Frankreich und Großbritannien sind keine Stabilitätsanker

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Die Luft wird dünn in Europa. Immer mehr Staaten streben unter den Rettungsschirm und suchen die Hilfe der Nettozahler. Während in Deutschland die Wirtschaft (noch) im Takt ist, fallen die zwei anderen großen Wirtschaftsnationen als Wachstumsmotor und Stabilitätsanker in der EU weitgehend aus.

Wie der Spiegel berichtet, fürchtet die Regierung in London die Auswirkungen der Griechenlandkrise auf Großbritannien und den britischen Finanzsektor. In Frankreich startete Sarkozy als Hoffnungsträger, dem eine Liberalisierung der Wirtschaft zugetraut wurde, doch jetzt ist Ernüchterung eingekehrt. Die Arbeitslosigkeit ist auf 2,7 Millionen gestiegen. Zusammen mit denjenigen, die nur wenige Stunden in der Woche beschäftigt sind liegt, liegt die Zahl der Arbeitslosen sogar bei über 4 Millionen. Bislang hat es die französische Regierung nicht geschafft, eine konsequente Haushaltssanierung einzuleiten. Bis zum Jahr 2012 wird der Schuldenstand voraussichtlich von 82,3 auf 86,9 BIP steigen. Gleichzeitig verschlechtern sich die Wachstumsaussichten. Die Wirtschaftswoche berichtet:

„Auch andere Kennzahlen verschlechtern sich. Dass die französische Wirtschaft trotz aller Probleme 2011 um rund 2,1 Prozent wachsen dürfte, liegt überwiegend am noch ordentlichen Konsum. Gleichzeitig jedoch steuert Frankreich 2011 auf einen neuen Rekordfehlbetrag im Außenhandel zu. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate lag das Defizit bei 61 Milliarden Euro, während Deutschland im gleichen Zeitraum einen Überschuss von 155 Milliarden Euro erzielte. Vor allem industrielle Güter und Fahrzeuge aus Frankreich sind im Ausland derzeit kaum gefragt.“

Sollte die Bundesrepublik als letzter großer Staat in Europa mit soliden Wachstumszahlen, steigenden Steuereinnahmen und rückläufigen Arbeitslosenzahlen in nächster Zeit in eine Rezession geraten, bräche die letzte Säule der Stabilität weg. Wahrscheinlich würden dann ganz neue  und sehr viel weitergehende Sanierungskonzepte zur Stabilisierung des europäischen Wirtschaftsraums benötigt. Die Politik der Bürgschaften und Transferzahlungen würde dann wohl  ihre definitive Grenze erreichen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rudi Gems

Nur Mut Herr Bökenkamp! Mit ewas mehr Fantasie, können Sie uns dann auch genau aufzeigen, was dann weiter passiert, hier in Europa. Aber in diesen Kessel der Grausamkeiten, traut sich mal wieder, niemand zu sehen? In sowas sollen die Menschen, offensichtlich blind herreinlaufen. Die die es wissen, trauen sich nicht, oder man lässt sie nicht. Deshalb, geht alles wie gehabt. Weiter wursteln, beschwichtigen, den Anderen beschuldigen, das eigene Los bejammern, und die wirklich Verantwortlichen beschützen. Soll das etwa etwas Neues sein? Das gibt es schon seit Tausenden von Jahren.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Hans von Atzigen

Das sind die offensichtlich elenden Realitäten.
Eusserst beängstigende Aussichten.
Eine nachhaltig Gesunde Wirtschaft ist das Fundament jeglicher Zifilisation.
Gewiss der Mensch lebt nicht allein vom Brot,jedoch ohne Brot stirbt alles Physich und Psychisch.
Eine kaputgefahrene Ökonomie ist der Tod des Liberalismus-Humanismus.
Erstes Opfer ist die Würde des Menschen.

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