EZB führt uns in die nächste Krise

Wenn Schuldner keine Risikoaufschläge bezahlen, dann müssen die Gläubiger das Risiko tragen. Diese Tatsache ist so alt wie das Kreditgeschäft an sich. Durch Anleihenkäufe und sonstige Maßnahmen senkt die EZB nicht nur den Außenwert unseres Geldes, sondern führt uns damit auch in die nächste Krise.

Veröffentlicht:
von

Wenn eine Währung an Wert verliert, dann beflügelt dies den Export und belastet den Import. In unserer Volkswirtschaft besteht der Export meist aus Unternehmen und der Import aus Verbrauchern. Die Konsumenten importieren über den Handel Güter wie Kaffee, Energieträger, Baumwolle oder Metalle. Zirka 60% eines in Deutschland hergestellten Produktes besteht aus Vorleistungsimporten. Die EZB möchte mit der Euroabwertung eine gewisse Inflation importieren. Dabei profitieren Unternehmen und leiden Privatpersonen. Eigentlich müssten Parteien, die das Wort “sozial” im Namen tragen, dagegen Sturm laufen. Aber das Gegenteil geschieht: Die EZB darf tun und lassen was sie will. Auch wenn sie die Umverteilung von Fleißig zu Reich beschleunigt. Es geht sogar soweit, dass Kritik an der Zentralbank als “rechts” gilt. Diese Keule ist an Absurdität nicht zu überbieten.

Hauptursache der Eurokrise waren fehlende Risikoaufschläge. Zwischen 2002 und 2009 waren die Zinssätze der €-Anleihen auf einem harmonisch niedrigen Niveau. Deshalb konnten sich wirtschaftlich schwächere Länder stärker verschulden im Vergleich zur Zeit mit der eigenen Währung. Weil neue Staatsschulden nicht mit Risikoaufschlägen belegt wurden, konnten die Regierungen so viele Schulden machen, wie sie wollten. Doch die Risiken waren dennoch da und bauten sich im Hintergrund auf; bis zur Entladung. In dieser Anfangszeit des Euros hat man den Markt außer Kraft gesetzt. Die Spannungen, die in dieser Zeit entstanden, haben sich 2010 in der “Eurokrise” schlagartig gelöst. Die bis dato nicht bezahlten Risikoaufschläge mussten in einer Summe über Rettungsschirme finanziert werden.

Ursächlich für die Eurokrise war die außer Kraftsetzung der Märkte und zu niedrige Zinsen. Um die Krise zu lösen setzt man die Märkte nun noch mehr außer Kraft und manipuliert die Zinsen mit aller Kraft nach unten. Wieder erhalten Gläubiger für ihr Risiko keine Prämie und Staaten können sich grenzenlos, zum Teil zu Minuszinsen, verschulden. Die EZB wiederholt nicht nur die gemachten Fehler. Sie verschlimmert die Lage noch. Frankreich bezahlt für 8 jährige Anleihen nur noch 0,21% p.a., Portugal auf 3 Jahre nur noch 0,56% und Spanien gerade noch 0,30%. Und dies ist noch nicht das Ende: Durch die Zentralbankkäufe können die Zinsen weiter sinken. Doch wenn für Risiken nicht bezahlt werden muss, dann muss sie jemand Drittes tragen, wenn sie eintreten. Wer wird das dann wohl sein? Die EZB hat den Karren damals an die Wand gefahren, setzt zurück und fährt nun noch einmal mit Vollgas gegen die selbe Wand. Mit der gleichen Schrottkarre. Und unsere Politiker klatschen Beifall.

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Hans

"außer Kraftsetzung": Die Rechtschreib-"Reformen" der letzten Jahre zeigen Wirkung!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang