Etiketten

Die rechtspopulistische, der erzkonservative, das nationalextreme, die homophoben, der …

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Die linkslastigen, hochumstrittenen Mainstreammedien unsres Landes und ihre vorwiegend sozialistisch-grüne MitarbeiterInnenschaft neigen doch sehr dazu, alles und jedes gleich und sofort zu etikettieren. Patsch, Aufkleber drauf, Schublade zu.

Seit geraumer Zeit macht Pegida von sich reden. Menschen gehen auf die Straße, weil sie Befürchtungen haben. Bislang ist nichts davon bekannt geworden, daß es bei Pegida- Kundgebungen zu Ausschreitungen, Randalen, Gewalt oder sonstigen Exzessen gekommen wäre. Ein umstrittener selbsternannter linksgrüner Politiker bezeichnet die Bürger, die sich bei Pegida entsprechend dem grundgesetzlich verbrieften Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu Wort melden, als “Mischpoke”, angeblich vom Volk gewählte sog. Innenminister sprachen von “Rattenfängern”, “ausländerfeindlicher Hetze”, von “Nazis in Nadelstreifen”.

Es mag egal sein, ob man Pegida mag oder nicht. Es mag egal sein, ob man mit den Zielen von Pegida übereinstimmt oder nicht. Es ist allerdings nicht egal, ob man einer Bewegung von Bürgern das Recht auf freie Meinungsäußerung abspricht. Im Gegensatz zur öffentlichen Berichterstattung sind es eben nicht extreme rechte Politaktivisten, die hier auf die Straße gehen. Es sind erschreckenderweise die Normalos, die sich hier Luft verschaffen.

Die Attributisierungen der ersten drei Absätze dieses Blogartikels sind natürlich in höchsten Maße unseriös. Keine Frage, doch es sei damit gezeigt, daß es auch anders herum geht. Lernte man nicht früher mal auf Journalistenschulen, sich in Berichterstattung, Meldung und Reportage möglichst jeglicher Attribute zu enthalten? Das war einmal und ist schon lange nicht mehr. Berichterstattung und Meldung sind tendenziös, Kommentar und Glosse sind flach und langweilig geworden. Umgekehrt sollte es sein! An erkennbarer Meinung kann man sich reiben, besonders wenn sie kantig zu Markte getragen wird. An prawdahafter Berichterstattung mag sich niemand reiben. Darin kann man allenfalls Fisch einwickeln oder Kartoffelschalen.

Medienmüdigkeit der Bürger ist auch ein Anzeichen für Pegida. Man glaubt den Zeitungen nicht mehr, was sie schreiben. Entweder ist man selber dabei und weiß es ohnehin besser oder ein Freund schickt Fotos und O-Töne über Facebook und Twitter. Wem glaube ich denn wohl mehr? Dem Journalisten, der schon seit Jahren nur noch tendenziösen Unfug verfaßt oder dem Kumpel, der genauso wie ich selber die Nase voll hat von der politisch-korrekten-genderfeministisch-gebügelten medialen Rotgrünlichtbestrahlung. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land bewegt sich in einem Gedankenumfeld zwischen bürgerlich-konservativ-liberal. Da ist nicht jede politische Regung bis ins Letzte reflektiert und wissenschaftlich untermauert, da muß nur zu oft, der von Links geschmähte gesunde Menschenverstand herhalten. Und siehe da, in vielen Fällen hat er tatsächlich Recht und findet ein gesundes Urteil.

Pegida ist nicht harmlos, wer das behauptet, hat nichts vestanden. Weder hat er den gerechten Bürgerzorn kapiert, noch hat er kapiert, daß wir in der veröffentlichten Meinungsmache politisch-publizistisch-pseudowissenschaftlich manipuliert werden sollen. (Wo lassen Sie denn denken?)

Pegida ist aber auch nicht die Gefahr an sich oder gar der Popanz den linksgutmenschlichgrün tickende Zeitgenossen  jetzt gerne an die Wand malen möchten. Pegida ein #Aufschrei der Bürgerseele unseres Landes.

Pegida wird erst dann zur Gefahr, wenn die Politk, die Verwaltung, die Wirtschaft und die Presse die Wutbürger unseres Landes weiter ignorieren und versuchen, sich ein neues Volk zu wählen/zu basteln/zu dekretieren/herbeizuschreiben.

Erst dann, wenn aus dem #Aufschrei von Pegida ein neuer Ruf erschallt, nämlich der Ruf nach “dem starken Mann”, wirklich, erst dann wird Pegida eine ernste Gefahr nicht nur für unser Land. Dann rächt sich nämlich auch der Etikettenschwindel bitter.

Und daß der allzu leichtfertige Umgang mit Etiketten gegen die Etikette verstößt, sei hiermit auch mal kurz angemerkt.

Beitrag erschien auch auf: katholon.de

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