„Frauennetzwerk für Veränderung“: eine internationale Initiative

Das Haupthindernis der Entwicklung im Nahen- und Mittleren Osten ist der islamistische Fundamentalismus. Diesem das menschliche Gesicht verzerrende Wahn entspricht ein bis in die Wurzeln reichender Frauenhass. Ein Frauennetzwerk soll jetzt für Veränderung sorgen.

Veröffentlicht:
von

Am Samstag, dem 13. Juni findet in Paris eine große Versammlung von Menschen statt, die sich für eine Lösung der schwelenden und heute weithin brennenden Krise des Mittleren Ostens einsetzen. Gastgeber der Veranstaltung ist u. a. der Nationale Widerstand Iran (NWRI), eine große Organisation, die sich das Ende des religiösen Fundamentalismus und die Errichtung eines demokratischen und toleranten iranischen Staates zum Ziel gesetzt hat. Zehntausende Exiliranerinnen und -iraner werden zu der Veranstaltung erwartet, mit ihnen ebenso viele Unterstützer und Freunde, die der iranische Widerstand in jahrzehntelanger beharrlicher Öffentlichkeitsarbeit in Europa, den nordamerikanischen Staaten und auf den anderen Kontinenten für seine Sache hat gewinnen können. Nicht zum ersten Mal liegt, dem Wesen des NWRI entsprechend, ein besonderer Akzent im Programm auf dem mutigen Eintreten von Frauen gegen die geistlose, brutale Männerherrschaft im Iran und anderswo.

Berlin - junge Iranerin protestiert 25102014 - Foto NCRIIn langer theoretischer Arbeit und gesellschaftlicher Praxis hat der iranische Widerstand herausgestellt: Das Haupthindernis der Entwicklung im Nahen- und Mittleren Osten ist der islamistische Fundamentalismus. Es ist die Ideologie des iranischen Regimes, bestimmt von einem Patriarchalismus, der absurd ist und lächerlich wäre, wenn in seinem Namen nicht ungezählte Morde von Staats wegen und die Menschheit beleidigende Menschenrechtsverletzungen begangen worden wären und immer noch begangen würden. Diesem das menschliche Gesicht verzerrenden Wahn der Männerherrschaft entspricht ein bis in die Wurzeln reichender Frauenhass, der den im Iran Herrschenden den Wahn eingibt, Frauen seien zu gefährlich, als dass man sie in Freiheit leben und sich entfalten lassen könnte. Drittens ist ein absurder Begriff von Vergeltung als Gerechtigkeit charakteristisch für den islamischen Fundamentalismus: wer sich mit der Hand an einem anderen vergeht, dem muss die Hand abgehackt werden. Einer Frau, die sich in ihrer Schönheit zeigt, muss das Gesicht entstellt werden usw. Ein viertes Merkmal dieser Ideologie: Die Herrschaft liegt total in der Hand von Männern, die mit solchen Wahnvorstellungen geschlagen sind; von Demokratie kann keine Rede sein. Gerade des wahnhaften und gewalttätigen Frauenhasses wegen, der für die Mullahs in allem leitend ist, sind es zu allererst Frauen, die sich innerhalb der iranischen Opposition zu Veränderungen im Iran aufgerufen fühlen.

Dass unsere Öffentlichkeit auf dieses üble Phänomen endlich aufmerksamer wird, liegt nicht nur an der geduldigen Arbeit der Oppositionsgruppen, sondern auch daran, dass die Aggressivität der Fundamentalisten in jüngster Zeit bedrohliche, auch für uns gefährliche Formen angenommen hat. In dieser Situation sind solche Initiativen zutiefst anzuerkennen und verdienen unsere Unterstützung nicht nur in Bezug auf den Iran, sondern auch im Hinblick auf die Entwicklung des Mittleren Ostens und schließlich hinsichtlich unserer eigenen Gesellschaften.

Dass nun aus dieser ganzen Erfahrung heraus die Frau Maryam Rajavi den iranischen Widerstand führt, spricht für eine in der Praxis als notwendig erkannte Voraussetzung, dass Frauen in Führungspositionen Garantinnen für mehr Demokratie und somit eine Herausforderung für den Fundamentalismus sind. Das darf nicht unterschätzt werden. Das war Haupttenor einer riesigen Veranstaltung, die am 7. März im Berliner Velodrom unter dem Motto „Für Toleranz und Gleichstellung, gegen Fundamentalismus und Frauenfeindlichkeit“ durchgeführt wurde. Dort machte die renommierte Frauenrechtlerin Dr. Ranjani Kumari, Leiterin des indischen Zentrums für Sozialforschung, den Vorschlag, ein weltweites Frauennetzwerk für Veränderung zu gründen, das die Energien möglichst vieler Frauenrechtsorganisationen bündeln und eine enge Zusammenarbeit in Gang setzen soll. Inzwischen liegt ein Manifest für ein solches Netzwerk vor. Viele Persönlichkeiten und Organisationen, die sich der Gleichstellung von Mann und Frau widmen, sind aufgerufen worden, sich der Initiative anzuschließen. Am 13. Juni wird auf der Pariser Veranstaltung die Gründung des Frauennetzwerks für Veränderung verkündet werden. Frau Dr. Kumari ist übrigens kürzlich in New York für ihre lebenslangen Bemühungen um eine menschliche, auf Gleichberechtigung der Geschlechter beruhende Gesellschaft in Indien mit dem Preis der Asia Foundation und des dieser NGO angeschlossenen Freundeskreises Lotus Circle ausgezeichnet worden.

Während wir Deutschen und Europäer mit Recht für höhere Frauenquoten eintreten und die bisherigen Errungenschaften feiern, müssen wir einräumen, dass die Idee eines Frauennetzwerks für Veränderung aus den Ländern kommt, wo die Frauen am meisten bedroht sind. Das ist natürlich eine Bereicherung auch unserer auf dem Gedanken der Menschenwürde beruhenden Gesellschaft. Das Zusammenwirken von Menschen aus vielen Ländern für die Verwirklichung der egalitären Gesellschaft wird auf der Veranstaltung exemplarisch dargestellt werden. Gewiss werden viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von diesem Beispiel ermutigt in ihre Länder heimkehren.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Karin Weber

Richtig, genau das meine ich! Wir brauchen keine Frauenrechte, sondern Menschenrechte müssen geachtet und umgesetzt werden. AUCH UND VOR ALLEM IN DEUTSCHLAND!

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wie aber geht man mit Männern und Vätern in Deutschland um, ganz abgesehen von den betroffenen Kindern. Ein Mann der per Gewaltschutzgesetz (Umkehr der Unschuldsvermutung / die einfache Falschbeschuldigung einer Frau reicht dazu aus) aus der Wohnung fliegt und obdachlos wird, der hat hier keine Menschenwürde mehr. Die vielen Väter, die in Umgangs-, nicht Alltagssorgesachen behandelt werden wie Fäkalien. Auch die haben keine Würde mehr. Deutschland zeigt mit dem Finger auf andere Länder, aber es sollte erst einmal im eigenen Lande kehren. Mollath, Kachelmann, Arnold, Ulac, Dall, Witte, Wörz, Ewers ... die Liste ist unvollständig und zu lang zum Forführen.

Einfach mal lesen: http://www.heise.de/tp/news/Ich-weiss-nicht-mehr-genau-wann-ich-vergewaltigt-worden-bin-Na-dann-stimmt-das-schon-2190392.html

Das ist das Schicksal von Männern in Deutschland. Es gibt keine Netzwerke, die diesen Menschen helfen ... die haben keine Lobby ... die sitzen unschuldig eine Strafe ab ... und sie befreien sich aus eigener Kraft. Horst Arnold ist tot ... er wurde nie rehabilitiert und entschädigt. Das ist Deutschland. Das ist der deutsche Rechtsstaat, von dem man sich zu Recht fragen muss: War er das jemals?

Gravatar: harald44

Wo Sie recht haben, haben Sie recht.
Nichts ist heutzutage schöner als sich in der Opferrolle zu sühlen und dabei so "ganz zufällig" die Hand weit offen zu halten.
Irgendwie auch pervers, diese Mischung aus Jammern und Geldgier.

Gravatar: harald44

Richtig.
Und warun brauchen Frauen keine Quote?
Weil zahllose Entscheidungen von Männern bis zu den allerhöchsten Rangstufen wie Häuptling, Herzog, König, Kaiser, und so weiter, von ihren FRAUEN im ehelichen Schlafzimmer vorbereitet oder favorisiert wurden. Frauen regieren auf diese Weise von Anfang an die Weltgeschichte mit, aber sie tun es lieber indirekt und sozusagen aus der zweiten Linie über ihre Ehemänner.
Davon ganz abgesehen verdankt auch der berühmteste Mann vom Welteroberer bis hin zu Jesus Christus sein Leben und seine Existenz immer und vor allem seiner Mutter. Was großartige Persönlichkeiten der Weltgeschichte, und auch daran konnte und kann man sie erkennen, stets dazu bewogen hatte ihrer Mutter stets mit dem allergrößten Respekt zu begegnen.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Das ist wieder typisch: von Gleichberechtigung der Geschlechter reden, aber die Anliegen von Jungen und Männern ausblenden. Boko Haram z.B. hat in Nigeria nicht nur Schulmädchen entführt, sondern auch schon Schuljungen bei lebendigem Leib verbrannt. Wenn Sie wirklich für Gleichberechtigung sind, warum blenden Sie dann die männlichen Opfer aus?

>Während wir Deutschen und Europäer mit Recht für höhere Frauenquoten eintreten und die bisherigen Errungenschaften feiern, müssen wir einräumen<

...Frauenquoten sind Sexismus gegen Jungen und Männer. Zwar politisch und gesellschaftlich gewollter Sexismus, aber doch Sexismus. Sie sollten einmal über Ihr Jungen- und Männerbild nachdenken.

Gravatar: Jürg Rückert

Ich vermute, dass noch nie in der Geschichte ein Opferstatus so vorteilhaft war wie heute.

Der Held im Film erleidet vorab Unrecht und Gewalt. Dann reitet er auf dem weißen Pferd los - Sie und ich reiten im Geiste mit - und er macht seine Feinde nieder. Das darf grausam sein, solange der Feind noch als gefährlich gilt. Ist er überwunden, so tritt bei uns Zivilisierten eine Beißhemmung ein. Steinigungen werden von uns immer als barbarisch abgelehnt.

Wollte man früher als (noch unbekannter) Sohn eines Königs geboren werden, so besteht heute der Wunsch, Sohn oder Tochter eines rassisch oder religiös Verfolgten zu sein. Überall ist ein Kampf um den höchsten Opferstatus im Gange, denn wer Opfer ist hat vielerlei Rechte: Er darf den anderen bestrafen, demütigen, abschöpfen. Der als „Täter“ stigmatisierte ist automatisch der Verurteilte.
Dabei haben sich Opfergruppen fest eingerichtet: Frauen, Muslime, Schwule, Schwarze usw. Trifft ein Christ auf einen Muslim oder ein Weißer auf einen Schwarzen, so sind im Streitfall die Gewichte der Justitia bereits verschoben oder auf gut deutsch: die Waage ist falsch geeicht. Dieser Betrug ist inzwischen gesetzlich akzeptiert!

Es gab vor Jahren einen kuriosen Fall in den USA: Drei schwarze Damen schlugen einen weißen Schwulen grundlos zusammen. Der Richter war hilflos: + Frau + schwarz gegen
- Mann, - weiß, aber + schwul!

Gravatar: Heinz

Das ewige Märchen der Unterdrücker: der allseeligmachende Weltfriede kann erst eintreten, wenn alle bekehrt sind -und es brauche nur noch Frauennetzwerke.
Anstatt einfach zu sagen wie es ist, die arabischen Eliten sind momentan nicht am Feminismus als Herrschaftsideologie interessiert. Kann sich aber in einigen Jahrzehnten leicht ändern (siehe Deutschland)...

Gravatar: holz

Sorry, aber der Artikel wurde anscheinend nicht verstanden. Den Frauen im Iran geht es nicht um einen Bonus oder so, sondern darum, dass sie noch einmal eine Liga schlechter als ihre männlichen Kollegen in Sachen Menschenrechte behandelt werden.

Beispiel: Bei einem Schulbrand im Iran bekamen die männlichen Schüler die volle Versicherungssumme, die weiblichen nur einen Teil oder gar nichts. Diese und andere Ungleichheiten ziehen sich durch alle Bereiche.

Natürlich baumeln an den Galgen im Iran am Ende sowohl Männer als auch Frauen und werden im Evin Gefängnis beide Geschlechter gefoltert, aber die Frauen im Iran sind oft der allerletzte Abschaum für ihre Herrscher und auch die Mädchen wohlbemerkt, die unter Rohani zu Zehntausenden minderjährig zwangsverheiratet wurden.

Solche Dinge verschweigt unsere Mainstreampresse und unsere Politik erst Recht, um ja die Erpressungen der Mullahs in Sachen Terrorismus und Atomverhandlungen nicht zu gefährden. Daher müssen leider solche Netzwerke aktiv werden, um überhaupt noch eine Stimme der Vernuft zu senden.

Mit dem teilweise hysterischen Teile und Herrsche Spiel der Geschlechter und dem Medienhype hier hat das - meiner Ansicht nach - nichts zu tun.

Gravatar: holz

Regimepropaganda at its best. Die gleiche alte Lügenleier. Die Terrorlistung ist längst Vergangeneheit und von Gerichten und damals beteiligten Politiken (u.a. brtischer Außenminister) als Konzession an die Mullahs entlarvt.

Die einzigen Landesverräter sind die Mullahs und sie verraten mit ihrer perversen Ideologie auch noch alle Muslime mit. Ihr Frauenhass ist legendär und völlig absurd und real vorhanden.

Fundamentalistische Systeme sind out und nicht mehr zeitgemäß, egal welcher Lesart. Alles, was sich dem entgegen stellt ist sinnvoll und der NWRI ist das Gegenteil zu den Mullahs, ansonsten würden sich nicht von deren Lakaien so massiv im Internet wie in einem Reflex bearbeitet werden.

Gravatar: Cyberwatch 1

Der Nationale Widerstand sind die Mojaheddin Khalg und sind islamische Marxisten,ausserdem gelten sie als Landesverräter weil im Krieg mit dem Irak diese an der Seite Saddams gegen die eigenen Landsleute kämpften.Dieser Nationale Widerstand hat zwar paar tausend Mitglieder ist aber unseriös und von den USA auch zeitweise als terroristische Vereinigung geführt.Hier lässt man sich leicht blenden sobald die Vokabel"FRAU" fällt !

Gravatar: Andreas Tabbert

Also dem Kommentar von Karin Weber kann ich nur zustimmen
(schön das von einer Frau zu lesen)
Hat sich der Artikel hier verirrt ?
Oder war das als abschreckende Persiflage gemeint ?
Wenn ich solche Schei.. lesen will, kann ich bei Fr. Schwarzer nachsehen

Gravatar: Karin Weber

Zitat: >> Während wir Deutschen und Europäer mit Recht für höhere Frauenquoten eintreten und die bisherigen Errungenschaften feiern, müssen wir einräumen, dass die Idee eines Frauennetzwerks für Veränderung aus den Ländern kommt, wo die Frauen am meisten bedroht sind. <<

So einen Quark habe ich lange nicht gelesen. Das ist vielleicht was für die Emma-Leser, aber nicht für normale Menschen. Ich stehe mit meiner Meinung nicht allein, dass eine FrauenQuote das Bekloppteste ist, was es bisher gab. Sicher ist das noch steigerungsfähig, aber derzeit ist es so. Ich feiere auch solch einen Unfug nicht und bezeichne es sogar als Schande für Deutschland. Wir brauchen auch kein Frauennetzwerk, weder hier in Deutschland, noch auf internationaler Ebene. Es gibt Menschenrechte, die gelten für alle. Wozu dann noch obendrauf Frauenrechte? Sehen Sie sich nur das verkommene Deutschland an. Eine feministische Justiz mit Geschlechtsbonus ... Rentenpunkte für Frauen, obwohl beide Eltern Elternteilzeit nehmen ... Frauenhäuser, Frauennotrufe, Gewaltschutzgesetz, aber nix davon für Männer in gleichen Situationen. Aber Sie hyperventilieren hier nach "internationalen Frauennetzwerken"! Lesen Sie mal hier: http://www.krone.at/Nachrichten/titel-story-188021

Mir hängt diese ganze feministische Propaganda regelrecht zum Halse heraus. Ich kann es nicht mehr hören, ständig das Klagelied vom Opfer zu hören. Hören auch Sie auf, so das Verhältnis zwischen Mann u. Frau zu zerstören, denn darauf hin läuft es ja hinaus. Engagieren Sie sich lieber für Vereine wie Agens e.V. ( http://www.agensev.de/ ), dann tun Sie etwas für alle, auch Frauen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang