Eine "Homohasserin" im Interview

Ein Bündnis von Schwulen-/Lesben- verbänden, GRÜNEN, einzelnen SPD-Politikern und diversen marxistisch/leninistischen Gruppen, unterstützt vom Bundesverdienstkreuzträger und Bundestagsabgeordneten Volker Beck (Bündnis 90/GRÜNE) agitiert in einer beispiellosen Rufmord-Kampagne gegen einzelne Referenten des 6. Int. Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge (APS), der Mitte Mai in Marburg stattfinden wird.

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Im Fadenkreuz steht u.a. die Fachärztin für Kinder- u. Jugendmedizin Dr. Christl Vonholdt, die Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG) ist und in einer christlich-ökumenischen Kommunität lebt.

Die Palette der gegen sie gerichteten Vorwürfe auf der nach unten offenen Richterskala reicht von „Sexismus, Homophobie, religiösem Fundamentalismus“, über „menschenverachtende Positionen“ bis zum „Homohass“. Erklärtes Ziel der gegen sie Verbündeten ist es, dem Kongress, zu dem rund 1000 Teilnehmer erwartet werden, die Tagungsräumlichkeiten zu entziehen, sollten die Veranstalter sich weiterhin weigern, sie und andere missliebige Referenten, diffamiert als „Homoheiler und Umpoler“ gemäß der Aufforderung der schwulesben Aktivisten wieder auszuladen. Entsprechend wird mit allen Mitteln Druck auf Stadt und Universität sowie die Kongressveranstalter ausgeübt um den Beweis der eigenen Macht zu erbringen.

Um diesem unausstehlichen Treiben zu wehren, haben sich 370 aufrechte Bürger zusammengefunden und als Erstunterzeichner eine Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ gestartet.

Unter folgdendem Link kann man sich dieser Initiative im Internet per online-Unterzeichnung anschließen: (www.medrum.de).

Links zu allen Medienberichten um den Marburger APS Kongress finden Sie bei MEDRUM:www.medrum.de

Dr. med. Christl Ruth Vonholdt hat sich in einem ausführlichen Interview zu den Vorgängen um den Marburger Kongress wie folgt geäußert:  

 

1. Was sind das für Leute, die zu Ihnen kommen um sich beraten zu lassen oder eine Therapie wünschen?

Therapien sind bei uns nicht möglich. Das “Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)“ ist weder ein therapeutisches Institut noch eine Beratungsstelle, sondern ein wissenschaftliches Institut. Wir forschen und informieren u.a. zu den Themen Identitätsentwicklung, Sexualität, Ehe und Familie. Zum Thema Homosexualität informieren wir über aktuelle wissenschaftliche Daten und therapeutische Erfahrungen bei ich-dystoner, d.h. ungewünschter, konflikthaft erlebter Homosexualität.
In den vergangenen 25 Jahren haben wir Seminare und Tagungen in Deutschland durchgeführt, in denen (meist amerikanische) Psychotherapeuten ihre therapeutischen Ansätze und Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit ich-dystoner Homosexualität erläuterten. Teilnehmer der Tagungen waren deutsche und europäische Therapeuten sowie von ich-dystoner Homosexualität betroffene Männer und Frauen.
Da das DIJG ein Arbeitszweig einer ökumenischen Kommunität ist (Offensive Junger Christen, OJC e.V., Fachverband im Diakonischen Werk der EKD), in der immer wieder Menschen für kürzere oder längere Zeit mit uns gemeinsam leben können, haben wir Kontakte zu vielen Menschen. So hat es sich ergeben, dass sich auch immer wieder Menschen an uns wenden, die unter ihren homosexuellen Empfindungen leiden und Veränderung suchen.
Nur in begrenzter Form bieten wir deshalb Informationen als „Einmal-Beratung“ an, indem wir Menschen über Therapiemöglichkeiten und verschiedene Selbsthilfegruppen informieren. Was diese Menschen mit unseren Informationen machen, bleibt ihnen überlassen. Zuallererst respektieren wir die Selbstbestimmung jedes Menschen und die von ihm selbstgewählten Ziele für sein Leben. Das impliziert, dass wir ergebnisoffen informieren.

In unserem Grundsatzstatement auf unserer Webseite heißt es:
„Das DIJG respektiert die Würde, Autonomie und den freien Willen eines jeden Menschen. Homosexuell empfindende Menschen haben das Recht, eine homosexuelle Identität anzunehmen; sie haben aber ebenso das Recht, einen Weg der Veränderung zu gehen mit dem Ziel der Abnahme ihrer homosexuellen Impulse. Das Recht, eine Therapie mit dem Ziel der Abnahme homosexueller Impulse einzugehen, sollte unveräußerliches Recht sein; es gehört zur Selbstbestimmung und Freiheit eines jeden Menschen.“
 
Oft wenden sich Menschen an uns, die schon bei Therapeuten waren und die schon genau wissen, was sie wollen und was nicht. Sie sagen uns: „Der Therapeut meinte: ’Die Homosexualität müssen Sie als Ihren Lebensstil annehmen, da machen wir nichts.’ Aber ich möchte nicht homosexuell leben. Ich habe es versucht, aber das ist nicht stimmig für mich. Können Sie mir weiterhelfen?“

Oft wenden sich auch Männer an uns, die verheiratet sind, Kinder haben und ihre Familie nicht verlassen möchten.

Meine leidvolle Erfahrung ist, dass es zu wenig Therapeuten gibt und es dringend mehr bräuchte, um Menschen, die sich eine Abnahme ihrer homosexuellen Empfindungen wünschen, fachgerecht zu begleiten.
Das Thema ist aber derart tabuisiert, dass Menschen oft keine Hilfe finden. Ich kenne Männer, die regelmäßig ins europäische Ausland fahren oder erfolgreich eine Telefontherapie mit kalifornischen Psychotherapeuten durchführen, weil sie in Deutschland keine Hilfe bekommen.

Leidenden Menschen das Recht absprechen zu wollen, eine Therapie ihrer Wahl einzugehen und ein Therapieziel ihrer Wahl anzustreben, ist unsensibel und in hohem Maß diskriminierend, weil es sich über die klar formulierten Bedürfnisse von betroffenen Menschen hinwegsetzt. Das ist umso gravierender, da wissenschaftliche Daten belegen, dass Therapieformen zur Abnahme homosexueller Empfindungen erfolgreich sein können.

 
2. Auf welcher Grundlage beraten Sie jemanden, der zu Ihnen kommt? Ist die Therapie ergebnisoffen?

Siehe Antwort zu Frage 1.
Da es immer wieder Missverständnisse über Therapien zur Abnahme homosexueller Empfindungen gibt, sei dazu allgemein gesagt: Erfolgreiche Therapien gehen nur über den Weg der Selbstannahme des Betroffenen und über die Wiederherstellung von emotionaler Bindung. Mit das Wichtigste ist die Motivation des Betroffenen, also eine Zielvorstellung, etwa ein starker Wunsch nach eigener Ehe und Familie. In den Therapien geht es nicht um Sexualität, sondern um eine tief gehende Auseinandersetzung mit emotionalen Verletzungen in der eigenen Lebensgeschichte.


3. Sind Ihnen schwule oder lesbische Menschen bekannt, die Ihre Methoden und Überzeugungen kennen und respektieren, obwohl sie selbst ihre Homosexualität bewusst ausleben?

Ja. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben: Ein Mann, der den Wunsch hatte, aus einem homosexuellen Lebensstil auszusteigen, lebte etwa drei Monate gemeinsam mit uns in unserer Kommunität. Nach drei Monaten sagte er uns klar, dass er wieder in seine Stadt zurückgehen und homosexuell leben möchte. Wir verabschiedeten uns herzlich. Im Abschlussgespräch bedankte er sich und sagte auf die Frage, was ihm die Zeit bei uns bedeutet habe: „Bei euch habe ich meine Würde wiedergefunden.“


4. Die rot-grüne Koalition in Marburg macht Ihnen implizit den schwerwiegenden Vorwurf, Sie seien gegen volle Bürgerrechte von Homosexuellen. Was antworten Sie darauf?

Das ist absurd. Wir nehmen niemandem seine Rechte und befürworten das auch nicht. Wir wenden uns allerdings gegen jede Umdeutung von Ehe und Familie. Ein Teil der Homosexuellenbewegung nennt das, „ihnen die vollen Bürgerrechte nehmen“.
Wir verstehen uns als eine Institution, die sich besonders für die Rechte und Bedürfnisse des Kindes einsetzt.
Wir wenden uns nicht nur gegen die „homosexuelle Ehe und Familie“, sondern auch gegen die polygame Ehe, gegen die vom Bundesvorstand „Grüne Jugend“ (Nachwuchsorganisation der Grünen) in ihrem Familienbeschluss geforderte „Geschwisterehe“1  sowie gegen Formen bisexueller Ehe, wie sie bereits im Deutschen Bundestag in Debatten2 gefordert wurden.
In der Frage von Ehe und Familie geht es nämlich nicht zuerst um die „Rechte“ Erwachsener, sondern um die Rechte des Kindes, auch um das Recht des Kindes auf Vater und Mutter. Das Wohl und die Bedürfnisse des Kindes müssen Vorrang vor allen anderen möglichen „Rechten“ Erwachsener haben. Ehe und Familie gehören untrennbar zusammen, deshalb geht es nicht erst bei der Familie, sondern schon bei ihrer Grundlage, der Ehe, vorrangig um die Rechte des Kindes.
Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, das zeigen zahlreiche Studien, bietet die bestmöglichen Entwicklungschancen für ein Kind.
 
Wie keine andere Gemeinschaft überbrückt die Ehe den Graben zwischen den Geschlechtern und verbindet durch die zugehörige Familie die Generationen miteinander. Dadurch trägt sie in einzigartiger Weise zur Kohärenz, zum Zusammenhalt, zum Frieden und zur kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft bei. Der Staat muss deshalb ein Interesse haben, der Ehe zwischen Mann und Frau eine rechtliche und öffentliche Vorrangstellung vor allen anderen privaten Lebensformen zu geben.
Die Umdeutung von Ehe und Familie ist kulturzerstörend.

Übrigens: Im Vorfeld zum Lebenspartnerschaftsgesetz haben mehrere Homosexuellengruppen aus Deutschland sich in einer öffentlichen Erklärung gegen dieses Gesetz gewandt, weil sie das Konzept einer „homosexuelle Ehe“ ablehnen3.  Selbst innerhalb der Homosexuellenbewegung ist das also umstritten. Hier sind noch viele Fragen offen.
 

5. Zu welchem Thema werden Sie auf dem Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg sprechen?

Über die Identitätsentwicklung des Mädchens und über sich dabei möglicherweise entwickelnde Probleme. Ein Schwerpunkt wird die frühkindliche Entwicklung sein sowie Erkenntnisse aus der modernen Bindungsforschung. Das Seminar ist öffentlich, jeder kann hören, was ich sagen werde und mit mir diskutieren.


6. Was sagen Sie zu der Diskussion, die im Vorfeld des APS-Kongresses entfacht ist? Wieso schlägt dies Thema so hohe Wellen?

Ich erlebe keine Diskussion, sondern lediglich diskriminierende Agitationsparolen, die den öffentlichen Diskurs über die wirklich wichtigen Fragen in unserem Land verhindern. Solche Fragen sind etwa:
Wie geht eine freie Gesellschaft mit Menschen um, die unter ihren homosexuellen Empfindungen leiden? Was braucht unsere Gesellschaft, um zukunftsfähig zu bleiben?
Wir sind in unserer Argumentation transparent und erwarten von einer offenen Gesellschaft, dass sie diskursfähig bleibt.


Reichelsheim, 21. 04. 2009
Dr. med. Christl Ruth Vonholdt
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Leiterin Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft
www.dijg.de und www.hv-cv.de

 

 

 

 

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