Erdöl satt

Glaubt man den Äußerungen der Medien und vieler politischer Kommentatoren, dann müssen wir in den nächsten Jahrzehnten mit einem Versiegen der globalen Ölquellen rechnen, weshalb Investitionen in die Nutzung sogenannter Erneuerbarer Energieträger auch jenseits klimapolitischer Erwägungen dringend geboten seien.

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Ganz abgesehen davon, dass auch ein Versiegen der Ölquellen kein Grund für eine staatliche Subventionierung der Erneuerbaren Energieträger ist, weil das Knappheitssignal den Energiemärkten hinreichende Investitionsanreize und eine verfrühte Nutzung unwirtschaftlicher Energiequellen ökonomisch kontraproduktiv ist, stimmt auch die Prämisse von der Erdölknappheit nicht. Laut der aktuellen Studie “Oil: The Next Revolution” von Leonardo Maugeri, gegenwärtig Energieexperte an der Harvard University, dürfte die jährliche globale Ölförderkapazität im Jahr 2020 bei rund 128 Prozent der Jahresölnachfrage des Jahres 2011 liegen. Selbst ein deutlicher globaler Verbrauchsanstieg muss im nächsten Jahrzehnt nicht zu einer Preisexpansion für Erdöl führen. Ganz im Gegenteil ist diese Förderleistung schon ab einem Ölpreis von 70 Dollar je Barrel, also unterhalb des gegenwärtigen Preisniveaus  von 80 bis 100 Dollar pro Barrel wirtschaftlich. Nach gegenwärtigem Kenntnissstand sind nur vier große Erdölländer – Norwegen, Großbritannien, Mexiko und Iran – nicht in der Lage ihre Förderkapazitäten zu erhöhen, wobei in den beiden letzten Ländern eher politische Gründe weitere Explorationsvorhaben verhindern. Besonders interessant ist, dass die Förderkapazitäten in den USA nicht nur beim Erdgas, sondern auch beim Erdöl noch stark ausgebaut werden können. Nach Saudi Arabien wird für dieses Land mit der zweitgrößten Ölförderkapazität im Jahr 2020 gerechnet.

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