Feministinnen in Rage über "Time"-Umfrage: Soll das Wort "Feministin" verboten werden?

Gestern veröffentlichte das führende politische Magazin "Time" eineOnline-Umfrage, welche Wörter ab 2015 lieber nicht mehr verwenden sollte. Zur Wahl stand unter anderem das Wort »feminist«.

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Also ICH finde das SEHR komisch.

Anfang dieses Jahres fand die feministische Kampagne "ban bossy" statt. Sie forderte, das Wort "bossy" (zu deutsch: "herrisch", "rechthaberisch") wegen seines angeblich negativen Einflusses auf junge Frauen zu verbieten. Es gab eine massive mediale Berichterstattung und Unterstützung von mehreren Promis.

Gestern veröffentlichte das führende politische Magazin "Time" eineOnline-Umfrage, welche Wörter den Nervfaktor derart deutlich überschritten haben, dass man sie ab 2015 lieber nicht mehr verwenden sollte.

Zur Wahl stand unter anderem das Wort "feminist" (zu deutsch: "Feministin", "Feminist", "feministisch" ... was ihr vermutlich schon geahnt habt.) Die Begründung:

You have nothing against feminism itself, but when did it become a thing that every celebrity had to state their position on whether this word applies to them, like some politician declaring a party? Let’s stick to the issues and quit throwing this label around like ticker tape at a Susan B. Anthony parade.

Und jetzt ratet mal, welches Wort in dieser Umfrage meilenweit vorne liegt?

Yup. "Feminist" führt mit 49 Prozent aller Stimmen. Das Wort auf Platz 2 konnte immerhin 12 Prozent aller Stimmen für bzw. gegen sich gewinnen. Und "bossy" liegt mit 2 Prozent eher nicht so gut im Rennen.

Und wie nicht anders zu erwarten: Feministinnen flippen aus.

Einige wurden sogar ein bisschen "bossy".

Wie eigentlich immer, wenn sie mal wieder feststellen, dass zwischen ihrer Huldigung in den Medien und den Ansichten der Bevölkerung eine gewaltige Kluft besteht.

Obwohl die feministische Empörung von US-amerikansichen Leitmedien mit getragen wurde (drei Artikel allein in der "Washington Post"!), baute sich der Vorsprung des Wortes "feminist" im Verlauf des gestrigen Tages nur noch weiter aus.

Auch ich habe mich gerne an dieser Umfrage beteiligt. Wenn ich auch nicht verrate, für welches Wort ich gestimmt habe – schließlich gilt bei uns das Prinzip der geheimen Wahl.

Beitrag erschien auch auf: genderama.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Blobfisch

"kein Nicht-Behinderter beschwert sich über das Vorkommen von Behindertenrampen und kein Junge/Mädchen beschwert sich über fehlendes Spielzeug, wenn die Spielzeugvergabe gerecht erfolgt."

Eben. Deswegen ist es ja auch so lächerlich, dass man sich über Dinge beschwert, die eine tatsächliche Benachteiligung von Frauen ausgleichen soll.

Gravatar: Lomax

Werte Foristin Blobfisch,

kein Nicht-Behinderter beschwert sich über das Vorkommen von Behindertenrampen und kein Junge/Mädchen beschwert sich über fehlendes Spielzeug, wenn die Spielzeugvergabe gerecht erfolgt. Ist das wirklich alles an Gegenrede, was ich bzgl. Frauenprivilegien genannt habe?

Gravatar: Blobfisch

ein paar dieser Sachen, die Sie aufzählen, sind fraglich bis problematisch. Ein paar schießen vllt auch übers Ziel hinaus.

Bei vielen trifft aber folgendes Beispiel 1 zu 1 zu:

an einem Gebäude wird eine Behindertenrampe eingebaut. Jetz beschweren sich körperlich gesunde Menschen, dass die Behinderten es im Leben viel leichter hätten mit diesen ganzen Rampen, die extra für sie gebaut werden.

Oder noch deutlicher:

Ein Junge hat zwei Spielzeuge, ein Mädchen hat gar keines. jetz gibt man dem mädchen 4 Spielzeuge und dem Jungen 2, um für Ausgleich zu sorgen.
Der Junge beschwert sich, dass das Mädchen 4 Spielzeuge bekommen hat und fordert nun noch 2 weitere Spielzeuge.

Gravatar: Lomax

Der Feminismus fordert die Gleichberechtigung von Mann und Frau? Danke an die Foristin Blobfisch für den Lacher des Monats. Frauenquoten, Professorinnenprogramm, Frauenbeauftragte, Studienangebote nur für Frauen, vereinfachte Uniaufnahmetests für Frauen, reine Frauenstudiengänge, Frauenhäuser, Frauennotrufe, eine milliardenschwere Frauenförderung, Besserbenotung von Mädchen an Schulen, Schutz vor Genitalverstümmelung, Frauenparkplätze, Frauenbibliotheken, Frauenbuchhandlungen und eine Frauen-Subventionierung über die Sozialsysteme. Der Feminismus interessiet sich leider einen Sch*dreck für die Gleiberechtigung von Männern. Der Feminismus ist eine reine Lobbyveranstaltung für Frauen, der ständig neue Diskriminierungen und Sexismen erfindet (gender pay gap, Diskriminierung von Fauen in Führungspositionen, #aufschrei und besonders albern #shirtgate) um auch weiterhin Frauenfördermittel in Milliardenhöhe abzugreifen. Es geht um die Priviligierung von Frauen - mit Gleichberechtigung hat das schon lange nichts mehr zu tun.

Freundliche Grüße

Gravatar: Blobfisch

Wie unterbindet man eine unliebsame Bewegung?
Man verbietet, den Begriff für diese Bewegung verwenden zu dürfen.
Wenn man niemanden mehr von Feminismus reden hört, dann gibt es wohl auch niemanden mehr, der Gleichberechtigung von Mann und Frau fordert.

Und wenn sich ein Firmenchef outet, dann mögen wir das auch nicht, dann merken die Leute ja, dass es tatsächlich Homosexuelle mit realen Problemen gibt, und wir können diese Minderheit nicht mehr totschweigen.

Ich habe übrigens auch ein Wort vorzuschlagen:
Verbannen wir doch "Gender-Mainstreaming", das fängt nämlich wirklich an zu nerven und ist total überflüssig. Eine Bewegung dieses Namens gibt es nämlich, im Gegensatz zum Feminismus, überhaupt nicht.

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