Elon Musk’s „X“ – Und was ist mit den SPD-Medienbeteiligungen, Herr Miersch?

Die Genossen zeigen sich empört: „Dass der Springer-Verlag Elon Musk überhaupt eine offizielle Plattform bietet, um Wahlwerbung für die AfD zu machen, ist beschämend und gefährlich“, sagte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch. Doch die Sozialdemokraten messen hier mit zweierlei Maß.

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Von MEINRAD MÜLLER |Während Musk auf seiner sozialen Plattform X Meinungen teilt, verfügt die SPD selbst über ein beeindruckendes Medienimperium. Ihre 100prozentige Tochter, die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), kontrolliert eine Vielzahl an Medienunternehmen und sichert der Partei so eine bedeutende Präsenz in der deutschen Berichterstattung.

Die DDVG hält Minderheits- und Mehrheitsbeteiligungen an zahlreichen Zeitungen und Verlagen, die tief in der deutschen Medienlandschaft verwurzelt sind. Eine besondere Rolle spielt die MADSACK-Mediengruppe, an der die SPD mit 23,1 Prozent beteiligt ist. Diese Gruppe kontrolliert ein breites Spektrum an Tageszeitungen, die in ganz Deutschland eine führende Rolle einnehmen, darunter:

  • Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) und Neue Presse (NP) (beide aus Hannover).
  • Leipziger Volkszeitung (LVZ) – die größte Tageszeitung für Leipzig und Westsachsen.
  • Kieler Nachrichten und Lübecker Nachrichten – bedeutende Zeitungen für Schleswig-Holstein.
  • Ostsee-Zeitung – regionale Tageszeitung für Mecklenburg-Vorpommern.
  • Dresdner Neueste Nachrichten (DNN) – lokale Berichterstattung für Dresden und Umgebung.
  • Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) – eine der wichtigsten Zeitungen für Brandenburg und Potsdam.
  • Göttinger Tageblatt – führend in Göttingen und Südniedersachsen.
  • Wolfsburger Allgemeine Zeitung und Peiner Allgemeine Zeitung – lokale Titel für die Regionen Wolfsburg und Peine.
  • Schaumburger Nachrichten und Aller-Zeitung – wichtige regionale Medien in Niedersachsen.

Diese Zeitungen arbeiten eng mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zusammen, einer zentralen Redaktionseinheit der MADSACK-Mediengruppe, die überregionale Inhalte für mehr als 60 Tageszeitungen liefert. Kritiker warnen, dass diese zentrale Organisation die Vielfalt der Berichterstattung gefährden und politische Neutralität beeinträchtigen könnte.

Weitere Beteiligungen der DDVG

Neben der MADSACK Mediengruppe hält die DDVG auch direkte Anteile an anderen Medienunternehmen, darunter:

  • 100 Prozent: Neue Westfälische (Bielefeld).
  • 35 Prozent: Frankenpost Verlag GmbH (Hof).
  • 30 Prozent: Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH (Coburg).
  • 30 Prozent: Suhler Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Freies Wort, Südthüringer Zeitung).
  • 65 Prozent: Nordbayerischer Kurier Zeitungsverlag GmbH (Bayreuth).
  • 100 Prozent: Berliner Vorwärts Verlagsgesellschaft mbH (Vorwärts).

Wenn die SPD Elon Musk vorwirft, Wähler zu beeinflussen, drängt sich die Frage auf: Wer hat hier tatsächlich die größere Macht? Musk betreibt eine Plattform, auf der Meinungen geäußert werden, während die SPD über ihre Medienbeteiligungen täglich die öffentliche Wahrnehmung mitgestalten kann. Die Aussage, die SPD sei eine „Druckerei mit angeschlossener Partei“, erscheint vor diesem Hintergrund mehr als treffend.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Angeblich die reichste Partei der Welt und das will ja was heißen wenn Sozialisten für eigene Zwecke Kapital anhäufen um dann gegen die Kapitalisten zu sein, wie es widersprüchlicher nicht geht, mal ganz von dem abgesehen, warum sie einen Teil ihres Vermögens nicht unter die Armen verteilen und es lieber andere bezahlen lassen, damit das eigene nicht weniger wird.

Gravatar: famd

Kontrolle über Medien, Meinungen und Ereignisse...hatten wir schon zweimal. letztens in der DDR - "Neues Deutschland" als Zentralorgan der SED und runter bis zu den Frontseiten der Lokalen. Gehen wir weiter zurück in die Jahre der Machtübernahme der NSDAP, da war Goebbels erster Handstreich alle Partei-treuen Verlage zu bündeln und die Herausgeber der politischen Gegner zu verbieten. Über Nacht wurden Druckereien gesperrt, Redaktionen aufgelöst, Mitarbeiter verhaftet...ec. Heute macht man es fundamental genauso, wer einen neuen Verlag an den Markt bringen will, braucht die Genehmigung und Attestierung des politischen Staates. Die Verbotsorgien von Faeser gegen Compact ist ja noch frisch. Auch andere politische Herausgeber und Internetplattformen, die nicht dem ideologischen Bild dieser linksliberalen *************** entsprechen - wie NIUS, werden von der Faeser unter Druck gesetzt oder einfach verboten.
Doch solche Praktiken der Meinungsmanipulationen und Medienkontrollen gibt es auch in anderen Ländern, auch in Russland und USA besonders, seit der Biden-Regierung.

Das Makabere allgemein ist: Genau hieran erkennt man eine Diktatur. Will man den Wert einer Gesellschaft ermessen, schaut man auf die Struktur der Medien.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Aussage, die SPD sei eine „Druckerei mit angeschlossener Partei“, erscheint vor diesem Hintergrund mehr als treffend.“

Ja mei: „Parteien haben die Aufgabe, bei der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken (Art. 21 Abs. 1 S. 1 GG). Im Medienzeitalter bedeutet dies, dass sie nicht nur zu Zeiten des Wahlkampfes ein Engagement in den Medien wahrnehmen, indem sie Interviews geben oder Beiträge in Presseorganen veröffentlichen. Auch der Beteiligung von Parteien bzw. ihren Vertretern in Grundfunkgremien wurde in der Vergangenheit wiederholt
Beachtung geschenkt. Erst kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass ein absolutes Verbot für politische Parteien, sich an privaten Rundfunkveranstaltungen zu beteiligen, wie es das Hessische Privatrundfunkgesetz vorgesehen hat, verfassungswidrig sei. Das rechtswissenschaftliche Schrifttum geht außerdem einhellig davon aus,
dass die Aufgabe der politischen Willensbildung die Parteien zur Herausgabe eigener
Schriften und Zeitungen berechtige“!!! ...
https://www.bundestag.de/resource/blob/414760/a71dbccce2cfb7936b327fee6e07b0ca/wd-10-035-08-pdf-data.pdf

Gravatar: Werner Hill

"Druckerei mit angeschlossener Partei" - und was zu drucken ist und was nicht, bestimmen die US-Globalisten.

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