Eine frustrierte Frauengeneration

Was ist eigentlich schief gelaufen in der Emanzipationsbewegung, dass sich heute zeigt, dass die Frauenfrage eindeutig auch eine Generationenfrage ist? In der neu entbrannten Debatte rund um eine gesetzliche Frauenquote scheint zumindest eines eindeutig: Ältere Frauen wollen die Quote, jüngere Frauen nicht. Da die Quote aber vor allem der jungen, gut ausgebildeten Generation zugute kommen soll, wäre es da nicht angebracht auch genau auf diese Generation und ihre Wünsche zu hören, anstatt sie bevormundend ans Händchen zu nehmen, frei nach dem Motto: Ihr wisst es halt nicht besser?

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Ich lese eine ganz große Frustration aus all den Statements für eine gesetzliche Quote für Frauen in der Wirtschaft. Mehrere Generationen von Frauen haben sich langsam aber stetig in Machtpositionen vorgekämpft. Und ich wage die Behauptung, dass man den Dingen einfach nur ihren Lauf lassen müsste und es würde sich automatisch ein höherer Frauenanteil in Spitzenpositionen ergeben. Wir haben zahlreiche Ministerinnen in unserem Land, das von einer Bundeskanzlerin geführt wird. Ich denke, selbst ihre politischen Gegner würden niemals auf den Gedanken kommen, dass Angela Merkel als Quotenfrau unser Land regiert. Sie hat sich mit großem Geschick und eisernem Willen an der hungrigen Meute ihrer Neider und Konkurrenten vorbei manövriert und sich selbst an die Spitze gesetzt. Da war keine Quote nötig und kein Freifahrschein, sondern Mut und Wille. Verzicht auf Familienleben, lange Arbeitszeiten, wenig Freizeit. Ich habe Respekt vor dieser Leistung, auch wenn ich zahlreiche ihre Ansichten nicht teile. Den Fehler, sie zu unterschätzen, machen die Männer nicht mehr und das zu Recht. Ich will, dass alle Frauen in Spitzenpositionen mit dem gleichen Respekt behandelt werden. Mit einer Quote würden wir die harte Arbeit, die tausende von Frauen in ihren Berufen investieren auf eine Quote herunterreden. Mit welchem Respekt wird man einer Frau in einem Vorstand begegnen, die auf Grund einer gesetzlichen Quote an sicher ebenfalls fähigen Konkurrenten vorbei auf ihren Stuhl gehievt worden ist? Karriere machen ist kein Kindergeburtstag – auch wenn ich nach so mancher Feier in meinem eigenen Haus mit der These schwanke.

Das ist genau der Punkt, der junge Frauen in der Debatte stört. Sie wollen nicht als Quotenfrauen irgendwo sitzen. Ich auch nicht. Ich will mit meinem Können wahr genommen werden und muss die Frustration des Scheiterns ebenfalls aushalten können – wie zahlreiche Männer übrigens auch. Ich will keine Dekoration auf dem Gruppenbild sein, sondern mitentscheiden wie alle anderen auch. Wir Frauen nehmen uns selbst etwas von unserem hart erkämpften Status, wenn wir uns einen gesetzlichen Sessellift installieren.

Und was für ein Signal ist das eigentlich an all die gut ausgebildeten, intelligenten und selbstbewussten Frauen im Land, die daran glauben, dass sie es auch ohne Quote schaffen können? Hat nicht gerade der Feminismus Jahrzehnte lang darum gekämpft, dass wir Frauen endlich so werden? Dass wir den Mut haben uns zu  nehmen, was uns zusteht? Und jetzt sagen uns die gleichen Frauen, ihr schafft es nicht ohne Quote? Da kann doch die gesamte Emanzipation nach Hause gehen, wenn wir daran wirklich glauben sollen. Dann brauchen wir uns jetzt auch fortan nicht mehr bemühen, wenn der Lohn nur unendliche Frustration und Enttäuschung ist. Natürlich ist es nicht einfach, sich durchzusetzen. Einem anderen den Stuhl wegzunehmen. Männer scheinen da skrupelloser zu sein, aber dürfen wir tatsächlich erwarten, dass sie den Platz, den sie sich selbst hart erkämpft haben einfach räumen? Würden wir einer Frau auch einfach den Stuhl wegnehmen?

Vor in paar Wochen war ich beim WDR in eine Diskussionsrunde um die Frauenquote geladen. Natürlich saßen nur Frauen in der Runde, denn in diesen Debatten ist eines immer schon im Vorfeld nicht zu hinterfragen: Mit Männern braucht man darüber nicht diskutieren. Also saßen wir unter uns und als ich (als Jüngste in der Runde) wagte auszusprechen, was mir meine Erfahrung und unzählige Gespräche mit Frauen immer wieder bestätigt haben: Dass nämlich junge Frauen oft gar nicht den Wunsch verspüren, sich bis an die Spitze hochzuarbeiten. Dass sie gerne ihre Kinder großziehen. Dass sie kein Problem damit haben, dass ihr Mann die Familie ernährt. Da war kollektiver Atemstillstand in der Runde. Das Unaussprechliche stand im Raum. Sie wollen es nicht! Die Entrüstung ließ nicht lange auf sich warten.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich finde es großartig, wenn Frauen sich Spitzenpositionen erkämpfen. So wie vor der Leistung unserer Bundeskanzlerin, habe ich auch vor der Leistung der vielen anderen Frauen einen sehr großen Respekt. Aber es ist nicht mein Weg. Und es ist nicht der Weg von vielen anderen Frauen. Und genau hier müssen wir anfangen, wenn wir tatsächlich von Frauenförderung sprechen. Warum wird Emanzipation immer nur mit beruflichem Erfolg gleichgestellt? Bin ich als Frau unemanzipiert, wenn ich nicht gewerblich arbeite? Da ist ein Zickenkrieg wenig hilfreich, sondern Respekt vor persönlichen Lebensentwürfen nötig.

Unsere Familienministerin Frau Schröder hat da jetzt schon keine Chance mehr. Sie kann ihr Kind noch nicht mal in den Armen halten, da gibt es schon aus dem Blätterwald der Nation fertige Lebensentwürfe für sie, ihren Mann und ihr noch ungeborenes Kind. Sie hat jetzt schon keine freie Entscheidung mehr. Egal wie sie es nach der Geburt ihres Kindes machen wird, es wird haufenweise Kommentare geben, warum es falsch ist, warum es nicht genug ist, warum sie das Kind zu früh weggibt, oder zu spät. Sie ist die erste Familienministerin unseres Landes, die im Amt ein Kind bekommt. Ich beneide sie nicht. Respekt. Auch hier weit und breit keiner. Ungefragte Ratschläge für eine höchst private Entscheidung. Wir müssen damit aufhören, den Familien und vor allem den Frauen zu erklären, welcher Lebensentwurf der einzig richtige ist.

Vor einigen Monaten hat das Kölner Rheingold Institut eine Studie zum inneren Befinden der Mütter heute gemacht und kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen heute sich ständig selbst überfordern. Dass sie an ihren eigenen Ansprüchen täglich scheitern. Dass sie sich selbst so sehr unter Druck setzen, in allen Bereichen perfekt zu sein, dass der normale Menschenverstand von Vornherein weiß, es ist nicht zu schaffen. Aber sind es tatsächlich ihre eigenen Ansprüche, die sie nicht erfüllen, oder sind sie nicht viel mehr getrieben von der öffentlichen Meinung? Und die ist spätestens seit der siebenfachen Mutter und ehemaligen Familienministerin von der Leyen ganz klar: Frauen müssen alles gleichzeitig können. Gut aussehen, viele Kinder bekommen und Karriere machen. Die Prominenz macht es in den Gazetten ebenfalls täglich vor. Dass die persönliche Lebenssituation der Ministerin und der gestylten Spätgebärenden aus den bunten Blättern gerade auch unter finanziellen Aspekten nicht repräsentativ für unser Land ist und auch rein gar nichts mit der täglichen Lebenssituation der normalen Familie in Deutschland zu tun hat, ist da gerne mal zweitrangig. Und was hat das eigentlich mit mir zu tun, wie andere ihr Leben gestalten, stellst sich die Frage aus weiblicher Sicht? Bin ich wirklich von zu Hause ausgezogen, um mir fortan die guten Ratschläge im Familienministerium abzuholen? Stattdessen bekomme ich als Frau ständig gesagt: Stell dich nicht so an, die anderen schaffen das doch offensichtlich auch. Der Druck, in allen Bereichen perfekt zu sein zu müssen ist allgegenwärtig. Reichte es früher aus, wenn  man als Frau den Haushalt führte und die Kinder anständig groß zog, so ist das als Lebensaufgabe heute nur noch ein müdes Lächeln wert, wenn überhaupt. Macht die denn auch was Richtiges oder kriegt sie bloß Kinder?

Und ich greife hier nicht die Männer an, es sind Frauen unter sich, die am härtesten gegen den Lebensentwurf als Mutter und Hausfrau vom Leder ziehen. Was nicht gewollt ist, darf nicht sein. „Der Konflikt: Die Frau und die Mutter“, titelt die französische Feministin Elisabeth Badinter in ihrem neuen Buch. „Die Feigheit der Frauen“ thematisiert aktuell die ehemalige taz-Chefin Bascha Mika in ihrem Buch und wirft den Frauen vor, sich hinter der Abhängigkeit vom Mann und dem Kinderkriegen aus der Verantwortung zu stehlen. Sie hat zumindest eines erkannt: Viele Frauen wollen es so haben. Aber das es verurteilt werden muss, ist klar. „Latte-Macchiato“-Frauen nennt sie diese Artgenossinnen geringschätzig. Den ganzen Tag Milchkaffe schlürfen und den Mann das Geld ranschaffen lassen. Ist nicht mein Weg, ich hab keine Zeit für Latte-Macchiato, ich hab vier Kinder großzuziehen. Aber wenn man das aufgebauschte Klischee mal hinterfragt: Ist das wirklich so unemanzipiert, dass man einen Mann dazu bekommt, dass er hart arbeiten geht, man selbst nicht arbeitet und die Tage mit Milchkaffee verbringt, während er an frühem Herzinfarkt stirbt und ein Vermögen hinterlässt? Werden hier wirklich die Frauen ausgenutzt? Das zu beurteilen ist immer subjektiv aber auch hier kommen wir letztendlich an den Punkt: Wir urteilen über die Lebensentwürfe von anderen Menschen und maßen uns an, ein richtig oder falsch definieren zu dürfen.

Gleichzeitig erleben wir eine Generation junger Mädchen, die nur noch schön sein wollen, oder berühmt, oder beides. Für jede noch so erniedrigende Casting-Show stehen sie Schlange, Schönheitsoperationen haben Hochkultur. Sie hungern sich zu Tode und lassen sich in Nacktmagazinen - natürlich rein ästhetisch-künstlerische Bilder – vorführen. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, die Universitäten stehen offen, aber sie wollen Popstars oder Supermodels werden. Sicherlich ein bisschen überspitzt, aber nicht weniger besorgniserregend. Trotz Girls-Day und Mädchenförderung. Trotz besserer Schulabschlüsse und wissenschaftlich verbriefter Teamfähigkeit ziehen sich immer mehr junge Mädchen auf ihr äußeres Erscheinungsbild als einzigen Garanten für ein glückliches Leben in einer übersexualisierten Gesellschaft zurück. Für mich ein Zeichen der völligen Überforderung  durch die große neue Welt voller Möglichkeiten. Da ist es einfacher, sich auf eine Sache zurück zu ziehen und damit sein Glück zu versuchen. Das bereitet mir viel mehr Kopfzerbrechen als die wenigen Frauen in Dax-Unternehmen.

Dass Frauen ihr Äußeres als Machtfaktor einsetzen ist ja keine neue Entwicklung und hat sich aus Frauensicht vielfach bewährt. Schon vor Kleopatra wussten Frauen ihren Körper gezielt einzusetzen, um ihren Willen durchzusetzen. Mag sein, dass es uns die Männer da auch nicht wirklich schwer machen. Aber heute läuft die Entwicklung langsam aber sicher aus dem Ruder. Immer noch liegt bei Lebenszielen in Umfragen „sich einen reichen Mann angeln“ ganz weit Vorne und treibt Feministinnen in den Wahnsinn.

Bezeichnend ist nicht zuletzt das Schweigen der Männer in dieser Debatte. Die einzigen Worte, die zu hören sind von männlicher Seite, sind die Befürworter der Quote. Welcher Politiker stellt sich auch schon vor die versammelte Nation und spricht sich offen gegen die Frauenquote aus, auch wenn er heimlich absolut dagegen ist? Jeder kann sich wörtlich ausmalen, welcher Proteststurm der versammelten Feminismuselite ihn erwartet. Also halten sie den Mund und harren der Dinge.

ursprünglich erschienen auf: frau2000plus.net

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Frank

Was ist daran verwerflich, berühmt sein oder mit seinem Körper Geld verdienen zu wollen?
Diese Mädels sind nicht überfordert mit ihren Möglichkeiten! Sie SIND eben so.

Viele Männer auch, na und? Das nennt man freie Wahl. Warum ist es nicht besorgniserregend, wenn Männer mit Erotik ihr Leben bestreiten wollen? Ist das dann auch selbsterniedrigend? Lächerlich. Wozu das Urteil?

Und das Argument GEGEN die Frauenquote ist doch nicht in erster Linie das das hier lang und breit beschrieben steht. Sondern dass sie MÄNNER benachteiligt Himmel nochmal. Und dass das doch genauso bescheuert ist und man nichts gelernt hat. Alle sollen die gleichen Chancen haben, unabhängig vom Geschlecht. Das schließt jede Quote aus!

Nicht immer alles zerdenken - mehr lieben!

m/20
Cheers!

Gravatar: Rudi Gems

Liebe femina!

Ich finde Ihre Einstellung gut. Ja, mehr noch, Sie bringen es auf den Punkt. Und, Sie haben m.E. sogar Seltenheitswert. Sie gehören zu den wenigen Frauen, die wissen was sie wollen, und versuchen, eingeschlagene Wege, auch zu gehen.

Was war denn an dem Weg so schlecht, den unsere Eltern (Großeltern) noch gegangen sind? Hatte denn die Familie, mit Ernährer, viele Kinder und einer Hausfrau, die sich um den Haushalt kümmerte, nicht ihren eigenen Wert? Sind es nicht gerade die jungen Menschen (frustrierte Frauen) von heute, die ins Schwärmen geraten, wenn sie sich eine solche "Familie" überhaupt nur vorstellen?

Einige "interessierte Kreise", haben hier Porzelan kaputt geschlagen, das es nur so geklirrt hat. Nun merken sie mit Schaudern, was sie angerichtet haben. Anstatt aber Einsicht zu zeigen, werden sie frech, und schleudern einem ein "Jetzt erst Recht", entgegen. Sie machen weiter, und wenn die Erde unter geht. Das ist bedenklich.

Natürlich, darf man niemals einem Menschen, Freiheit unnötig beschneiden. Größtmögliche Freiheit, für jeden Menschen, gehört als Kategorischer Imperativ, in das unabdingbare Repertoire eines jeden intelligenten Menschen. Insofern versteht es sich von selber, das auch eine Frau, niemals unnötig unterdrückt wird.

Für mich war es eben ein Fehler, das man die Familie, so behandelt hat, wie sie die letzten 40 Jahre behandelt worden ist. Bei allen Unzulänglichkeiten die Familien haben, und immer hatten, besitzen sie trotzdem Werte, wo man auf eigene Ansprüche auch mal verzichten muss, um das Große, in diesem Falle die Familien, nicht zu gefährden, bzw. sie ganz in Frage zu stellen. Etwas mehr Priorität für die Familien, bei den Regierungen, den Juristen, den Radikalfeministinnen oder eben den "frustrierten Frauen", könnte uns allen gut tun und vielleicht sogar Wunder wirken! Und Sie Fr. femina, könnten dafür, m.E., ein positives und achtbares Beispiel sein.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: ginny

@böhm:
liebe frau böhm, sie übersehen leider den freien willen des menschen. die biologie steht einer beziehung des mannes zum kind nicht entgegen. der mann kann alles was die frau kann mit asunahme des "Gebährens". meine güte man muss doch nicht stillen wenn man nicht will, die beziehung zwischen mutter und kind wird in deutschland künstlich hochgehoben und geradezu idealisiiert ( s. Hitlerzeit, deshalb hällt es sich auch noch)- ich sage dass ein vater alles kann was eine mutter kann und das zu 100%, frauen die das nicht einsehen wollen, so glaube ich halten sich aufgrund der eigenen unsicherheit an dieser ideologie fest

Gravatar: femina

@ Frau Dr.Böhm,

wenn Kinder haben bedeutet: Schwangerschaft, Geburt und Stillen, dann wäre das ja nur eine recht kurze Zeit. Aber zum Kinder groß werden lassen und sie dabei begleiten, braucht es mehr als Bauch und Brust.
Ich weiß wovon ich rede, bin selber als Akademikerin Mutter von 5 Kindern. Sie sind erwachsen und aus allen sind hervorragende Menschen geworden,takmit Ausbildung und Studium. Und das ist ein Produkt einer gemeinsamen langjährigen Partnerschaft und gemeinsam gtragener Elternschaft.
Liebe, Rücksichtnahme, gegenseitige Unterstützung, gewolltes Miteinander und partnerschaftlicher Umgang haben dies ermöglicht.
Freundliche Grüße. femina

Gravatar: Rudi Gems

Liebe Ruth!

Ich glaube Dir! Ja, es hört sich in deinem Kommentar, sogar so an, als wenn Du hinter der Sache stehst. Aber, Du solltest nie vergessen, das ich auch zwischen den Zeilen lese.

Du hast sehr gut erkannt, das Frauen oft ganz anders sprechen, als sie denken. Es ist tatsächlich so, das sie ständig wiederholen, was für einen lieben Mann, sie haben wollen, der im Haushalt hilft, und sich um die Kinder kümmert. Das hindert sie aber in keiner Weise daran, solche lieben Menschen, noch nichtmal mit dem nackten Po, anzusehen wenn es um gesellschaftliche Ereignisse oder Bindungen geht. Ja, mehr noch, eine Frau, die so einen Mann hat, macht sich oft, über solche Männer sogar lustig. Am Traualtar, schlägt dann die Stunde der Wahrheit. Dort kann man dann sehen, welche Männer den Vorzug haben.

Es ist traurig, das Frauen, ihre "Emanzipation", soweit getrieben haben, das sich heute die Männer "emanzipieren" sollen, und in deinem Kommentar, sogar noch Hilfe angeboten bekommen, sich zu emanzipieren. Es ist eben traurig, das einige Frauen, nie verstanden haben, das man mit seiner Freiheit, da aufhört, wo die Unfreiheit des anderen anfängt. Überhaupt, Emanzipation, musste man schon immer, gegen Dummköpfe, durchsetzen. Es ist eben ein Merkmal, von Intelligenz, das man größtmögliche Freiheit, selbstverständlich, jedem Menschen zubilligt.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Dr. Dorothea Böhm

@femina (Kommentar 7.2.): Die Forderung nach einem Engagement beider Eltern für die Erziehung eines Kindes ist berechtigt, aber Sie übersehen, dass die Beziehung zwischen einem Kind und seiner Mutter einerseits bzw. seinem Vater andererseits asymmetrisch beginnt. Selbst dem besten Vaterwillen stellt sie die Biologie entgegen, ob es uns passt oder nicht. Falls Sie einen Mann finden, der Ihnen Schwangerschaft, Gebären und Stillen abnimmt, lassen Sie es mich wissen!

Gravatar: ginny

liebe frau kelle,
zu herrn ackermann noch ein satz. bei einem mann der eine frau wegen ihrem quotenstatus diskriminiert und sie zum kaffee holen schickt bezweifle ich gänzlich den respekt vor frauen. sie schreiben dass eine frau als quotenfrau nicht wegen ihres könnens beurteilt wird- dass ist einfach nicht wahr (s. viele politikerinnen wie von der leyen)- da kräht kein hahn mehr hinterher ob sie eine quotenfrau ist oder nicht. mir persönlich wäre es auch egal, den am ende wird das egebnis zählen. sie schreiben dass es die wirtschaft von alleine schafft, dass ist ebenfalls nicht wahr- denn schon vor 10 jahren gab es diese diskussion und es hat sich nichts an der miserablen stellung der frau in aufsichtsräten geändert.ich möchte sie auch darauf hinweisen dass männer einen ungeheuren vorsprung haben und sozusagen eine unaussprechliche quote--- wie kann es sein dass ein herr rogowski in einer öffentlichen sendung behauptet dass er sich auch für einen mann entschieden hätte weil in jede frau eine potenzielle mutter ist??? finden sie das gut? warum regt sie dieser satz nicht auf??? mit diesem satz eines mannes zeigt sich doch eine glasklare position für die quote. sie sagen dass junge frauen gerne kinder groß ziehen - ja aber männer auch!!! sie werden mir doch sicherlich zustimmen dass wir für die aufzucht der kinder nicht genetisch vorprogrammiert sind, denn das können männer auch genauso gut wie wir, glauben sie mir. das ist alles nur eine frage der politik und erziehung. eine frau die ihr lebensglück beim kind sieht udn zuhause bleiben möchte gehört für mich genauso respektiert wie eine frau die in der karriere ihr glück sieht. trotzdem und da werden sie mir doch sicherlich zustimmen ist es doch nicht alles ein reiner zufall der "natur" dass frauen massgeblich für die rolle der kinder zuständig sind- es ist eine folge des patriarchats.sie sagen die frauen stehen in einem widerspruch; karriere, kinder, beides,schön und überall perfekt--- da gebe ich ihnen recht--- aber dass ist ja gerad die folge dieser ungerechtigkeit, die frauen sind in einem zwiespalt, müssen hier und dort leisten und trotzdem sind sie am ende oft nicht glücklich- deshalb muss ihnen das genommen werden, sie sollen sich entscheiden können, ohne enormen jobdruck, kinderdruck, schönheitsdruck, freie entscheidungen treffen zu können muss die politik sicherstellen, die frauen sind oft in einem zwiespalt und hadern mit sich und entscheiden sich trotz besserer abschlüsse und zeugnisse für die familie--- natürlich wird die ein oder andere dass aus vollster überzeugung tun, sicher, aber ist es am ende nicht doch die gesellschaft, die politik und die doppelmoral die sie dazu zwingt???! eine frau wird oft als rabenmutter bezeichnet wenn sie ein kind zur kita bringt? wenn sie keine kinder will ist sie egoistisch? dass sind die rollenbilder gegen die wir ankämpfen müssen? welche frau kriegt nicht von ihrer mutter oder groß- oder schiegermutter zu hören: "wann möchtest du kinder haben?" elisabeth badinter und mischka kümmern sich um diese art von widersprüchen, die frauen haben, und versuchen den frauen zu helfen indem sie frauen und männer zum kampf gegen dieses alte rollenbild bringen. und das ist legitim, und stellt ein manifest der frauenbewegung dar. jene frau die das aber nicht möchte, ist es auch legitim zu sagen dass sie das nicht möchte--- nur soll sich doch bitte nicht den anderen frauen ihre karrieren nehmen und ihnen doch die quote lassen. obwohl ich sogar als leztes noch sagen möchte, dass die Quote als einziges mittel auch nicht das non plus ultra ist- da fehlen noch ganz andere mittel zur völligen gleichberechtigung von mann und frau

Gravatar: Ruth

Liebe Frau Kelle,
ich freue mich, dass sie sich dafür einsetzten, dass Erziehungsarbeit Zuhause aufgewertet werden muss! Da bin ich (43,3 Jungs) ganz bei ihnen. Dabei darf es allerdings nicht nur um uns Frauen gehen. Ich wünsche mir, dass Männer hier mehr einbringen. Wie das konkret aussieht und im Alltag organiesiert / geteilt wird muss jedes Paar für sich entscheiden. Für meine Familie finde ich am Besten, wenn mein Mann und ich beide Teilzeit arbeiten. Ich wünsche mir, dass Politik dazu beiträgt Rahmenbedingungen für individuelle Lösungen zu schaffen. Z.B. indem Teilzeit bei Männern (auch Politikern!!) akzeptiert wird.
Bitte nicht Frauen gegen Männer, oder gar Frauen gegen Frauen (wer ist die bessere Mutter...) ausspielen.
Unser Leben ist vielfältiger und damit glücklicherweise auch bunter geworden.
Indivieulle Lösungen ermöglichen, fördern und schützen.
Herzliche Grüße, Ruth

Gravatar: Birgit Kelle

Sehr geehrte Frau "ginny" grundsätzlich finde ich es fairer, sich zumindest persönlich zu erkennen zu geben, wenn man eine Meinung zu vertreten hat. So gesehen hänge ich mich jedenfalls persönlich aus dem Fenster und stelle mich der Diskussion zu meiner Meinung.
In der Tat hat mir noch nie jemand vorgeworfen, um den heißen Brei zu reden, normalerweise trifft mich eher der Vorwurf, die Dinge zu direkt beim Namen zu nennen.
Zu Herrn Ackermann kann ich nur sagen: Wenn Sie bei ihm als Quotenfrau am Tisch sitzen, schickt er sie wahrscheinlich zum Kaffeekochen raus. Herr Ackermann braucht keine Quotenfrau in seinem Vorstand, sondern eine Frau, vor der er Respekt hat, weil er sie für genauso gut hält, wie sich selbst.
Respekt statt Quote. Dann kommen wir weiter. Und nein, ich weiß nicht, dass wir die Quote brauchen, ich bestreite es sogar ausdrücklich.

Gravatar: ginny

liebe frau kelle,
ich muss ihnen nach ihrem auftritt bei illner sagen dass ich wirklich geschockt war über ihre art zu reden. sie reden von selbstbewussten fauen erwähnen aber dass ein ackermann eine frau nur respektiert wenn er sich sie selbst aussucht. bei allem respekt was interessiert mich das als frau was er will? in unserer welt herrschen schon viel zulange die männer, und das wissen sie genau- ihre kritik an der frauenquote zeigt weiterhin zeigt wiederum einen weiteren misstand in unserer gesellschaft- die unfähigkeit propleme zu erkennen und lösungsvorschläge zu suchen- dass was sie tun ist diskutieren, diskutieren - mehr aber auch nicht.wir frauen brauhen die frauenquote und dass wissen sie auch genau - ich könnte ihnen tausend argumente dafür sagen- aber schlimm ist ur dass es solch frauen wie sie gibt die am problem herum diskutiren um den wahren kern nicht zu offenbaren

Gravatar: Gernot B.

Liebe Frau Kelle,

das ist mit Abstand der beste Beitrag, den ich bisher zur ganzen Debatte gelesen habe. Dies sage ich ganz bewußt, da in der öffentlichen Debatte, in den großen Medien, ja kaum noch konträre Positionen zu hören sind. Die findet man dann immer nur in den Leserkommentaren. Eine ziemlich traurige Entwicklung, die viel über das Niveau unserer Diskussionsfähigkeit und -freude aussagt. Ich hoffe, dass Sie weiter auf Ihrem Weg bleiben.

Mit den besten Grüssen,

Gernot B.

Gravatar: femina

immer geht es anscheinend nur um mutter und hausfrau. mal politisch, mal religiös, mal konservativ, mal neue moderne. aber ich bekomme den eindruck, kinder haben keine väter und können keine hausarbeiten.

kinder haben ein recht auf beides: mutter und vater, mit weiblichen und männlichen anteilen, mit intelektuellen und menschlichen fähigkeiten, mit beruflichen und familiären zielen. zusammen sind menschen stark. nicht gegeneinander. und dann bricht das schweigen auf und das miteinander gewinnt.
das ist meine vision von gesellschaft und die hoffnung stirbt zuletzt.

Gravatar: schatten_rabe

Ziemlich Mutig dieser Text.
Trotzdem meckere ich mal. Denn im Endefekt bleibt alles beim alten: Es geht wieder mal nur um die Frauen und deren Bedürfnisse. Ein fairer Dialog zwischen männern und FRAUEN, für eine GEMEINSAME Zukunftsplanung, wird auf diese Art von Vorneherein Unterbunden.
Eben Egoistisch und Ausgrenzend - Eben FEMINISTISCH.
Das alte Spiel. Wo ist da eine Gerechte Debatte?
Altes Schnorrertum gegen neues Schnorrertum auszutauschen, und jetzt wo man die Auswirkungen zu spüren bekommt, wieder alles zurück und mal eben neu En(t)manzipieren, ohne die männer zu fragen und mal eben einen neuen Feminismus erfunden, der offen und Modern daher kommt und gar nicht mehr mänchenfeindlich ist.
Es wäre schön, wenn ich Ihnen das was Sie hier geschrieben haben glauben könnte, aber es fehlt schon die Bereitschaft Verantwortung für den "alten Feminismus" zu übernehmen. Das ist Ihre Geschichte und das was Sie in Ihrem Beitrag hier anprangern liegt in Ihrer Verantwortung es wieder Gut zu machen, und nicht einfach was neues zu Erfinden und sich davonzustehlen.

Gravatar: Rudi Gems

Ich hatte schon damals, bei der Landtagswahl, NRW Mai 2009, ein Schild durch die Städte getragen, und sowohl Herrn Gregor Gisy, als auch Frau Angela Merkel, vor die Nase gehalten, wo ich drauf geschrieben habe, das "Frauenquoten Diskriminierung von Männern ist, und das sowas gegen die Verfassung verstößt".

Ich bin jedenfalls nicht still. Und für den 9.3.2011 (Frauentag), überlege ich mir auch noch was.

Trotzdem, kann ich durchaus verstehen, wenn Männern die Sprache wegbleibt, bei soviel "weiblicher Intelligenz", kenne ich einige Argumente, die dafür sprechen.

Lest euch doch mal hier, bei "DIE FREIE WELT", den Artikel durch, "Trennungskinder klagen an". Und dann veratet mir mal, was man dazu noch sagen soll, ohne auszuflippen? Dann verratet mir doch mal, wie man etwas über eine solche Mutter äußern soll, ohne sie zu beleidigen? Ja, selbst bei dem Urteil, über eine solche Mutter, ob sie nun schon erwachsen ist oder nicht, muss man erstmal erheblichen Nachdenkbedarf anmelden.

Den Männern bleibt die Sprache weg. Jahrzehntelang, hatten sie Seite an Seite, für die Frauen mitgekämpft, um erhebliche Benachteiligungen von Frauen, die es gab, zu bekämpfen. Heute müssen sie feststellen, das sie sich damit selber in den Po getreten haben. Fairnis, scheint keine Eigenschaft zu sein, die der Mehrheit der Frauen liegt. Männer müssen nun feststellen, das sich in weiten Bereichen, keine Gerechtigkeit durchgesetzt hat, sondern das nun, einfach nur die Waffen umgekehrt worden sind, und es nun, mit geballter Kraft, gegen die Männer geht, was einige Kommentatoren, sogar schon als "Geschlechterkrieg" bezeichnen. Sollen wir Männer, im Angesicht unserer Dummheit, jetzt auch noch laut tönen? Sollen wir lautstark zugeben, das wir eine eigentümliche Art von Masochismus geflegt haben, obwohl wir gar nicht dazu tendieren?

In gewisser Weise, bewundere ich den Mut solcher "radikalfeministischen Frauen". Ein Blick in die Historie, würde genügen, um zu erkennen, wohin eine solche Entwicklung geht. Männer haben sich schon immer, Keulen geholt, oder Pistolen gekauft, wenn sie anders nicht an das herangekommen sind, was sie unbedingt haben wollten. War es eigentlich wirklich Sinn und Zweck, das wir Männer so friedlich geworden sind, um dann von Frauen, so dermaßen provoziert zu werden, das wir uns wieder auf unsere Kräfte besinnen?

Das Schweigen der Männer, gäbe mir als Frau zu denken. In der Diplomatie, gild der Satz, "Solange miteinader geredet wird, schweigen die Waffen". Es dürfte also kaum egal sein, wenn die Männer sich schweigend zurückziehen? Ob dafür aber die "weibliche Intelligenz", mehrheitlich ausreichend ist, die Probleme zu erkennen? Nun ja, wir werden es sehen.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Robert W.

"Ist das wirklich so unemanzipiert, dass man einen Mann dazu bekommt, dass er hart arbeiten geht, man selbst nicht arbeitet und die Tage mit Milchkaffee verbringt, während er an frühem Herzinfarkt stirbt und ein Vermögen hinterlässt?"
Danke für diese ehrliche Beschreibung des "Patriarchats". Jeder Mann, der ein bisschen denkt, will das ganz bestimmt nicht mehr haben. Der Feminismus hat uns Männern den Krieg erklärt, mit der Folge, daß es für euch Frauen niemals mehr so bequem wird wie im obigen Zitat.

Gravatar: Johannes G. Klinkmüller

Klasse Beitrag. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich genau so schreiben. Auf solch eine Stellungnahme von Frauenseite habe ich lange gewartet.
Ich verstehe auch, wenn Frauen eine andere Position vertreten; die versteckten Eisenkappen an den Ellbogen, die sie vielleicht meinen, haben zu müssen, hat nicht jede Frau und leidet darunter - und auch mancher Mann.
Genau diese Menschen aber sind es, die wir verstärkt in Führungspositionen brauchen; wir brauchen die Menschen, deren Energie nicht in den Aufbau der Ellbogenscharniere geht, sondern in die Entwicklung des Herzens. Sie fehlen dann, wenn es um Entscheidungen in der Politik geht, wo nicht der kalte Verstand gefragt sein müsste oder Gott Mammon, sondern das Herz.
Leider ist es so, dass dieses Wort demnächst in den Fremdwörterduden Aufnahme finden könnte.
Und leider ist es so, dass diejenigen, die bei uns wichtige Entscheidungen treffen, nicht verstehen (wollen), von was ich spreche.

Gravatar: ???

"Ist das wirklich so unemanzipiert, dass man einen Mann dazu bekommt, dass er hart arbeiten geht, man selbst nicht arbeitet und die Tage mit Milchkaffee verbringt, während er an frühem Herzinfarkt stirbt und ein Vermögen hinterlässt?"
Unemanzipiert würde ich das nicht nennen. Es hört sich eher parasitär an.

Gravatar: Steffen Kwolik

Der Text spricht mir aus der Seele.

So ein Beitrag kann in unserer heutigen gesellschaftlichen Stimmung nur noch von einer Frau geschrieben und veröffentlicht werden, will er denn ernst genommen und nicht sofort als frauenfeindlich abgestempelt werden.

Solche Ansichten wie die von Birgit Kelle vermisse ich in der öffentlichen Debatte wirklich sehr, treffen sie meiner Meinung nach doch die Stimmung eines großen, allerdings weitgehend stummen Teils der Bevölkerung.
Laut und öffentlich hört man nur die Befürworter der Quote untereinander streiten, etwa Schröder gegen v.d.Leyen oder Scheswig gegen Künast. Letztendlich alles Befürworter der Quote, wo ist da die intelligente Debatte?

Ja ich stimme FrauKelle zu, es ist eine Generationenfrage, und vielleicht haben es die Befürworter einer Frauenquote auch deswegen so verdammt eilig, diese möglichst noch heute durchzusetzen.
Vielleicht spüren sie, das die Zeit für diese Art von Feminismus langsam aber sicher zu Ende geht.

Gravatar: Karl Itos

Vielen Dank für diesen sehr guten Beitrag!

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