Vorhersagen geeignet. Die Komplexität der Realität könne man niemals in einem Computermodell abbilden.

Worauf sein Optimismus beruhe, fragt ihn der Journalist am Ende des etwa zwanzig Minuten langen Gesprächs:

I grew up in the nineteen thirties and everything was so much worse then. That’s I think the primary reason why I am an Optimist.

Gilt das nicht für jeden von uns zu jeder Zeit? Freeman Dyson ist jetzt 91 Jahre alt. Aber das Nachdenken über die Zukunft bereitet ihm immer noch sichtlich Freude. Dies ist, was Wissenschaftler sein sollten. Rebellen für eine bessere Welt und nicht Advokaten der Angst.

Beitrag erschien auch auf: science-skeptical.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Rießler

Normalerweise hackt auch im Wissenschaftsbetrieb keine Krähe einer anderen das Auge aus. Eine solch massive Kritik an seinen etablierten Herrn Kollegen könnte sich kein aktiver Wissenschaftler erlauben, sonst wäre er sofort als wissenschaftsfeindlich oder sonst irgendwas gebrandmarkt und könnte seine Karriere vergessen. Einem alten Mann, der nichts mehr zu sagen hat, kann man derlei Schrullen allerdings nachsehen, vor allem dann, wenn noch ein Seitenhieb gegen die Religionen als Sündenbock für wissenschaftliches Fehlverhalten dabei ist.
Grotesk ist Ihre Heroisierung von Wissenschaftlern als Rebellen für eine bessere Welt. Als ob die drögen und größtenteils verantwortungslosen Wissenschaftler dafür taugen würden. Moral ist für Naturwissenschaftler keine messbare Größe. Speziell Physiker beschäftigen sich tagein tagaus mit der unbelebten, toten Materie. Infolgedessen würde ich ihre Moral als verkümmert bezeichnen, etwa auf dem Niveau eines Kleinkindes. Dem nächsten Diktator sind sie, wie die Geschichte zeigt, willig zu Diensten, sofern nur der wissenschaftliche Fortschritt und ein üppiges Gehalt gewährleistet ist.

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