Eine exemplarische Geschichte?

Viele Tausende von Flüchtlingen und Asylbewerbern haben zurecht Anspruch auf Hilfe. Aber was soll man von folgender Geschichte halten, die in einer der besten Zeitungen Deutschlands als vorbildlich hingestellt wird? Sind die Maßstäbe verloren gegangen?

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Im Frankfurt-Teil der FAZ von heute eine schöne Geschichte, die vorbildlich wirken soll: Ein 25-jähriger Syrer, von der vermittelnden Initiative „Flüchtlinge willkommen“ als „geflüchteter Mensch“ bezeichnet, wurde von einer deutschen Familie aufgenommen, für eine gewisse Zeit, bis er richtig Deutsch gelernt hat. Die Gastmutter (42) ist Ärztin und Buddhistin, ihr Mann (40) Musiker und Katholik. Die späten Eltern haben 14 Monate alte Zwillinge. Sie bewohnen die „alte Schmiede“, ein Fachwerkhaus, das sie renoviert haben. Im „Meditationsraum“ der Frau unterm Dach ist Platz für den jungen Mann. Er ist in dieser Art WG - das Milieu ist bekannt - der „syrische Quatschonkel“.

Der Mitbewohner erzählt seine Geschichte. „Ich wollte ein besseres Leben als in Syrien“, deswegen habe er Damaskus vor zwei Jahren verlassen. (Er ist also gar kein Flüchtling, sondern jemand, den man früher Auswanderer genannt hätte.) Das Land war nicht mehr sicher für ihn, seit er auf einer Demonstration festgenommen worden war. (Wogegen oder wofür hat er demonstriert? Gegen Assad, für eine obskure Opposition oder gar den IS?) Er floh in die Türkei. (Dort war er bekanntlich schon in Sicherheit.) Von Izmir aus sei er mit 50 Leuten in einem überfüllten Boot nach Lesbos gefahren. (Das war ein illegaler Grenzübertritt.) Das Boot sank. Er sei um sein Leben geschwommen. (Wer hat ihn gerettet?) Als Theodoros Lionos sei er schließlich nach Deutschland gekommen, nach einer Woche im Gefängnis (weshalb?) und einem Monat in Athen. Mit einem gefälschten Pass flog er nach Frankfurt. (Das sind nun schon mehrere Straftaten, was aber offenbar niemanden interessiert, am wenigsten die Gasteltern.) 7000 Euro habe er für die „Flucht“ (durch einige sichere Drittländer) bezahlt. Nach einer Zeit in Gießen, Dortmund, Krefeld und zuletzt im Bahnhofsviertel in Frankfurt sei er nun anerkannt. Beim ersten Antrag habe er nur Papiere bekommen, mit denen er nicht zur Schule hätte gehen oder studieren können - er habe erfolgreich geklagt. (Wer hat die Klage geführt und bezahlt?)

Die Schlepperindustrie hat an dieser durchgeplanten Reise gut verdient, genauso wie die mit ihr Hand in Hand arbeitende deutsche Migrationsindustrie, die für das Zimmer immerhin den Hartz-IV-Satz locker machen und Anwälte bezahlen kann. Die Journalistin, die für den sentimentalen Artikel verantwortlich zeichnet, hat alle oben von mir gestellten Fragen vermieden, die zu stellen eigentlich ihre Pflicht wäre. Auch die Presse macht mit bei dieser absurden Koalition aus ökonomisch motivierten Auswanderern, Kriminellen und staatlichen Organisationen. Es fällt irgendwie schwer, hier an Zufall zu denken. Doch lassen wir Spekulationen. Am schlimmsten ist die offensichtliche Tatsache, dass ein „neues Leben“ in Deutschland mit mehrfachen Straftaten des Neubürgers und deren Nichtbeachtung durch alle Beteiligten beginnt. Was ist daran vorbildlich? Die lebenstüchtige Betrügerei des cleveren Syrers kann man vielleicht noch verstehen. Doch welchen Eindruck wird ein Land auf einen Neuankömmling machen, das sich derart verlogen verhält? Letztlich wird er es gerne ausnutzen und dann verachten.

Warum kann eine Zeitung wie die FAZ nicht eine Familie vorstellen, die einen echten Flüchtling aufgenommen hat? Das wird es doch wohl geben und das wäre dann auch wirklich vorbildlich. Fehlendes Unrechtsbewußtsein kann dies nicht sein. Oder?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Adorján Kovács

@Benn Hogestraat
Sie haben recht. Darum hat mein Satz auch eine feine Ironie.
@Jomenk, Karl Heyer
Auch Sie haben recht. Aber es gibt echte Flüchtlinge. Man kann ihnen kaum zum Vorwurf machen, dass Deutschland seine Grenzen angeschafft und jede Menge Gesetze gebrochen hat.

Gravatar: Jurko

Vielleicht, weil es die nicht gibt?

Gravatar: Karl Heyer

"Viele Tausende von Flüchtlingen und Asylbewerbern haben zurecht Anspruch auf Hilfe."

Ja. Aber sie haben keinen Anspruch auf Einreise nach Deutschland. Einfach mal das Grundgesetz lesen: Artikel 16a.

Es gibt kein Recht auf Einreise.
Aber es gibt unser Recht auf Heimat - das uns bestimmte Politiker nehmen wollen.

Gravatar: Gerd Müller

Mal davon abgesehen, daß Menschen denen das Geld quasi schon aus den Ohren quillt nicht mit den 90% "Restdeutschen" verglichen werden und sich jede erdenkliche Sentimentalität leisten können, stelle ich mir ganz prophan dazu folgende Fragen:

Wie viel Geld kostet das den deutschen Steuerzahler, wenn man die Beträge mal derzeit 1,5 Millionen rechnet.

Aus welchem Grund soll der deutsche Steuerzahler dieses Geld für Leute aufbringen, die außer einer allgemeinen Gefahr weder an Leib noch an Leben bedroht sind ?

Wie viel höher werden die Beträge, wenn jeder der angeblich „Schutzsuchenden“ noch seine Familie nachkommen lässt ?

Welche Beträge laufen auf, wenn man die bereits laufenden polizeilichen und geheimdienstlichen Tätigkeiten. sowie die noch kommenden Tätigkeiten dieser Einrichtungen mit einrechnet ?

Wie viel Kosten entstehen durch die Inanspruchnahme der medizinischen und sonstigen sozialen Einrichtungen ?

Und letztendlich, welche Beträge kommen durch diese Menschen an den deutschen Staat zurück ?

Ich sage, die Leute die für dieses Desaster welches uns noch über Jahrzehnte Milliarden an Geld kosten wird verantwortlich sind, müssen dafür vor Gericht gestellt und verurteilt werden.

Sie haben den deutschen Staat unsäglich großen Schaden zugefügt und tun dies trotz größter Warnungen aus allen Bereichen der deutschen Gesellschaft unbeirrt und unbelehrbar weiter.
Sie handeln mit Vorstz !

Gravatar: Jomenk

"Viele Tausende von Flüchtlingen und Asylbewerbern haben zurecht Anspruch auf Hilfe"

Das ist im Falle Deutschlands schlicht und einfach nicht wahr. Ohne Ausnahme reisen die Flüchtlinge aus sicheren Drittstaaten ein. Manche durchqueren mehrere sichere Staaten.
Deshalb haben sie bei uns keinen Anspruch.
Ich sage nicht, das wir nicht helfen sollen.
Ich sage nur, das rechtlich kein Anspruch existiert.

Gravatar: Benn Hogestraat

Der Verfasser hat den Schuss nicht gehört. Die "FAZ" eine "der besten Zeitungen Deutschlands" ?? Das mag sie mal bis vor 20 Jahren gewesen sein. Mittlerweile wird die online-Ausgabe der FAZ vom vorigen "Spiegel"-Chefredakteur v. Blumenkrohn gesteuert! Damit ist die Seele der FAZ verkauft worden. Das Blatt ist genau so links-betroffen-lappig-gutmenschlich geworden wie -zig andere im Lande.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Es ist m.E. einer der größten Fehler der sog. Gutmenschen zu glauben, sie würden sich international und bei Armuts-Flüchtlingen langfristig tatsächlich so was wie Respekt einhandeln.

Stattdessen treffen viele dieser Neuankömmlinge hier auf eine verunsicherte, polarisierte Gesellschaft, die ihre Mitte verloren hat. Wenn dann noch die Erfahrung hinzukommt, dass Trickserei bis hin zur gezielten Lüge mit Erfolg belohnt werden, dann sind das eher die Einfallstore für das genaue Gegenteil, nämlich innere Respektlosigkeit, eine Aufforderung zum Ausnutzen.

In meiner Provinz-Zeitung durfte ich mich heute wieder in einem halb-seitigen Artikel umfassend belehren lassen, als Kritiker dieser Politik "Hass im Herzen" zu schüren, unausgesprochen und unterschwellig unterstellend, dass dieser sich gegen die Asylbewerber richtet.

In der Tat ist da eine sehr starke Protest-Energie wirksam, sie ist aber gegen die Etablierten in Politik und Medien gemünzt und steigert sich langsam vom Protest in Richtung Wut, Wut wegen dem unerträglichen Zynismus mit dem wir hier verkackeiert werden.

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