Es wurde gewonnen, doch es wird zerrinnen

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Der umstrittene Estrela – Bericht ist am Dienstag endgültig vom EU- Parlament verworfen worden. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich (334 dafür, 327 dagegen, 35 Enthaltungen)  der folgenden Alternative Resolution zu:

»Alternative Resolution The European Parliament, –     having regard to Article 168 of the Treaty on the Functioning of the European Union concerning Public Health and in particular Article 168-7 which states that “Union action will respect the responsibilities of the Member States for the definition of their health policy and for the organisation and delivery of health services and medical care“, –     having regard to the Programme of Action of the 1994 Cairo International Conference on Population and Development and to the Programme of Action of the 1995 Beijing  World Conference on Women. A.   whereas the Cairo ICPD Programme of Action gives a definition of Sexual and Reproductive Health and Rights; 1.    Notes that the formulation and implementation of policies on SRHR and on sexual education in schools is a competence of the Member States; 2.   Notes that even though it is a competence of the Member States to formulate and implement policies on Health and on Education, the EU can contribute to the promotion of best practices between Member States; 3.   Instructs its President to forward this resolution to the Council, the Commission, the governments and national parliaments of the Member States, the EU Agency for Fundamental Rights and the UN Secretary-General. «[Sobald mir der offizielle deutsche Text vorliegt, werde ich ihn ergänzen. PW]

Mit dieser Entscheidung erkennt das EU- Parlament an, daß Gesetzgebung zu Abtreibung und auch zu Sexualerziehung in der Verantwortung der Mitgliedsstaaten der EU liegen. Ein von linken politischen Gruppen geplante Zentralisierung dieser Themen bei der EU ist damit gescheitert. Es ist eine gewonnene Schlacht, wenn diese militärische Terminologie hier einmal erlaubt ist. Doch keineswegs ist damit der Krieg für das ungeborene Leben gewonnen. Es wird weitere nationale und internationale Bestrebungen geben, die Tötung ungeborener Kinder als “Frauenrecht” zu installieren. Es bleibt also ein Kampf der Überzeugungsarbeit, den Menschen klar zu machen, daß Abtreibung nicht “Frauenrecht” sondern Frauenleid ist. Die Förderung internationaler Forschungen zum  Thema Post-Abortion-Syndrom (PAS) gehören dringend auf die politische Agenda. Unnötig zu sagen, daß aus katholischer Sicht der gesamte Komplex Erziehung primär in Elternahnd gehört. Daß Sozialisten das anders sehen ist auch keine Neuigkeit. Es gilt auf den Schutz der Familie sowohl national als auch international zu dringen. Viel Arbeit für christliche Europapolitiker im uns außerhalb der Parlamente. Wie notwendig eine christliche außerparlamentarische Opposition inzwischen ist und wie erfolgreich sie sein kann, haben die Aktion “One of us” und die Demonstrationen gegen den Estrela Bericht. Den Akteuren kann man zu ihrem Einsatz gratulieren und sie ermutigen weiter zu kämpfen. Frau Edite Estrela zeigte nach der Abstimmung mehr als deutlich ihr persönliches Demokratieverständnis, als sie die Abgeordenten als ”Heuchler” und “Fundamentalisten” beschimpft haben soll und sprach von einer “schändlichen Abstimmung” sprach. Demokratie nach linker Manier ist Meinungsdiktatur, das sollten wir nie vergessen. Und in dem Punkt gebe ich Frau Estrela gerne Recht, die Wähler werden sich daran erinnern, wenn die nächste Europawahl ansteht. Der heutige Etappensieg wird zerinnen, wenn wir nicht am Ball bleiben. Europa ist dabei, seine christlichen Wurzeln vollends und in jeder Hinsicht zu kappen. Selbstverständlichkeiten gibt es in keinem ethischen Bereich mehr. Im Diskurs heißt es am Ball bleiben und nicht nachlassen. Weitere Aktionen gegen das Recht auf Leben vom natürlichen Beginn bis zum natürlichen Ende werden folgen, weil Leben in einem entchristlichten Europa nicht mehr als ein Wert an sich als Folge der Schöpfungsordnung angesehen wird. Es darf gefeiert werden – das muß sein! – aber es geht noch weiter.

Beitrag erschien zuerst auf: blog.peter-winnemoeller.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolf

Richard, 11:27 Uhr
Vielen Dank für die Mühe der Antwort!
Das Problem vieler aktueller Debatten ist es, daß durch psychologisch-emotionale Sperren das Denkvermögen und die Dialogfähigkeit sehr eingeengt wird.

Gerade junge Menschen sind aus Mangel an Lebenserfahrung, Wissen und Bildung oft genug zugänglich für Parolen.

Da sind sie wieder – die Parolen und Phrasen:
leugnen – rassistisch – antidemokratisch – konservativ – frauenfeindlich.

Die angesprochenen Kritikpunkte lassen sich wegen 5(2)GG nicht so gut in der Öffentlichkeit besprechen, weil alles gerne in die gewünschte Richtung verdreht wird.

Im übrigen hat konservativ etwas mit Bewahren zu tun, d.h. nicht alles kaputtschlagen, um dann auf den Trümmern die Schöne Neue Welt aufzubauen. Das ist ja gerade die zivilisatorische Katastrophe der Frankfurter Schule und der 68er.

Zum Thema Kommunismus (auf leisen Sohlen) mal ausgiebig nach 'Fabian Society' recherchieren!

„Mein Bauch gehört mir.“ Welch ein Frevel, wenn man ein neues Leben austrägt.
Zu Schwangerschaften aufgrund von Verbrechen: Bitte mal kurz überlegen, wie so etwas weitestgehend zu vermeiden wäre.

Parteien sind sehr problematisch, weil sie dem 'Divide et impera' dienen, dem 'Teile und herrsche'. Dann kommt es nur noch darauf an, die Medien in der Hand zu haben, um die gewünschte Gefühlslage und damit das gewünschte Wahlergebnis zu erzeugen. Vgl. dazu die unsägliche Berichterstattung über Timoschenko und Chodorkowski!

Zur Fortbildung empfehle ich über die stille Zeit des Jahreswechsels:

Chodorkowski – eine Erfolgsgeschichte
http://www.netstudien.de/Russland/chodorkowski.htm#.UrQe07RrhLY
Höhlengleichnis – Befreiung aus einem geistigen Gefängnis
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis
How To Brainwash A Nation – Zerstörung von Gesellschaften + Bolschewisierung
http://www.youtube.com/watch?v=zeMZGGQ0ERk
Frankfurter Schule – die zivilisatorische Katastrophe schlechthin
http://ia701507.us.archive.org/14/items/VortragZurFrankfurterSchuleUndPolitischerKorrektheit/FrankfurterSchuleWirkungHeute.mp3
Feminismus – eine souveräne Abrechnung aus dem Jahre 1903
http://de.wikisource.org/wiki/%C3%9Cber_den_physiologischen_Schwachsinn_des_Weibes

Alles ein wenig anspruchsvoll, aber es lohnt sich.
Die Gedanken in den o.a. Beiträgen können Ihr Leben verändern.

In dem Sinn
ein besinnliches Weihnachtsfest und ein friedliches 2014!

Gravatar: Richard

Wolf, Sie leugnen also dass Parteien wie Vlaams Belang, Front National, Lega Nord, FPÖ und wie sie alle heißen rassistische und antidemokratische Ziele verfolgen? Und in wie fern man den "Kommunismus" wieder einführen will wenn man umfassende medizinische Versorgung für Frauen in allen Mitgliedsländern fordert (vom Zwang Abtreibung in jedem Fall zu legalisieren ist im Bericht nirgends die Rede) erschließt sich wohl nur einem sehr "konservativen" Hirn. George Carlin bezieht sich im Übrigen eindeutig auf den politischen Begriff "Pro Life" und dessen Ziele - z.B. Gefängnisstrafe für Abtreibung nach Vergewaltigung - sind ganz klar frauenfeindlich.

Gravatar: Wolf

Da ich von einem Kommentar entsetzt bin, im folgenden einige Zeilen.

Betrifft:
1.) Parolen und Phrasen – Zitat: „Rassisten, Faschisten und Antidemokraten“
2.) Für das Leben = gegen die Frau. Oder umgekehrt: gegen das Leben = für die Frau. Wie armselig, echt kommunistisch!
Zitat: „Und zum Thema “Pro Life = Anti Woman” lasse ich jemanden zu Wort kommen, der besser formulieren kann: http://www.youtube.com/watch?v=ZDzs0gY1cTA“
(George Carlin-„Pro-Life is Anti-Woman“! Frei übersetzt: Für das Leben zu sein bedeutet, gegen die Frau zu sein.)
Übersetzung des ersten Satzes: „Warum, warum, warum, warum, warum ist es so, daß die meisten der Leute, die gegen Abtreibung sind, zu denen gehören, die man nicht an erster Stelle f*cken möchte?“
Man genieße diesen ersten Satz, ferner den Anblick des Redners und erschrecke vor dem brüllenden, rasenden Publikum!
Ich verzichte hier auf eine Analyse.

Zu 1.)
Allgemein soll mit diesen sinnentleerten Schlagwörtern, mit Hilfe der Medien, die überkommene Ordnung natürlicher Werte zerstört werden und etwas Neues, viel Besseres aufgebaut werden – so ähnlich wie nach 1917 in der Sowjetunion. Vgl. 'Das Schwarzbuch des Kommunismus'! 68er und Frankfurter Schule waren bei uns die medial und politisch geförderten Wegbereiter.

Was wir brauchen
Die Enttarnung der Propagandaparolen als hohles Wortgeklingel.
Diese – häufig gutmenschlichen – Schlagwörter sollen eine Revolution dadurch vorbereiten, daß sie ein Volk lähmen und damit wehrlos machen. Darum ist die Enttarnung in allgemeinverständlicher, nicht-widerlegbarer Form so wichtig.
Lohnende Alternativen, auch visionär, sind jeweils anzubieten.

Was zu tun ist
Z.B. in kurzen, prägnanten, allgemeinverständlichen Sätzen, höchstens auf Postkartenformat das provozierte Unheil darstellen.
Zumindest die öffentlich-rechtlichen, von uns bezahlten Medien sind dazu zu zwingen, wahrheitsgemäß und neutral zu berichten und zu kommentieren.
Man darf sich keinesfalls auf rabulistisches Zerreden einlassen.

Gravatar: Richard

Jetzt überfordern Sie mich aber etwas mit Ihrer Suada. Eines vorweg: Sie sind ganz sicher kein Teil MEINER Zukunft. Politisch gesehen sind die "Lebensschützer" auf europäischer Ebene das wichtigste Bindeglied zwischen christlich-sozialen Zentrumsparteien auf der einen und Rassisten, Faschisten und Antidemokraten (FPÖ, Front National..) auf der anderen Seite. Wie reibungslos die Zusammenarbeit hier funktioniert sah man ja auch bei der "Estrela" Abstimmung. Und zum Thema "Pro Life = Anti Woman" lasse ich jemanden zu Wort kommen, der besser formulieren kann:
http://www.youtube.com/watch?v=ZDzs0gY1cTA

Gravatar: Annie

Danke, Monika, für Ihren Beitrag. Ich, ebenfalls Mutter, stimme Ihnen voll zu.

Gravatar: Monika

Pro-Life = Anti-Women ist gelinde gesagt ein Schmarrn.
Selbst Frau und Mutter kann ich dem nur wiedersprechen. Warum werden Kinder mitlerweile bei vielen als Last, meistens sogar als Bedrohung gesehen? Kinder sind eine Bereicherung und eine Herausforderung. Sie verlangen aber auch, das eigene Leben, sich als Person zu reflektieren und gegebenenfalls daran etwas zu ändern bzw. sich neu zu definieren. Das macht Arbeit und verlangt Ehrlichkeit, an sich zu arbeiten, seinen eigenen Egogismus zu bekämpfen, aber es lohnt sich. Man entdeckt als Mutter nämlich ganz oft Kräfte und Fähigkeiten, von denen man gar nichts wusste (oft wächst, Frau über sich hinaus). Was ist da gegen die Frau?
Es gibt einen guten Spruch: Liebe bringt Leben, Egoismus bringt Tod
Aber heute ist es oft so, dass "Ich" über allem steht!
Ein zweiter Aspekt sollte nicht vergessen werden: hat Frau ein Kind ist sie erst mal festgelegt, man bindet sich eigentlich ein Leben lang an einen anderen - etwas was viele nicht wollen. Den wirkliche Verantwortung tragen, ist nicht "in"!
Da liegt der Hase begrabe!. Ja, alle Türen offen halten, nur nicht festlegen. Wer sich aber nirgens festlegt, nirgens fest-bindet, ist Treibholz und landet irgendwann mal als Kleinholz am Strand. Oh, tolle Freiheit!?
Und schließlich zu Letzt: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt!" Mit welchem Recht fordert ein Mensch von einem anderen das Leben, nur weil sie/er "selbstbestimmt" leben will. Wer soll als nächster sterben, weil er einem anderen im Weg der sogenannten "Selbstverwirklichung" /der Bewegung"Frauen-über-allem "steht? Wahrscheinlich dann die älteren Menschen.
Wann soll es ihrer Meinung nach "Herr" Richard ein Recht auf Tötung seiner Eltern geben? Wenn diese einmal pflegebedürftig sind - stehen sie auch der "Selbstverwirklichung" evtl. der Frau Tochter im Weg. Sie sind dann "Anti-Women". Weg mit Ihnen!
Vielleicht sollten sie einmal bedenken: auch sie werden älter und stehen dann vielleicht anderen im Weg frei als Frau zu leben. Wenn sie ehrlich sind setzen wir "Lebensrechtler" uns nicht nur für die Ungeborenen, für die Frauen in Ihrer Würde (eine Natur- und Gottgebene Möglichkeit, keine heute so gern geforderte Gleichmacherei dem Mann gegenüber, sondern des Bewusstmachen sich als Frau ganz anzunehmen), für die später an Abtreibung leidenden Frauen ein, sondern auch für "Sie". Haben "Sie" daran schon gedacht?
Ich schreibe hier nicht, von der wieder so gern zitierten "selbstbestimmenten" Beendigung des Lebens von Kranken und Alten, sondern von der absichtlichen, gesetzlich legalisierten, bewußt gewollten und herbeigeführten Tötung des Menschen "Richard", einfach weil er zu diesem Zeitpunkt seines Lebens anderen im Weg steht. Wollen sie dies oder wollen sie da dann "Anti-Women" behandelt werden und weiter leben wollen? Ja? Dann widersprechen Sie ihren eigenen Anschauungen! Dann müssten Sie sich dann da gegen wehren und Protest einlegen! Das wird ihnen dann aber nichts helfen, denn ihre Stimme wird nicht gehört werden - sie sind ja nur ein Hindernis, das überwunden werden muss und nicht zählt, jemand den man "wegmachen"/"entsorgen" muss.
Ungeborene haben auch keine hörbare Stimme, sie gelten in ihren Augen als Hindernis, das "weggemacht" gehört, als Einschränkung der Frau. Wir "Lebensrechtler" sind deren Stimme, auch wenn wir manchem nicht passen. Und wenn sie wirklich über meinen Text nachdenken und erhrlich zu sich selbst sind, sollten sie zu geben: wir sind auch die Stimme IHRER Zukunft.

Gravatar: Richard

Danke Klimax, dass Sie hier so pointiert auf den Punkt bringen, was ich ohnehin schon immer gedacht habe: Pro-Life = Anti-Women

Gravatar: Klimax

"Es bleibt also ein Kampf der Überzeugungsarbeit, den Menschen klar zu machen, daß Abtreibung nicht “Frauenrecht” sondern Frauenleid ist."

Keineswegs. Man ist kein bißchen besser als die, die man kritisiert, wenn man deren Sichtweise übernimmt und alles von Standpunkt der Frauen sehen möchte. Das machen gerade die Abtreibungsbefürworter auch. Doch ist es nicht das "Frauenleid", auf das es ankommt, sondern das Leben der KINDER. Man soll doch hier bitte nicht dem Feminismus helfen bei seinen Bemühungen, eine Dreiklassengesellschaft einzuführen, in der die oberste Klasse, die der Frauen, diejenige ist, nach der die anderen - 2. Klasse: Kinder, 3. Klasse der Sklaven: Männer -, sich zu richten habe. Es geht darum, die rücksichtslose Privilegierung der Frauen über alles andere Leben zu verhindern.

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