Denn offenbar wird ernsthaft erwogen einen DDR-Erinnerungsort mit staatsvietnamesischer Hilfe geschichtspolitisch einseitig neu aufzubauen. Neben der Erinnerung an die Ausbildung von vietnamesischen Kindern in der DDR würde hier, wenn es denn so umgesetzt werden würde, offenbar ein völlig unkritisches Bild eines Massenmörders demokratisch geadelt.
Und so geht die Geschichte, die man in der Sächsischen Zeitung nachlesen kann.
„Fast ehrfürchtig“, so schreibt Sven Görner in der SZ am 19. Mai, hielt der vietnamesische Botschafter eine Bronzetafel mit Patina in den Händen, die an ein Ereignis von vor fast 70 Jahren erinnert. Im Sommer 1957 weilte der spätere Präsident Nordvietnams Ho Chi Minh in Moritzburg bei Dresden zu Gast. Er besuchte vietnamesische Kinder, die im damaligen Käthe-Kollwitz- Heim, heute wieder das Diakonenhaus, lebten, um in der DDR ausgebildet zu werden. Viele dieser Kinder waren später hochrangige kommunistische Funktionäre in ihrer Heimat. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Ort immer mal wieder von Vietnamesen besucht, die sich selbst noch heute „Moritzburger“ nennen. Zu DDR-Zeiten erinnerte eine Tafel an den Besuch von „Onkel Ho“, wie der Diktator, so beteuert die SZ, auch heute noch „liebevoll“ genannt werde. Nach der Vereinigung geriet der „Gedenkort“ in Vergessenheit. Als Besonderheit in Moritzburg wurden in jüngerer Vergangenheit Schritte unternommen, den Ort attraktiver zu gestalten.
Im Zuge deutsch-vietnamesischer Kontakte erfuhren diese Bemühungen jüngst offenbar massive Unterstützung. Der neue vietnamesische Botschafter und staatsvietnamesische Unternehmer boten ihre Hilfe an. Unterstützung erfährt diese Idee offenbar von der lokalen Politik und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lämmel. Was dabei ganz offenbar völlig unterschätzt wird ist, dass Moritzburg, das von vielen Touristen besucht wird, im Endeffekt ein zum „Onkel Ho“ weich gezeichnetes Bild eines Massenmörders präsentiert bekommen wird, wie es zu DDR-Zeiten üblich war und in der modernen staatsvietnamesischen Propaganda weiterhin gewaltsam durchgesetzter Standard ist.
Doch wer war Ho Chi Minh?
Ho Chi Minh, Mitautor einer 1928 in Moskau erschienenen Anleitung für kommunistische Aufstände, als deren Erscheinungsort Zürich angegeben wurde, ist maßgeblich verantwortlich für die grausamen Verbrechen, die von seiner Befreiungsarmee an der südvietnamesischen Bevölkerung verübt wurden und für die Unterdrückung Andersdenkender in seinem Land. Die vietnamesischen Lager standen in ihrer Brutalität ihrem Urbild im Gulag nichts nach. Bis heute werden Andersdenkende in Vietnam weggesperrt. Fraktionskollegen von Lämmel haben Patenschaften für in Vietnam eingesperrte Blogger, für deren Entlassung sie sich einsetzen, übernommen.
Uwe Siemon-Netto, der als Kriegsberichterstatter die Einnahme der Kaiserstadt Hué während der Tet- Offensive 1968 als Zeuge miterlebte, zeichnet ein ungeschöntes Bild der Kriegsführung von ‚Onkel Ho’s Truppen:
Als sein Militärkonvoi die Stadt erreichte, die vom Vietcong erobert worden war, mussten die Fahrzeuge häufig halten, weil hunderte Leichen auf den Straßen lagen.
An den Verletzungen war deutlich zu erkennen, dass es sich um Opfer von Massenerschießungen aus nächster Nähe handelte, überwiegend Frauen und Kinder, festlich gekleidet für das vietnamesische Neujahrsfest.
Wie sich bald darauf herausstellte, waren die Erschossenen noch glücklich dran gewesen. Viele Menschen waren lebendig begraben worden. Siemon-Netto sah am Rande eines Massengrabes frisch manikürte Finger aus dem Boden ragen.
Trotz aller Grausamkeit der Vietcong wurde der Krieg militärisch nicht von ihnen gewonnen. Wie kam es, dass die militärischen Verlierer am Ende die Sieger waren und Vietnam unter ihrer kommunistischen Knute vereinigt wurde?
Es war ein Sieg ihrer Propaganda, den sie mit ihren willigen Helfern im Westen erringen konnten. Es war der erste Krieg, der nicht militärisch, sondern an der Medienfront entschieden wurde.
Westliche Intellektuelle, wie John Kenneth Galbraith, Jean Paul Sartre oder der westdeutsche Vietcong-Propagandist Erich Wulff, der 1968 nur deshalb nicht der DKP beitrat, um seine Professur in Hannover nicht zu verlieren, beeinflussten maßgeblich die öffentliche Meinung, indem sie die kommunistischen Verbrechen blind ignorierten und die amerikanischen Gräuel, die es natürlich auch gegeben hat, in den Focus rückten, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um ein amerikanisches Prinzip, sondern um dessen Verletzung handelte.
Die Propaganda wird bis heute fortgesetzt. In der deutschen Wikipedia findet man kein Wort über die Verbrechen des Vietcong, dafür einen Hinweis darauf, dass die Studenten 1968 mit Sprechchören wie Ho, Ho, Ho Chi Minh auf die Straße gingen und Bilder von Massenmördern wie Pol Pot und Mao in die Höhe hielten.
Was ist in Moritzburg geplant?
Nun würde in letzter Konsequenz in Moritzburg ein neuer Propagandaort entstehen. Die Wiederanbringung der DDR-Plakete ist geplant, Erinnerungsbilder an das Kinderausbildungsheim hat der Bürgermeister aus dem Archiv hervorgeholt und dem Diakoniehaus übergeben. Diese sollen gezeigt werden. Von einer kritischen Einordnung liest und hört man nichts. Aber zur Krönung haben die geldkräftigen Unterstützer aus Vietnam eine tolle Idee: ein „kleines Holzhaus im vietnamesischen Stil“ soll aufgestellt werden um z.B. die Fotos zu präsentieren. Schließlich hat der liebe Onkel in einer Hütte neben dem Regierungspalast campiert, so will es jedenfalls die Ho Chi Minh-Huldingungslegende. Wenn dies alles so mit staatsvietnamesischer Hilfe umgesetzt werden würde, kann man eigentlich nur von Diktatorenhuldigung reden.
Und möglichst schnell so auch gehen, dann könnte man den 70. Jahrestag des Besuchs von Ho Chi Ming in Moritzburg als Eröffnungstermin nutzen. Dies wäre so letztlich die perfekte staatsvietnamesische Propagandashow. Bislang bleibt ein öffentlicher Aufschrei aus. Lediglich die kleine Gruppe der ehemaligen vietnamesischen Boat-People wehrt sich gegen diesen Skandal.
Es wird eine Nagelprobe für unsere Demokratie sein, ob es gelingen wird, dieses Vorhaben in dieser Form zu verhindern. Denn dies geht weit über das richtige Anliegen der deutsch-vietnamesischen Völkerverständigung und Kooperation hinaus.
Hier können sie die Petition der Boatpeople unterstützen:
Hier können Sie sich über den wahren Verlauf des Vietnamkrieges informieren.
Beitrag zuerst erschienen auf vera-lengsfeld.de
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Das die Greuel der Linken Denkrichtung nur sehr selten,
und nur am Rande ein Themas sind, spricht für sich.
Eine offene und ,,Zielführende,, Geschichtsaufarbeitung,
klammert keines von Beiden aus.
Entscheidender währe die tieferen Ursachen und vorausgehenden Entwiklungen zu Vokusieren die leider immer aufs neue zu Gegebenheit führen, die in Grauen und verderben Enden.
Zum Fall Vietnam sollte man eines nicht ausklammern,
Das Kernziel der Vietnamesen war die Wiedergewinnung der Souveränität.
Das Liberale Gedankengut ist leider zu oft, in der Minderheit und wird zwischen dem linken und rechten
Grossblock zerrieben.
Im aktuel zu beobachtenden Grossbild ist ein deutlicher
linker Überhang sehr deutlich zu beobachten.
Diese Konstellation verspricht wenig Gutes für die Zukunft. Es grassiert ein Linkes Weltbild angereichert mit Radikal sog. ,,Kapitalistischem,,Wirtschaftsdenken,
eine unselige Arsenmischung, mit erheblichem Sprengstoff.
[...] Wenn man anfaengt Graeul gegen Graeul aufzuwiegen, sind wir schnell beim Neandertaler. Ohne Versoehnung gehts nicht in der Welt, das kapiert diese Frau einfach nicht.
So, der Zensor darf wieder meine Meinung unterschlagen wie beim letzten mal.(wieviel anders als der Spiegel, die Zeit oder die FAZ seid ihr eigentlich?)
[Gekürzt. Persönliche Beleidigungen werden nicht freigeschaltet. In Ihrem eigenen Blog können Sie schreiben, was Sie wollen. Und natürlich die juristischen Konsequenzen tragen. Die Red.]