Das politische System sei gekennzeichnet durch Korruption und Brutalität. Zwar sei die Gewalt nicht mehr auf dem Niveau der Jahre zwischen 2006 und 2007, die letzten Anschläge genügten aber, um viele Iraker an der Zukunft zweifeln zu lassen.
Durch die politische Landschaft verlaufe weiterhin ein tiefer Graben zwischen den religiösen schiitischen Parteien und den säkularen und sunnitischen Parteien. Die Kurden im Norden versuchten derweil ihre Autonomie zu verteidigen und die Wiederherstellung eines starken Zentralstaates zu verhindern. Er vergleicht die irakische Demokratie mit einem potemkinschen Dorf.
Parker kritisiert die Art und Weise wie die USA für Ministerpräsident Maliki Partei ergriffen hatte, weil sie nur einem religiösen Schiiten die Stabilisierung des Landes zu trauten. Diesem wirft Parker vor, systematisch politische Gegner ausschalten und mit Hilfe des Sicherheitsapparates die absolute Macht an sich reißen zu wollen.
Parker beschreibt drei mögliche Szenarien:
- Eine Konfrontation Malikis mit den Stämmen und ethnischen Gruppen.
- Das Auseinanderbrechen des Irak in verschiedene autonome Zonen.
- Ein Militärputsch
Um diese Entwicklungen zu verhindern müsste die USA stärkeren Druck auf Malaki ausüben, die Macht zu teilen und eine Politik der nationalen Versöhnung und der Herstellung rechtsstaatlicher Verhältnisse einzuleiten. Davon sollten die USA ihre Unterstützung für den Wiederaufbau abhängig machen.
Information
Ned Parker: The Iraq We Left Behind, in: Foreign Affairs, März/April 2012.
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