Frauen stellen sich grundsätzlich ziemlich blöd an, wenn es um die Machtfrage geht

Die bürgerlichen Frauen so um die Dreissig herum sind dabei, in Basel-Stadt ihre politische Karriere, ihren politischen Einfluss für die nächsten zwanzig Jahre zu verspielen.

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Denn mit der wohl nicht mehr abzuwendenden Wahl von CVP-Mann Engelberger in den Regierungsrat, gelangt nach Eymann, Conti und Vischer die nächste Boygroup an die Macht, wie Ständerätin Fetz zurecht feststellt.

Mit anderen Worten, sie können sich gleich von der Politik verabschieden, wollen sie nicht die Rolle weiterspielen, die sie seit Jahr und Tag mit wenigen Ausnahmen zu spielen haben: Alibifrauen.

Frauen stellen sich grundsätzlich ziemlich blöd an, wenn es um die Machtfrage geht.

Sie halten ihre Zurückhaltung für eine Tugend, den Mangel an zielgerichtetem Ehrgeiz für ehrenwert und ein Parteipräsidium hier und ein Kommissionspöstchen da für die Bestätigung dieser Haltung.

Es ist ein Jammer.

Der grösste Selbstbetrug dieser weiblichen Statisten besteht jedoch darin, dass sie gegen die Frauenquote sind.

Ich gebe es unumwunden zu, dass ich lange Jahre auch dieser Meinung war.

Aber nach Jahrzehnten des folgenlosen Geschnorrs muss man resigniert feststellen: Ohne Quote gibt es keine gesellschaftlichen Veränderung, ohne Impulsquote haben Frauen keine Chance.

Denn es geht um’s Bild in den Köpfen.

Weil uns die Bilder fehlen, ist es nicht vorstellbar, dass die Baselbieter Regierung aus fünf Frauen bestehen könnte. Oder in der Basler Regierung nur noch der Baschi Dürr sässe.

Am Rand neben sechs Frauen.

Die sich im Übrigen von diesen schrecklichen Business-Burkas verabschiedet hätten, diesen schwarzen und grauen Tarnanzügenmit weisser Bluse, um ja nicht als Frau aufzufallen.

Uns fehlt eine Marissa Meyer, CEO von Yahoo!, welche das Bild (im Wortsinn) der Business-Frau umkrempelt. Oder eine Sheryl Sandberg (COO von Facebook), die in den USA die Frauen dazu aufruft, endlich aufzustehen.

Uns fehlen Bilder von Frauen in Führungspositionen, welche eine Selbstverständlichkeit zeigen.

Sie fehlen uns, weil Frauen als Kandidatinnen in Regierungsämtern und Chefetagen noch immer – bringen wir es auf den Punkt – ein Kuriosum darstellen.

Welche eine Verschwendung von Talenten.

PS: Dazu passt, dass die neue Direktorin der Basler Kunsthalle in der linken Tageswoche unwidersprochen als «engagiert, selbstbewusst, hübsch – und freundlich» beschrieben wird. Genau: hübsch und freundlich sollen Frauen sein.

Beitrag erschien auch auf: arlesheimreloaded.ch

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Meier

Die Schweiz ist sehr solide, aber manchmal auch langsamer als Deutschland...
In Deutschland haben viele schon erkannt, dass Frauenquoten unsinnig sind, da es nicht darauf ankommt, welches Geschlecht jemand hat, sondern was er/sie im Kopf hat. In Deutschland konstatieren schon viele, dass " die Gleichberechtigung erreicht ist" und dass es keine "Geschlechterdiskrimination" geben darf - und eine Frauenquote wäre eine solche.
Man spricht hierzulande schon von einer "Tussikratie" - sprich eine Unterdrückung der Männer.
Nun hat wohl die Schweiz die Frauenquote als Heilsbringer entdeckt?
Liebe Eidgenossen, ich liebe Euch zwar für Eure Demokratie, Eure solide Wirtschaft, und dafür, daß ihr der EU auf die gierigen Finger klopft, aber die Frauenquote solltet ihr lieber schnell wieder in der Mottenkiste verschwinden lassen.

Gravatar: Marcel Elsener

Frauen wollen offensichtlich freiwillig nicht in ausreichender Zahl für politischen Ämter kandidieren, in denen Sie, Herr Messmer, sie gerne sähen. Na, so eine Frechheit! Da muss man halt die Frauen mit Privilegien locken, damit sie ihr Verhalten ändern Oder segelt eine solche einseitige Vergabe von Privilegien an Frauen bereits unter Bestechung?

Was sagt uns das eigentlich über die (ethische) Qualität derjenigen Politikerinnen, die man erst einmal mit Privilegien bestechen muss, damit sie überhaupt ein politisches Amt anstreben? Und fühlen sich nicht jene Politikerinnen betrogen, die sich ihre Karriere durch harte Arbeit redlich verdient haben, wenn irgendwelche Absahnerinnen auf bequemen Quotensänften ohne Anstrengungen zu ihren Karrieren hingetragen werden?

Egal! Hauptsache, der arme Herr Messmer und seine Leidensgenossen müssen nicht mehr in einer ihnen unangenehmen Realität leben, in der Frauen in Freiheit als aggregierte Menge anders handelt als Männer. Da ist jedes Mittel recht, um die Realität zu verbiegen.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Sie gehen sehr leichtfertig mit Grundrechten um. Frauenquoten sind eine Einschränkung der Grundrechte für Männer, nach denen ja- rein theoretisch - Gleichberechtigung auch für Männer gilt. Wie ich herauslese, wurde es Frauen nicht verboten sich um diese Ämer zu bewerben. Warum sollen nun Grundrechte eingeschränkt werden, wenn erwachsene, selbstständig denkende und handelnde Frauen sich um diese Ämter nicht ausreichend engagieren?

Gravatar: FDominicus

Was soll das denn? Eine Quote widerspricht jedem Gleichheitsgrundsatz und nein wenn die Frauen es nicht selber packen wollen, werde ich mich sicherlich nicht dafür hingeben diese zu schubsen .

Und warum sollen Frauen nicht hübsch und freundlich sein? Sie mögen ja auf hässlich und unfreundlich stehen, ich nicht.

Warum sollte es mich aufregen ob ich von männlichen oder weiblichen Betrügern regiert werde? Ich will beides nicht, auch hier steht es Ihnen frei auf diese Betrüger zu stehen. Jedem wie es ihm gefällt.

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