Euroanleihen: Benzin ins Feuer

Veröffentlicht:
von

Der Vorschlag steht im Raum die Staatsschulden der Euro-Staaten quasi zu kollektivieren.

„Die Staaten des Euro-Raums sollen – so lautet der Vorschlag – gemeinsame Anleihen begeben und gemeinsam dafür haften. Das werde den finanzschwachen Staaten wieder Zugang zum Kapitalmarkt, also erträgliche Zinsen für neue Schulden verschaffen" (FAZ)

Damit würde der Zustand institutionalisiert, was erst in die Krise geführt hat. Das Problem von Griechenland, Spanien und Co war nicht, dass die Zinsen zu hoch waren, sondern dass sie über lange Zeiträume zu niedrig waren. Die Einführung des Euro hat ein Vertrauen der Anleger in die Bonität der PIIGS geschaffen, die nicht gerechtfertigt war. Das Steigen der Zinsen ist der Weg zurück zur Normalität. Eine europäische Anleihe würde einen anormalen Zustand festschreiben und das Problem, dass schwache Staaten durch niedrige Zinsen dazu verführt werden, sich über die Maßen über Schulden zu finanzieren, würde noch weiter wachsen.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Freigeist

Es würden vermutlich nur die Altschulden auf gemeinsame Bonds umgestellt werden. Glauben Sie wirklich, das man den PIIGS-Staaten erlauben würde, sich auf Kosten von Frankreich, Deutschland, Österreich, Luxemburg, Niederlande NEU zu verschulden? Neu verschulden würde bedeuten, dass die PIIGS so weitermachen könnten wie bisher. Dies können Sie auf keinen Fall. Wer dies will, kann nur aus der Eurozone austreten und hoffen, dass der Kapitalmarkt Kredit geben wird. Schaut man auf Argentinien so ist schon jetzt klar, dass kaum Kredite fließen werden. Deshalb werden die PIIGS wohl in der Eurozone bleiben und reformieren, dass es quietscht. Dann werden endlich alte Zöpfe abgeschnitten werden, es wird sein wie nach einem Krieg - man sortiert sich neu und fortschrittlich. Dann zahlen endlich die Reichen in Portugal mehr Steuern. Ich sehe nicht ein, warum der deutsche Steuerzahlen für die Reichen in Portugal bezahlen soll.

Gravatar: Meier

Die geld- und währungspolitischen Akteure verhalten sich wie Spielsüchtige im Casino. Sie lassen nichts unversucht um weiter Kredite auch mit ungedeckten Schecks zu ziehen, nur um weiter mitspielen zu dürfen.
Der Wahn vom Gewinnen, ist zwar schon der Verzweiflung gewichen aber die Stimmung und das Ambiente im Casino gibt ihnen das erhebende Gefühl sich aufzuwerten, koste es was es wolle, sie leben doch nur für ihre Selbstbespiegelung.
Die Spielbankbetreiber kennen diese Gernegroß-Politiker, die haushaltspolitisch auf die Schuldenpauke hauen und als armselige Würstchen nach ihrer Pfeiffe tanzen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang