Ernährung: Die neue Sehnsucht nach Einfachheit

Es gibt unglaublich viele Vorschläge, wie wir uns gesund ernähren sollen. Im Allgemeinen geht die Tendenz zu einer abwechslungsreichen, vielseitigen Ernährung. Dann streiten sich aber schon die Experten. Kohlenhydrate ja oder nein, Eiweiß mehr oder weniger, fünf oder drei Mahlzeiten usw. Jetzt wollen viele Menschen es einfacher haben und gehen neue Wege.

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Der Normalbürger plagt sich damit ab und will gerne tun, was ihm gesagt wird, aber meist klappt es nicht so recht. Meiner Ansicht nach könnte der Grund dafür sein, dass diese Vielfalt an Ernährungsmöglichkeiten uns grundlegend verwirrt. Viele Menschen sehnen sich nach einer Vereinfachung der Ernährung. Wo ist denn eigentlich das Grundnahrungsmittel geblieben? In manchen Kulturen ist es Reis, in manchen Hirsebrei oder Kartoffeln. Um dieses Grundnahrungsmittel herum gruppieren sich dann die anderen Nahrungsmittel.

Damit gestaltet sich die Ernährung einfacher und übersichtlicher. Gerade in einer hektischen Zeit ist es ein heimlicher Widerspruch, dass uns absolute Vielfalt gepredigt wird, die aber gleichzeitig viel Zeit kostet. Das zeitsparende Grundnahrungsmittel mit wechselnden Zutaten ist offiziell kein Thema mehr.

So kommt es, dass viele Menschen sich auf die Suche nach einem für sich passenden Grundnahrungsmittel machen, das gesund ist und ihr Leben vereinfacht. Einige junge Veganer schwören auf Bananen und essen bis zu einigen Dutzend am Tag. Ergänzt wird das durch weitere Früchte, Nüsse, Getreide usw. Andere setzen ihre Haferflocken ins Zentrum oder Proteinshakes etc. Für viele Menschen bei uns sind auch noch Brot und Kartoffeln im Zentrum der Ernährung, wenn die gesundheitlichen Wirkungen auch mittlerweile umstritten sind.

Fazit: Wenn man Menschen zu einer gesunden Ernährung begeistern will, dann muss man Rücksicht nehmen auf ihre Sehnsucht nach Vereinfachung und Berechenbarkeit. Das bloße Predigen von Vielfalt motiviert nur Ernährungswissenschaftler und Ökotrophologen. Massenwirkung wird eine neue, moderne und gesunde Ernährung dadurch nicht bekommen. In einer Zeit, die immer hektischer und unübersichtlicher wird, sollte man den Menschen auch beim Essen einen festen Anker geben. Dazu muss man Abschied nehmen vom Perfektionismus und an einer realen Verbesserung arbeiten. Die akademische Diskussion über die richtige Ernährung muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden.

von Dr. Christian Weilmeier

www.voll-motiviert.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

@dickbrettbohrer
Nachtrag: Denken Sie nach bezüglich Kurzes Überleben und Gutes Langes Leben.

Gravatar: Freigeist

@dickbrettbohrer
Lesen Sie das Buch und wir diskutieren darüber. Woher wollen Sie wissen, welchem der Argumente von Sabine Paul ich mich schlussendlich anschließen werde?

Gravatar: Freigeist

Diese Tage lesen ich das Buch PaläoPower von Sabine Paul. Man sollte von jeder Ernährungs-Fraktion auch Kenntnisse haben zur Orientierung und Forschung berücksichtigen. Essen ist schließlich einer der wichtigsten Pfeiler des Lebens.

Gravatar: sant0s

Hallo,
aber nur einfach ist doch nicht der Sinn.
Weil einfach war Essen so gesehen doch nie? Viel mehr glaube ich, dass Essen wieder besonders werden muss.
Aber damit das funktioniert, muss doch erstmal aufgehoert werden mit Lebensmitteln und der Gesundheit profit gemacht zu werden. Und ganz ehrlich - solange die Kassen klingeln, wird das nicht passieren!

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