Ein Hinweis auf Béla Hamvas (1897-1968)

Der ungarische Schriftsteller, Essayist und Philosoph verdient eine breitere Rezeption. Hier ein Beispiel für seine prophetische Kraft.

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Béla Hamvas schrieb 1947 in seinem Essayband „Speak easy“, der natürlich nie erscheinen durfte und nur im Nachlass erhalten blieb, folgende Zeilen, die uns, die wir bereits verschämten Sexualkunde-Unterricht über uns ergehen lassen mussten, aber die Schrecken der heutigen verbrecherischen Frühsexualisierung durch die LGBTQplus-Lobby noch nicht ahnen konnten, auch in der Beschreibung der Konsequenzen hellsichtig erscheinen dürften: 

„In Amerika, so wird gesagt, beschäftigt man sich mit dem Gedanken, dass man die Unterrichtung der Liebe in der Schule als offizielles Lehrfach einführt. Ich weiß nicht, ob man an Anschauungsunterricht denkt oder an pädagogische populärwissenschaftliche Filme, mit entsprechenden begleitenden Vorträgen. Diejenigen, die diesen Gedanken aufbrachten, wollten offensichtlich einen konzentrierten Angriff auf Ihrer Majestät des Lebens empfindlichsten Punkt, die Erotik, starten und hoffen, wenn sie die Liebe unterrichten, dass sie diese den jungen Leuten so verekeln können wie die Geschichte, die Mathematik, die Grammatik und die Literatur. Wenn das Experiment gelingt, befreit sich der Hegelianismus von seinem größten Widersacher, der Liebe. Ich für mein Teil glaube, dass wir dann allerdings mit dem Aufblühen der Aberrationen und der Homosexualität rechnen müssen und aller Wahrscheinlichkeit nach die Entdeckung von neuen und gegenüber den bisherigen wirksameren Narkotika erwarten können. Wenn das amerikanische Experiment anschlägt, werde ich anregen, dass man in den Schulen den verpflichtenden Unterricht in der Technik der Arbeitsvermeidung einführt, eventuell die Sabotage, die Tagdieberei, das Herumtreiben, die Trunkenheit und den Taschendiebstahl. Danach soll man schon in der Grundschule den Betrug unterrichten, die Lüge, den Einbruch, den Raub, den Mord, die Vergiftung, die Täuschung, die verschiedenen Foltertechniken und schließlich die moderne Pädagogik selbst.“ 

 

Man darf nicht vergessen, dass schon die Bolschewisten solchen „Sexualkunde-Unterricht“ dazu nutzten, um die Familie zu zerstören, die ihnen als Bollwerk gegen ihre Ideologisierungspolitik ein Dorn im Auge war. Auch die amerikanischen „Bemühungen“ in dieser Richtung kamen natürlich aus der linken Ecke der Demokraten. Wie erfolgreich diese Politik war, kann man daran sehen: Je „aufgeklärter“ die Leute, umso größer das sexuelle Elend und umso weniger Kinder kommen zur Welt. 

 

Hamvas ist bei uns durch seine elegante „Philosophie des Weines“ und durch ein bei Matthes & Seitz erschienenes Auswahlbändchen namens „Kierkegaard in Sizilien“ nicht mehr ganz unbekannt. Schuld an seiner Unterdrückung und Verschweigung waren die Kommunisten, die ihn erniedrigten und quälten, aber nicht brechen konnten – und sind die heutigen Linken, die immer noch lieber die Schriften seines Verfolgers Georg Lukács lesen als ihn. In Ungarn ist er endlich als der neben Melchior Palágyi bedeutendste ungarische Philosoph des 20. Jahrhunderts anerkannt.

 

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