Evo Morales erleichtert Kinderarbeit

Dass seit einigen Tagen in Bolivien Hunderttausende Kinder ab dem zehnten Lebensjahr völlig legal arbeiten dürfen/müssen, hat keinen einzigen linken oder kirchlichen Kritiker von Kinderarbeit zu irgendeinem Protest veranlasst.

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Erstaunlich, wie die Linke sofort auf Kritik verzichtet, wenn diese eigentlich eines ihrer Liebkinder treffen müsste. Man vergleiche dieses Schweigen etwa mit ihrem auf Knopfdruck jedes Mal kommenden Aufschrei, wenn Ungarn irgendein – noch so mit Österreich vergleichbares – Gesetz macht; da gibt der ORF im Sinne der SPÖ gleich ein Buch zur Beschimpfung Ungarns heraus.

Dass seit einigen Tagen in Bolivien Hunderttausende Kinder ab dem zehnten Lebensjahr völlig legal arbeiten dürfen/müssen, hat jedenfalls bisher keinen einzigen linken oder kirchlichen Kritiker von Kinderarbeit zu irgendeinem Protest veranlasst. Seltsam. Freilich ist der Grund klar: Dieses Gesetz kommt ja von Evo Morales, dem Liebling der Linken. Da vergisst man doch sofort sein fortschrittliches „Gewissen“. Dieses verwendet das Wort „Da steckt ja Kinderarbeit drinnen“ sonst immer sofort, wenn es ein Unternehmen trifft, das keine Tributzahlungen an die grünen NGOs leistet.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Wenn die Alternativen zur Kinderarbeit Prostitution, Tod oder Verhungern heißen, ist Kinderarbeit moralisch durchaus die bessere Wahl. Daher gibt es diese auch seit Jahrtausenden, seit Beginn der Menschheit. Und es gibt Kinderarbeit auch heute noch in etlichen Ländern, selbst wenn die Marktwirtschaft in den letzten Jahrzehnten vielerorts eine dramatische Besserung gebracht hat.

So einfach ist die Dritte Welt eben nicht, wie es unsere Schulbücher meinen. Übrigens sind auch in Österreich bis heute die Schulferien so terminisiert, dass Kinder in der Landwirtschaft mithelfen, also arbeiten können. Was zornig macht, ist nur die Heuchelei, das plötzliche Schweigen der korrekten Menschen, die in allen anderen Fällen lautstark protestieren.

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas Schneider

Die Heuchelei feiert einmal mehr fröhlich Urständ!

Nein, das Bild eines Elfjährigen am Fließband stört mich persönlich ganz massiv. Aber dennoch: die Legalisierung der Kinderarbeit ab 10 Jahren mag unserem Weltbild nicht entsprechen, trifft jedoch in Bolivien auf Umstände, die ohne dieses Gesetz eben diese Kinder wenn nicht in eine gesetzliche Grauzone, dann in eine arbeitsrechtliche Illegalität befördert hätten.

Oder glaubt jemand ernsthaft, dass ohne dieses Gesetz in Bolivien keine 10jährigen arbeiten würden?

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