Das Finale der RTL-Sendung „Der Bachelor“ hatte höhere Einschaltquoten als das parallel gezeigte Spiel des FC Bayern München in der Champions League – es sind also nicht Randgruppen, die sich für derartigen Fernseh-Müll interessieren und bei Weitem nicht nur lüsterne Männer mit Harems-Träumereien, sondern vor allem jungen Frauen, die die Quoten nach oben treiben. Zwanzig Frauen haben sich beim „Bätschäler“ einem vermeintlich erfolgreichen jungen Mann an den Hals geworfen, der nach zupackendem Durchtesten bis zum Finale die Dame seines Herzens oder auch Bettes erwählte. Es grenzte schon fast an Prostitution, wobei die Damen als Lohn ihre „15 minutes of fame“ erhielten, richtigen verdienen tut dabei nur RTL. Ich versuche mir vorzustellen, mit welchen Gefühlen eine Alice Schwarzer solche Sendungen verfolgt (und ich bin sicher, dass sie es tut); die recht offensichtlich zeigen, dass eine zunehmende Zahl von jungen Frauen die Errungenschaften des Feminismus offenbar nicht zu schätzen oder gar zu nutzen weiß. Schlimmer noch, sie sind zu dem zurückgekehrt, was sich aus Frauensicht schon immer bewährt hat: Sich einen Mann angeln und/oder einfach nur schön sein.
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Kommentare zum Artikel
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Tja, das muß ja ziemlich frustrierend sein für Schwarzer u. Co.