EU: Hinterzimmerpolitik als falsches Dogma

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Es ist doch wirklich erstaunlich, wie sich manche in den Medien aufregen müssen über die Aktionen der neuen Syriza-Regierung in Griechenland. Da hagelt es Kritik und Belehrungen am laufenden Band. Eine der “schlimmsten” Vorwürfe ist es, dass die neue Athener Regierung auf offener Bühne agiert und ihre Wahlversprechungen umsetzt.

Alexander Kritikos im Handelsblatt gerät dabei richtig in Zorn: die neue griechische Regierung mache sich keine Freunde damit, in der EU müsse man schweigen und sich dann im Hinterzimmer ohne Öffentlichkeit zusammensetzen, alles andere schickt sich doch nur für, offenbar dumme und überflüssige, Wahlkämpfe.

Nein, Herr Professor für Volkswirtschaftslehre. Entgegengesetzt zu Ihrem Namen sind Sie völlig unkritisch, was die EU-Politik anbelangt. Oder soll es für immer so weitergehen, dass Parteien im Wahlkampf etwas vollmundig versprechen, dann den selben halten und sich in den Hinterzimmern über den Tisch ziehen lassen. Ich finde es im Gegenteil sehr professionell, dass die Regierung Griechenlands jetzt Stärke zeigt, Unerschrockenheit, Konsequenz und Glaubwürdigkeit. Sie ist bereit zum offenen Konflikt und bricht damit die ungeschriebenen Regeln. Das verschafft ihr Respekt. Sie wuchert mit den Pfunden, die sie hat und bleibt glaubwürdig gegenüber der eigenen Bevölkerung. Gerade diese Glaubwürdigkeit wird sie brauchen, wenn sie den Griechen im Gefolge der Reformen einiges zumuten soll.

Artikel ist zuerst erschienen auf

citizenseurope.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfred

Herr Kritikos ist sicher von Herrn Juncker eingenordet worden.
"Wir machen was und warten ab, ob es jemand merkt und machen dann weiter, bis es kein Zurück mehr gibt."
Wenn jemand in Europa das Wort Demokratie noch in den Mund nimmt, dann raste ich aus!!!!!

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