Flüchtling beim Klauen erwischt

Ich habe einen Flüchtling beim Klauen von Süßigkeiten erwischt. Anstatt die Polizei zu rufen, habe ich die Süßigkeiten bezahlt. Eine unangenehme Situation. Denn er war zwar ziemlich nett, aber der Diebstahl ist nicht zu rechtfertigen.

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Ich bin übers Wochenende zu Besuch im südbadischen Freiburg. Am späten Freitag Abend gehe ich in einen Kiosk um etwas zu besorgen. Im Augenwinkel sehe ich einen Mann, der sich einfach so ein paar Süßigkeiten in die Hosentasche steckt. Was soll man in so einer Situation tun? Laut schreien? Ignorieren? Polizei rufen? Ladenbesitzer informieren? Jede Handlung, die nicht aus Ignorieren besteht, lässt einem in so einer Situation den Puls auf 500 steigen.

Ich entscheide mich dazu, etwas zu tun. Der Mann wartet an der Kasse direkt hinter mir. Die Süßigkeiten hat er zwar in die Hosentasche gesteckt, aber ein Getränk will er scheinbar bezahlen. Als ich dran bin, bezahle ich meinen Kram, drehe mich um und strecke dem Mann 2€ hin. Begleitet mit den Worten: “Hiermit bezahlen Sie das, was Sie sich in die Hosentasche gesteckt haben”.

Das Kassenpersonal wollte schon die Polizei rufen, aber warum eigentlich? Es liegt kein Ladendiebstahl vor, weil keine unbezahlte Ware das Lokal verlassen hat. Vor dem Kiosk kam der potenzielle Dieb mit mir und meinem Bekannten ins Gespräch. Er kam im Juli aus Syrien nach Deutschland und kann schon ein bisschen Deutsch – English kann er aber perfekt. Die Süßigkeiten waren für seine Kinder gedacht.

So eine Situation ist unangenehm. Es stellte sich heraus, dass der Flüchtling eigentlich ganz nett ist und aus Mittellosigkeit gehandelt hat. Das rechtfertigt natürlich nichts, aber ich kann ihn verstehen. Es ist ihm peinlich und unangenehm immer betteln zu müssen, deshalb habe er die Kleinigkeiten aus Verzweiflung in die Tasche gesteckt. Im Verlauf des Abends nahmen mein Date und ich ihn mit zum Essen und unterhielten uns köstlich. Ich habe vorher noch nie mit einem Flüchtling gesprochen. Er sah ordentlich und sauber aus; nicht so wie in den Medien.

Achja, hier noch ein Songtipp ;-)

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Steffen Beyer

Der Beinahe-Dieb hat ganz klar ein Problem mit dem Respekt vor fremdem Eigentum. Er wird auch grössere Dinge klauen - wenn er sich ausrechnet, damit durchzukommen. Er ist solange nett, wie er alles bekommt, was er sich wünscht. Wenn er ein NEIN zu hören bekommt, wird er grob. Und ja, er hat 130 Euro pro Monat zusätzlich zur Rundumversorgung frei. Da ist Haushalten gefragt. Es ist diese moslemische Mentalität und Sicht der Dinge, die die Grenzen von meinem und deinem Eigentum massiv verschwimmen lassen. Sie nehmen sich, was sie brauchen - und entwickeln kein Unrechtsbewusstsein dabei. Und ich habe da keine Illusion, dass sich das verbessern wird. Nicht in den nächsten 100 Jahren. Und mit dem Koran NIE.

Gravatar: Eberhard Schulz

da bin ich ganz konsequent, nachdem man mir 18% meine Rente geklaut hat und die Rentenzahlung auf den Monatsletzten gelegt hat.
Hilfe bekommen von mir nur Alte Deutsche.
Bin eben ein Dunkeldeutschländer oder anders gesagt: gehöre inzwischen zum Pack!

Gravatar: Rüdiger Braun

Und wo ziehen wir jetzt die Grenze? "Eigentlich ganz nett", hat aber definitiv keine Skrupel seine Gastgeber zu beklauen.

Gravatar: Gerd Müller

Ein Verwandter eines meiner Bekannten, ist Ladendetektiv bei einer großen Handelskette, die in unserer sächsischen Kleinstadt einen Laden betreibt.
Dieser habe ihm erzählt, daß jetzt so viele Diebstähle wie überhaupt noch nie in diesem Laden vorkommen würden.
Die Diebe sein zumeist Ausländer.
Auch habe er erzählt, daß diesem Laden die enormen Verluste von offizieller Seite ersetzt würden, wenn man als Gegenleistung diese „speziellen“ Diebstähle nicht anzeigen würde ...........

Da frage ich mich doch:
"Wo leben wir denn eigentlich hier ?"
Das kannte ich bisher nur aus meiner Zeit in der Ostzone, wo man so mit ähnlichen Vorkommnissen durch Kubaner verursacht, umging !

Gravatar: Ben Goldberg

Ich weiss nicht, wie ich gehandelt hätte. Auf jeden Fall illustriert es das Dilemma in dem man sich selbst und ein Teil dieser Menschen befindet.
Ich kenne Menschen aus Syrien und bin in den 90ern selbst dort gewesen. Stellvertretend für wahrscheinlich den grössten Teil der Arabischen Welt stellt man sich Deutschland als das Land vor, wo Milch und Honig fliessen.
Sicher wird der Drang nach Deutschland zu kommen momentan noch durch eine naive Kommunikation nach aussen verstärkt aber er war schon immer vorhanden.
Der Mann schien das Potential zu haben, sich in die westliche Gemeinschaft integrieren zu können. Auf wie viele mag das zutreffen?
Aus all diesen Gründen ist man als der Vernunft zugeneigter Mensch natürlich der Meinung, dass es hier mit Struktur und Verstand zugehen müsste. Das hätte wahrscheinlich auch diesem Mann einen besseren Start gegeben.
Aber so fallen sie alle in das selbe Loch, und versuchen jeder auf seine Weise die Situation zu meistern. Dann sind sie hier, und viele können einem Leid tun. Bei manchen fragt man sich dann, inwiefern man sie verantwortlich machen kann für die Situation. Hätte ich nicht auch an das Paradies glauben wollen?
Und könnten sie begreifen, wenn man ihnen sagen würde: Ihr und eure Kinder seit nur Manövriermasse im grossen Spiel der Mächte um Europa.

Gravatar: Winfried

Es mag sein, dass im juristischen Sinne, da kenne ich mich nicht aus, noch kein Ladendiebstahl vorlag. Aber wie Sie selbst erkannt haben, lag wohl der Wille zum Begehen eines solchen vor. Und das ist schon interessant. Ein Ladendiebstahl ist zwar sicher kein schweres Delikt und wird auch von Einheimischen massenhaft begangen.

Aber was sagt das über den Hilfesuchenden aus, der hier frisch angekommen ist und schon in den ersten Tagen offensichtlich kein Problem damit hat, seinen Gastgeber zu bestehlen? Man sollte meinen, dass in den ersten Tagen noch gewisse Skrupel da sind. Wie ist das dann erst, wenn dieser Mensch einmal einen Aufenthaltsstatus hat? Ich glaube, dass wer schon am Anfang keine Skrupel hat, sich im Verlauf nicht bessern wird, eher im Gegenteil.

Gravatar: Gerd B.

> Es ist ihm peinlich und unangenehm
> immer betteln zu müssen, deshalb
> habe er die Kleinigkeiten aus
> Verzweiflung in die Tasche gesteckt.

Kein Flüchtling muß betteln. Er und seine Famile bekommen hinreichend zu Essen und zu Trinken. Für Schokoriegel und andere Dinge sind die 150 Euro Taschengeld gedacht und als jemand, der selbst von 650 Euro leben muß (kein Harz-IV, sondern freiwillig wegen der Kinder) und davon sogar auch noch Miete und Heizung für eine Einzimmer-Wohnung bezahlen muß, kann ich mit Fug und Recht behaupten, daß die 150 Euro locker ausreichen, um Schokoriegel rechtmäßig zu erwerben. Betteln und stehlen muß ich jedenfalls nicht und ich habe auch nicht mehr "Taschengeld" zur freien Verfügung als ein Flüchtling.

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